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Jahreshauptversammlung des Vereins für Regensburger Bistumsgeschichte e. V.

Tiefer einsteigen in unsere Kirchengeschichte

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Regensburg, 6. Juli 2023

Auf Einladung des 1. Vorsitzenden, Prälat Dr. Josef Ammer, und des 2. Vorsitzenden, Msgr. Dr. Werner Schrüfer, tagte die Jahreshauptversammlung des Vereins für Regensburger Bistumsgeschichte e. V. am Donnerstagabend im Regensburger Spitalgarten. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die kürzlich initiierte Digitalisierung der Jahresbände und der Kirchenbücher, die Vorstellung des Jahresbandes 2023 sowie die Vorstellung der Publikation des Beibandes „Prädikaturland Oberpfalz“ gerichtet.

Dr. Josef Ammer, Vorsitzender des Vereins für Bistumsgeschichte e. V., leitete die Jahreshauptversammlung.

Im Anschluss an die Regularien stellte Frau Dr. Camilla Weber das jüngst gestartete Projekt der Digitalisierung der Jahresbände und der Kirchenbücher vor. Ziel ist es, diese Matrikel der interessierten Öffentlichkeit barrierefrei und kostenlos im Internet zur Verfügung zu stellen. Sei es für die Familienforschung oder zur wissenschaftlichen Forschung. Veröffentlicht werden die Matrikelbücher auf der länderübergreifenden Plattform Matricula.

Facettenreiche Palette von wissenschaftlichen Beiträgen

Bischof Rudolf Voderholzer konnte ein erstes Exemplar des neuen Jahresbandes 2023 in Empfang nehmen, Dr. Camilla Weber stellte die interessanten Beiträge vor, die der aktuelle Band dem Leser eröffnet: So stammt aus der Feder von Prof. Dr. Karl Hausberger eine Notabilia zum Regensburger Bischof Ignatius von Senestrey in der Korrespondenz des Münchener Germanikers Johann Baptist Huber mit dem Kollegrektor Andreas Steinhuber aus den Jahren 1873 bis 1884. Dr. Fabian Weber trug eine Betrachtung mit dem Titel „Von Oettingen nach Regensburg. Ein bisher unbekannter Brief Johann Georg Mettenleiters an Carl Proske“ bei. Prof. Dr. Manfred Weber lädt in seinem Beitrag zu einem kleinen Streifzug durch die Regensburger Caritasgeschichte unter dem Titel „Helfen macht nicht ärmer“ ein. Dr. Camilla Weber selbst trug drei Artikel bei: „Stiftstdekan Hermann Köstlbacher zum 30. Todestag. Zugleich eine Erinnerung an den 70. Jahrestag der Einweihung der neuen Pfarrkirche St. Stephanus in Wackersdorf 1952“, „Mausheim bei Beratzhausen. Ein Dorf und seine Kirchengeschichte(n)“ sowie „Das 1000-jährige Gründungsjubiläum des Erzbistums Prag 973 bis 1973 und seine Würdigung im Bistum Regensburg. Miszelle zum 1050. Jubiläum des Erzbistums Prag (2023) und zum 1100. Geburtstag des heiligen Wolfgang (2024)“. Dr. Josef Ammer beleuchtet „Die Neugliederung der Dekanate im Bistum Regensburg 2022 in historischer Perspektive“.

Frau Dr. Camilla Weber stellte den neuen Jahresband 2023 vor.

Einblicke in Planungen zum Wolfgangjubiläumsjahr

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer richtete seinen aufrichtigen Dank an alle Vereinsmitglieder für die geleistete Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr und würdigte die solide Auswahlslage für den neu erschienenen Jahresband. In seinem Grußwort gewährte der Diözesanbischof Einblicke in die aktuelle Planung für die Feierlichkeiten des Jubiläumsjahres 2024 für den heiligen Wolfgang: So wird es voraussichtlich unter anderem eine Diözesanwallfahrt sowie Pfarrwallfahrten zum Wolfgangsee, Erstkommunionausflüge nach Regensburg, die Einrichtung eines Wolfgangweges zwischen dem Geburtsort des Heiligen in Pfullingen und Regensburg, eine grenzübergreifende Wallfahrt zu Neukirchen b. Heiligen Blut sowie mehrere wissenschaftliche Publikationen, museumspädagogische Führungen, Filmangebote, musikalische Projekte und vieles mehr geben. Bischof Voderholzer bat alle um wohlwollende und rege Mitarbeit für ein gutes Gelingen des Wolfgangjubiläumjahres.

Aus der Feder von Msgr. Dr. Werner Schrüfer stammt die Publikation "Prädikaturland Oberpfalz".

Pfarrprädikaturen: Eine kirchen- und gesellschaftsprägende Tradition

Zu guter Letzt stellte Msgr. Dr. Werner Schrüfer seinen druckfrischen Beiband „Prädikaturland Oberpfalz“ vor. Darin beleuchtet er ein kirchliches Amt, das, so Schrüfer, „zu den wirklich herausragenden Aufgaben im kirchlichen Leben gehörte: nicht nur im Blick auf den Vollzugsort, die Kanzel, sondern weil die Prädikaturen, und mit ihnen die Pfarr- bzw. Stadtprediger, in der Geschichte der katholischen Seelsorge ein zentrales und wesentliches Geschehen bedienten- und das über Jahrhunderte: die Glaubensverkündigung in Form der Predigt an größeren Kirchen bzw. in, wie es in den Überlieferungen heißt, ‚bevölkerungsreichen‘ Gemeinden“. Die Tradition der Prädikaturen waren kirchen- und gesellschaftsprägend. Der Verein für Regensburger Bistumsgeschichte e. V. hatte 2019 anlässlich des 650. Geburtstags der ältesten Prädikatur im oberpfälzischen Amberg mit einem Symposium „Pfarrprädikaturen in der Oberpfalz“ begangen. Das damals Erarbeitete und Vorgetragene war für Dr. Werner Schrüfer ein nachhaltiger Impuls, sich noch intensiver mit dieser Thematik zu beschäftigen, und damit Grundlage für den heute vorliegenden Band.

Text und Fotos: Jakob Schötz



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