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Initiative Neuer Anfang begrüßt päpstliche Erklärung

Dignitas infinita — ein Lackmustest

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Rom / Regensburg, 10. April 2024.

Mit großer Freude und Zustimmung hat die Initiative Neuer Anfang die gestrige römische Erklärung zur Würde des Menschen aufgenommen. Als päpstlich approbierter und zur Veröffentlichung angeordneter Text des Glaubensdikasteriums ist die Erklärung Teil des ordentlichen Lehramts des Papstes.

Papst Franziskus war an der Entstehung dieses Textes mehrfach direkt beteiligt, das allein begründet schon sein theologisches Gewicht. In einem einleitenden Teil wird die zentrale Achse einer christlichen Anthropologie herausgearbeitet: Die Person und ihre Würde. Die starke Formel von der „unendlichen Würde“ stammt dabei unmittelbar einer Ansprache von Papst Johannes Paul II. bei seinem Deutschlandbesuch 1980. Dieses zentrale Element christlicher Anthropologie entwickelt sich aus der Selbsterfahrung des Menschen vor dem Ruf und dem Antlitz des Gottes der biblischen Offenbarung.

Theologie als Grundlage für die Philosophie

Die Selbsterfahrung vor Gottes Anlitz verbindet sich spätestens seit dem Hochmittelalter mit dem Begriff der Würde als Ausdruck der ethischen Bestimmung des Menschen zur Entfaltung seiner geschöpflichen Freiheit. Dies alles findet lange vor den Veröffentlichungen des Philosophen Immanuel Kant statt, findet bei ihm aber noch einmal eine gewichtige Gestalt. An diese absolut zentrale Linie knüpft die aktuelle Erklärung es Papstes an.

Tatsächlich hat die Selbsterfahrung des Menschen in der jüdisch-christlichen Offenbarung zugleich eine philosophische Entdeckungsgeschichte freigesetzt. Deshalb ist die Erklärung überzeugt, dass die Wirklichkeit der Würde des Menschen auch der philosophischen Erschließung zugänglich ist und damit nicht etwa das politisch-gesellschaftliche irrelevante Sondergut einer religiösen Minderheit darstellt. Dies ist angesichts der Debatten in unseren Gesellschaften, nicht allein in den USA über Frankreich bis nach Deutschland, sondern weltweit von größter Bedeutung.

„Dignitas infinita“ als Prüfstein

Die päpstliche Lehrschrift „Dignitas infinita“ wird nach Meinung der Initiative zu einem Lackmustest für das christliche Bild vom Menschen. Wer hier zustimmt, stellt sich in die maßgebliche und verbindliche Hauptlinie christlicher Anthropologie. Aus Sorge um diese Anthropologie hat sich der „Neue Anfang“ begründet. Unsere Freude über das Dokument ist deshalb besonders groß.

Wer dem neuen päpstlichen Lehrschreiben dagegen ablehnend gegenübersteht, hat aus Sicht der Initiative „Neue Anfang“ die Anthropologie des historischen Christentums und damit die verbindliche christliche Tradition verlassen. Dies sollte für uns alle, besonders aber auch die Protagonisten des Synodalen Wegs eine Einladung zur Besinnung sein, denn die Anthropologie von „Dignitas infinita“ und die Anthropologie in den Dokumenten des Synodalen Weges sind nicht nur in Einzelfragen, sondern grundsätzlich unvereinbar.

Text: Initiative Neuer Anfang / Dorothea Schmidt

(sig)



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