News Bild Indischer Bischof Antonisamy Francis besucht Bischof Dr. Voderholzer
Indischer Bischof Antonisamy Francis besucht Bischof Dr. Voderholzer

Wir sind dem Bistum zu Dank verpflichtet

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Regensburg, 25. Oktober 2023

Es geschieht nicht alle Tage, dass ein indischer Bischof in Regensburg Station macht. Bischof Dr. Voderholzer hat am 25. Oktober im bischöflichen Ordinariat Bischof Antonisamy Francis aus der Diözese Kumbakonam getroffen und über die Lage der Katholiken in Südindien gesprochen.

Tief über eine Karte von Südindien gebeugt, ließ sich Bischof Dr. Voderholzer die Lage der katholischen Christen schildern. Bischof Antonisamy Francis aus der Diözese Kumbakonam im Süden Indiens, der in Regensburg kein Unbekannter ist, kam in Begleitung von Pfarrvikar Dr. Adaikalam Donald Michael von der Gemeinde Herz-Jesu Rosenberg. Beide Geistliche dankten Bischof Rudolf dafür, dass fünf Priester im Bistum ihren Dienst tun. Darüber hinaus berichteten sie, dass im Bistum Kumbakonam das 125. Jubiläum der Gründung gefeiert wird.

Die Zusammenarbeit zwischen beiden Bistümern ist seit Jahren gut. Bischof Rudolf betonte zudem, dass er indische Seminaristen bei ihrer Ausbildung im Bischöflichen Studium Rudolphinum unterstützen wird. Gegenüber Bischof Antonisamy Francis hob er hervor: Wir sind froh, dass wir die indischen Mitbrüder im Bistum haben. Als Gastgeschenk überreichten die beiden Geistlichen einen indischen Schal, den Bischof Rudolf gleich umlegte.

Hintergrund:

Am 1. September 1899 wurde das Bistum Kumbakonam durch die Anordnung von Papst Leo XIII. ins Leben gerufen. Es entstand aus Gebietsabtretungen des Erzbistums Pondicherry und wurde diesem als Suffraganbistum zugeordnet. Später, am 26. Mai 1930, übertrug das Bistum Kumbakonam einen Teil seines Territoriums zur Gründung des Bistums Salem. Von den 6 Millionen Einwohnern sind 263.000 Katholiken. Im Bistum gibt es 93 Pfarreien. Über 170 Diözesanpriester und fast 100 Ordenspriester helfen vor Ort insbesondere den ärmsten Bevölkerungsschichten sowie den vielen Menschen, die von der Krankheit Lepra betroffen sind. 13 Millionen Menschen leiden im Schwellenland Indien an dieser Krankheit. Nirgends in der Welt gibt es mehr Leprakranke.

In Indien stellen die Hinduisten die Mehrheit der Bevölkerung mit über 80 Prozent dar. Die zweitgrößte Religionsgruppe sind die Muslime mit 13,4 Prozent der Bevölkerung, gefolgt von der christlichen Gemeinde mit 2,3 Prozent. Im Bistum Kumbakonam liegt der Anteil der Katholiken bei 4,4 Prozent und damit über dem Landesdurchschnitt.

Die katholische Kirche in Indien zählte laut Statistiken aus dem Jahr 2003 etwa 14.000 Weltpriester, 13.000 Ordenspriester und 90.000 Ordensschwestern. Die Gesamtanzahl der Christen in Indien wird auf ungefähr 25 Millionen geschätzt, von denen etwa 18 Millionen der katholischen Kirche angehören. Innerhalb dieser Gruppe gehören etwa 500.000 dem syro-malankarischen Ritus an, 2,5 Millionen dem syro-malabarischen Ritus und 15 Millionen dem lateinischen Ritus. In Indien kommt es immer wieder zur Verfolgung von Christen. Gemäß einer Veröffentlichung der katholischen Kirche vom 15. Juni 2023 wurde im nordöstlichen Teil von Indien, im Bundesstaat Manipur, innerhalb eines Zeitraums von nur 36 Stunden ab dem 3. Mai die Zerstörung von 249 Kirchen registriert. Dies geschah im Kontext einer gewaltsamen Verfolgung, bei der sowohl religiöse als auch ethnische Motive eine maßgebliche Rolle spielten.

Text und Fotos: Stefan Groß

(kw)



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