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Zur Neuigkeit
Jahresempfang des Bistums Regensburg für die Medien
„Schönheit, Medien und Technik“
Regensburg, 15. November 2024
Die Presse- und Medienabteilung des Bistums Regensburg hatte am 14. November 2024 zum Medienempfang in das Priesterseminar St. Wolfgang in Regensburg eingeladen. Im Namen der Mitarbeiter der Pressestelle dankte Stefan Groß den Journalisten aus Regensburg und der ganzen Diözese für die Zusammenarbeit im letzten Jahr und fügte hinzu: „Wir freuen uns in den kommenden Jahren auf eine weitere gute Zusammenarbeit.“ Der diesjährige Medienempfang stand unter dem Motto „Schönheit, Medien und Technik“.
Diese Einladung stieß auf große Resonanz. Vor vollbesetzten Reihen sprach im Regensburger Priesterseminar, das an die berühmte romanische Schottenkirche St. Jakob grenzt, zunächst der Schriftsteller Martin Mosebach über das Thema „Schönheit und Liturgie“. Am Rednerpult folgte ihm Staatsminister Dr. Florian Herrmann, der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei. Für ihn war es eine Heimkehr in die Heimatdiözese, das betonte er gleich zu Beginn seiner Worte. Er führte seinen Zuhörern zugleich vor Augen, ein wie zentrales Stück Bayern sich in der Diözese Regensburg zeigt. In seinem Lob für die Schönheit Regensburgs und seiner Kirchen nahm er ein Zitat seines Vorredners auf, der gesagt hatte: „Die Sinne transportieren die Sehnsucht der Seele nach Wahrheit. Durch die Schönheit tritt die Wahrheit zutage.“
Um die Suche nach Wahrheit ging es natürlich auch in den Ausführungen, die der Staatsminister sein eigenes Themenfeld betreffend machte: „Die Vielfalt der bayerischen Medienlandschaft ist das, was uns unheimlich wichtig ist, denn im Kern geht’s immer um die Vielfalt der Meinung, die Vielfalt des Diskurses, denn erst das ermöglicht erst den Diskurs der Freien und Gleichen in einer offenen Gesellschaft.“ Die Journalisten lobte er als eine Art Kuratoren in einem wahren Informationsdickicht: „Durch Ihre Arbeit wird selbstbestimmtes Handeln in der Demokratie maßgeblich unterstützt!“
„Was wir brauchen, ist eine Vielfalt im Denken. Und die Wahrheit ist, daß wir in einer Welt leben, in der sich die Tendenz zur Einfalt entwickelt hat, da nicht der Mut – oder nicht genug Mut – zur Ambiguitätstoleranz besteht“, so der Minister. Kopf fange erst mit dem Denken an, wenn er eine Gegenmeinung erkenne. Wenn man sich nur gegenseitig auf die Schultern klopfe, dann sei das schön, aber es führt nicht zum Denken, „weil man den eigenen Vogel für den heiligen Geist hält.“
So warb Staatsminister Dr. Herrmann lebhaft dafür, Gegenmeinungen aushalten: „Beim König Salomo lesen wir: Es braucht das hörende Herz.“ Und er stellte klar: „Im Kern geht’s immer um Vielfalt. Diejenigen, die auf eine Vereinheitlichung hinarbeiten, sind als Feinde der Demokratie zu sehen. Die vielfältige Medienlandschaft ist dagegen ein Garant der Demokratie.“ Überdies habe die bayerische Medienlandschaft in ihrer Vielfalt mit rund 30.000 Unternehmen, 220.000 Beschäftigen und gut 40 Milliarden Euro Umsatz auch eine nicht zu verachtende wirtschaftspolitische Komponente.
Herrmann weiter: „Es geht immer darum, die Rahmenbedingungen so zu stellen, dass nicht zu viele unter die Räder kommen und dadurch die Vielfalt eingeschränkt wird.“ Denn die stabile und vor allem liberale Demokratie, die nach 1990 ein für alle Mal gewonnen schien, sieht er in Gefahr, weil „illiberale, autoritäre Kräfte von rechts und von links – ich betone immer auch: von links – unterwegs sind, diese liberale Lebensweise einzuschränken und stark herauszufordern.“
„Wir erleben in den gesellschaftlichen Diskussionen – vor allem auch von linker Seite – eine gewisse Eingrenzung dieser Korridore, in denen wir Dinge sagen oder eben auch nicht sagen. Das bezeichnet man dann häufig als Cancel Culture, weil Leute diskreditiert werden für Dinge, die sie sagen.“ Im Hinblick auf dieses neue Phänomen sagte Herrmann: „Die liberale Staatsform muss geschützt werden. Und wir treten allen, die daran etwas ändern wollen, mit der vollen Härte des Gesetzes entgegen.“ Dazu brauche es insbesondere auch die Journalisten und die Medien.
Ein wichtiges Anliegen ist dem Staatsminister der Umgang mit künstlicher Intelligenz, kurz „KI“, das wurde aus seinen Worten deutlich. Er gab zu bedenken: „Es ist insgesamt weiter, als man denkt.“ KI sei eine Chance für die Medien, vieles wird schneller und besser zu machen, gerade wenn es um die Recherche und die Verifizierung von Fakten gehe. Die Systeme der KI könnten hier schon jetzt unterstützend wirken. Die Prognose, ob und wann es komplett selbst arbeitende Systeme in den Redaktionen gebe, ließ er offen – seine Skepsis war aber deutlich herauszuhören.
Als zentrale Frage nannte Dr. Herrmann aber die Urheberrechte für Texte, Bilder und insbesondere auch die Musik, die auch unter neuen Bedingungen gewahrt bleiben müssten. Und so lautete denn auch seine Ermutigung an Bischof Dr. Voderholzer, an die Mitarbeiter der Presse- und Medienabteilung unter der Leitung von Dr. Dr. Stefan Groß und an alle Journalisten und Verleger: „Ihr arbeitet in der Herzkammer unserer Demokratie. Ohne dass die Medienvielfalt und die Meinungsfreiheit echt gewährleistet werden, ist Demokratie überhaupt nicht denkbar. Und drum ist Medienpolitik so wichtig und deswegen ist es gut, dass sie, lieber Herr Bischof, heute hier über dieses Thema diskutieren.“ Im vergangenen Jahr war EVP-Präsident Manfred Weber MdEP der Keynotespeaker, im Jahr zuvor der ehemalige BR-Chefredakteur Sigmund Gottlieb.
Text: Presse- und Medienabteilung des Bistums Regensburg
(sig)




