News Bild Jubiläum: Vor 900 Jahren wurde die Schottenkirche St. Jakob geweiht - Englische und schottische Künstler zeigen ihre zeitgenössischen Werke

Jubiläum: Vor 900 Jahren wurde die Schottenkirche St. Jakob geweiht - Englische und schottische Künstler zeigen ihre zeitgenössischen Werke

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(pdr) Seit 900 Jahren ist die Schottenkirche in Regensburg ein Ort der Gottessuche, des Studiums und des Gebetes. „Wir wissen uns diesem Erbe sehr verbunden“, sagte Regens Martin Priller anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Insights into British Art Today – Einblicke in die britische Kunst heute“, die am vergangenen Sonntagabend im Priesterseminar St. Wolfgang stattfand und an der rund 250 an Kunst interessierte Menschen teilnahmen. Die Ausstellung umfasst zeitgenössische Kunst mit Malerei, Plastik, Skulpturen, Modellen und Grafik, die in der Kirche sowie im historischen Kreuzgang gezeigt werden.

Aus dem Jahr 1111 stammt das erste Weihedatum der Schottenkirche. Der Weihetag ist heute nicht mehr bekannt. Deshalb feierte das Priesterseminar St. Wolfgang das Jubiläum am Vorabend des Festes des heiligen Apostels Jakobus. Um aber nicht allein in die Vergangenheit zu blicken, wurden zehn schottische und englische Künstler eingeladen, ihre zeitgenössischen Kunstwerke im Kreuzgang des ehemaligen Schottenklosters auszustellen, der heute zum Priesterseminar gehört. Diese bemerkenswerten Kunstwerke wurden nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Mark Cazalet zog in seinem Grußwort für die ausstellenden Künstler Parallelen zwischen der Berufung des Künstlers und der Berufung des Priesters heute: „Wie der Klerus arbeiten auch wir heute in einer schwierigen Zeit. Aber gerade heute sehnen sich die Menschen danach, das Heilige wiederzuentdecken.“

Bischof Gerhard Ludwig Müller, der durch seine Teilnahme an der Ausstellungseröffnung die Bedeutung des Jubiläums unterstrich, stellte die geistlichen Beziehungen zwischen den britischen Inseln und Deutschland in den Vordergrund. Er erinnerte an die angelsächsische und iro-schottische Mission im ersten Jahrtausend sowie insbesondere an den heiligen Bonifatius, den Apostel der Deutschen, der als Glaubensbote in unserem Land nachhaltig wirkte. Der Bischof sprach sich gegen die Haltung des Nihilismus – des „nonsense“ – aus und stellte ihr die christliche Zentriertheit auf den Logos entgegen. Nach den Kontroversen und der Entfremdung der Christen in Europa voneinander sei nun das Zeitalter der ökumenischen Bewegung angebrochen, sagte Bischof Gerhard Ludwig: „Wir entdecken unsere gemeinsamen Wurzeln.“ Im Anschluss fanden im Kreuzgang, wo zahlreiche Exponate zu sehen sind, Gespräche zwischen den aus England und Schottland angereisten Künstlern und den Besuchern der Ausstellung statt.

Höhepunkt des Jubiläums war das Pontifikalamt, das der Bischof am Abend in der vollbesetzten Schotten- und Seminarkirche St. Jakob feierte. In seiner Predigt rief er dazu auf, sich in Dankbarkeit mit den vielen Menschen zu verbinden, die in all den vergangenen Jahrhunderten in der Schottenkirche die Eucharistie gefeiert haben. Es gelte gerade nicht, „wehmütig in die Vergangenheit zurückzublicken“, sagte Bischof Gerhard Ludwig. Sondern aufgrund dieser Vergangenheit seien wir aufgerufen, dass wir die christliche Sendung ganz ernst nehmen. „Gott selbst ist unsere Zukunft. Auf ihn gehen wir zu, weil er uns entgegenkommt.“

Die Ausstellung ist geöffnet von Montag, 25. Juli, bis zum 3. Oktober, täglich außer Montag von 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eingang durch das Portal der Schottenkirche.




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