News Bild Innerhalb kurzer Zeit feiert erneut ein Pfarrer im Bistum seinen 100. Geburtstag - Bischof Gerhard Ludwig: „Vorbilder wie Pfarrer Andreas Simmeth brauchen wir. Wir sind froh, dass wir Sie haben“

Innerhalb kurzer Zeit feiert erneut ein Pfarrer im Bistum seinen 100. Geburtstag - Bischof Gerhard Ludwig: „Vorbilder wie Pfarrer Andreas Simmeth brauchen wir. Wir sind froh, dass wir Sie haben“

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(pdr) Über 1000 Priester versehen im Bistum Regensburg seit Jahren und Jahrzehnten in großer Treue ihren Dienst, Jesus Christus bei den Menschen präsent zu machen. Seit 1938 tut dies Pfarrer Andreas Simmeth, der am gestrigen Montag im Caritas-Seniorenheim St. Elisabeth in Bruck in der Oberpfalz seinen 100. Geburtstag feierte. Der in guter Gesundheit stehende Geistliche des Caritas-Heims wurde am 28. November 1911 in Kirchenrohrbach südöstlich von Bruck geboren. Bis heute kümmert er sich intensiv um die Sorgen und Nöte seiner Mitbewohner im Seniorenheim durch die Feier der Eucharistie an jedem zweiten Tag, durch die Spendung der Sakramente und durch viele seelsorgliche Gespräche. Für diese vielfältigen geistlichen Tätigkeiten zeigten sich seine Mitbewohner im Rahmen der Feier sehr dankbar. Pfarrer Helmut Brunner, Pfarrer von Bruck, erklärte: „Pfarrer Simmeth ist einer der vorbildlichsten Priester, die mir jemals begegnet sind.“

Innerhalb weniger Wochen hat somit erneut ein Mitglied des Regensburger Diözesanklerus einen 100. Geburtstag. Bischof Gerhard Ludwig Müller war eigens nach Bruck gekommen und gratulierte dem Jubilar zu dem besonderen Fest. Auch Caritasdirektor Mons. Bernhard Piendl nahm an der Feier teil. Erst vor drei Wochen hatte BGR Rudolf Johann Salzer in Wallersdorf den Eintritt in sein 101. Lebensjahr in Anwesenheit des Regensburger Bischofs begangen.

Pfarrer Simmeth war gerade drei Jahre alt, als der Erste Weltkrieg (1914-1918) ausbrach, erinnerte Bischof Gerhard Ludwig in seiner Predigt während des Pontifikalamtes in der Hauskapelle der Caritaseinrichtung. Die Schule besuchte er nach dem Krieg. Seine Jugend verbrachte er in den Jahren, als rechte und linke Ideologien die erste Republik auf deutschem Boden nicht auf die Beine kommen ließen. 1938 wurde Pfarrer Simmeth zum Priester geweiht – in einer Zeit, so der Regensburger Bischof, als die Kirche in der Öffentlichkeit als „mittelalterlich und längst überholt hingestellt wurde“.

Dennoch habe er sich entschlossen, die priesterliche Berufung anzunehmen. Unter dem vollen Einsatz seiner Kräfte habe der Pfarrer sehr viel und an zahlreichen Orten im Bistum Regensburg für das Heil der Menschen getan. „Dafür möchte ich Ihnen herzlich danken und Vergelt´s Gott sagen“, erklärte Bischof Gerhard Ludwig, der sodann an das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) erinnerte, das „wichtigste kirchliche Ereignis im 20. Jahrhundert“. Es habe eine Rückbesinnung auf den Glauben gebracht sowie die Einsicht, dass Pastoral nicht nur die Verwaltung der eigenen Tradition bedeutet.

Am Beispiel des 100-jährigen Priesters sprach Bischof Gerhard Ludwig über die Bedeutung der Annahme der eigenen Berufung sowie der Annahme der Kinder: „Eltern verlieren nichts, wenn sie sich für ihr Kind voll einsetzen. Dass ein Kind eine Belastung für die Eltern ist – diese Vorstellung ist heidnisch. Dass das Kind eine Gabe Gottes ist – diese Vorstellung ist christlich.“ Pfarrer Simmeth habe gezeigt, dass es möglich ist, seine Berufung und damit den priesterlichen Dienst auch in politisch schwierigen Zeiten in großer Überzeugung auszuüben. Bischof Gerhard Ludwig: „Solche Vorbilder brauchen wir. Wir sind froh, dass wir Sie haben.“ Die zahlreich anwesenden Mitfeiernden brachten Respekt und Hochschätzung gegenüber dem Jubilar durch einen lang anhaltenden Applaus zum Ausdruck. Dekan Hans Amann, Pfarrer Brunner sowie verschiedene Politiker würdigten während des anschließenden Beisammenseins die Verdienste des Geburtstagskindes.



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