„Jeder ist persönlich bei seinem Namen gerufen“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller firmt rund 60 Mädchen und Jungen in Aholfing
Bischof Gerhard Ludwig spendete am Samstag das Firmsakrament für 58 Firmlinge aus den Pfarreien Sankt Lukas Aholfing und Sankt Bartholomäus Niedermotzing. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse waren sie in die größere Kirche der Nachbarpfarrei Atting ausgewichen. Unter dem Motto „Komm Heiliger Geist“ hatten sich die Mütter der Firmlinge als Gruppenleiter und BGR Rajula Kata in den vergangenen Monaten alle Mühe für eine jugendgerechte Vorbereitung gegeben. Viele Aktionen, Gruppenstunden, der Besuch der Bischofsstadt Regensburg und vor allem die Beteiligung am Kirchenjahr konnten von den Firmbewerbern bestens genutzt werden, um zu erkennen: „Christsein gibt meinem Leben Sinn“. In seiner Predigt erläuterte Bischof Gerhard Ludwig das Firmgeschehen mit der Salbung und dem Ansprechen mit dem persönlichen Namen. Bei diesem Ereignis zwischen Gott und den Firmlingen werden diese in eine ganz besondere Beziehung hineingenommen. Bei Gott sei jeder einzelne Mensch ganz wichtig.
In Jesus habe sich Gott zu erkennen geben und deshalb sei die persönliche Beziehung möglich. „Wir sind die Familie Gottes“ betonte der Bischof und verwies auf Brüder und Schwestern innerhalb der Kirche, die sich gegenseitig unterstützen sollen. Dies sei ein großer Auftrag, der in der Urkirche entstanden sei und in der Lesung vom Pfingstereignis vorgetragen wurde. Die Frohe Botschaft sei von Generation zu Generation weitergetragen und so auch Zeugnis für den Glauben abgelegt worden. Der Glaube sei keine schwere Last, sondern etwas das trägt und beflügelt. Bei der Taufe seien die Firmlinge in die Familie Gottes aufgenommen worden. Nun bei der Firmung werden sie bestärkt durch die Kraft des Heiligen Geistes. Dadurch komme der Geist der Freude und der Zuversicht ins Leben. „Die Kraft von oben, die uns nicht schlapp machen lässt, sondern dynamisch macht“ betonte der Bischof und verwies auf die Stärkung mit Selbstvertrauen. Bei seinem Wort an die Paten erinnerte der Bischof an die persönliche Beziehung zu den Jugendlichen, die sie ernstnehmen und annehmen sollen. „Sie stehen sichtbar hinter ihrem Firmling, die rechte Hand auf der Schulter. Das ist ein Zeichen der Gemeinschaft, des Stützens und der Solidarität.“ Mit dem Taufbekenntnis und dem großen Segensgebet über die Firmlinge begann das eigentliche Firmgeschehen. Persönlich wurde jeder Firmling mit seinem Vornamen angesprochen, mit Chrisam gesalbt und gefirmt: „…, sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist.“
Am Nachmittag begrüßte die politische Gemeinde Aholfing Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller. Im Gasthaus Sagstetter trug er sich in das Goldene Buch der Gemeinde ein. Zweiter Bürgermeister Johann Busl überreichte dem Diözesanbischof dabei einen Bildband über die Gemeinde. Vollbesetzt war die Pfarrkirche Sankt Lukas dann am Nachmittag, als die jüngsten Gemeindebürger zur Kindersegnung kamen. „Jesus segnet dich, Jesus liebt dich“ versicherte der Bischof bei der Einzelsegnung, als alle nacheinander zu ihm kamen und mit dem Kreuzzeichen auf der Stirn bezeichnet wurden. Kindgerecht hatte er vorher den Kleinen erklärt, wie wichtig für Jesus die Kinder waren und wie Jesus mit dem Verhalten seiner Apostel nicht einverstanden war, als diese Mütter und Kinder wegschicken wollten, um die Ansprache von Jesus nicht zu stören. Er aber habe betont „Lasset die Kinder zu mir kommen, denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich“. Kinder hätten soviel Vertrauen und Liebe, von ihnen könnten die Erwachsenen lernen, denn alle seien angenommen und geliebt bei Gott. „Jetzt kommt der Nikolaus“ habe er ganz deutlich beim Einzug in die Pfarrkirche von den Kleinen gehört und der Vergleich sei gar nicht so falsch. Auch der Nikolaus sei ein Bischof gewesen und werde deshalb mit Mitra und Bischofsstab dargestellt.