In der Liebe Christi den Menschen begegnen
(cn) Die in Regensburg tätigen Mallerdsorfer Schwestern haben vergangenen Sonntag, am Tag der geistlichen Berufe, das 150-jährige Ordensjubiläum gefeiert. Viele mitfeiernde Gäste folgten der Einladung zu Gottesdienst in der Jakobskirche und anschließender Begegnung im Pfarrheim von St. Emmeram. Den Gottesdienst zelebrierte Generalvikar Dr. Wilhelm Gegenfurtner. Mit am Altar waren Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Piendl, Direktor Christian Braun und der Regens des Priesterseminars Gottfried Dachauer. Getreu ihrem Motto „Die Liebe Christi drängt uns“ halfen und helfen die Mallersdorfer Schwestern schwachen und kranken, pflegebedürftigen, behinderten oder jungen Menschen. In Regensburg sind zur Zeit 19 Schwestern in verschiedenen Einrichtungen tätig.
„Nur wer Leidenschaft für Gott empfindet, kann in der Liebe zum Nächsten erst richtig sozial tätig sein“, sagte der Generalvikar in seiner Predigt. Darin sei der Ordensgründer und Priester Paul Josef Nardini ein gutes Beispiel. Aus der Überzeugung, dass Jesus Christus gerade den Menschen am Rande der Gesellschaft in besonderer Weise begegnete, machte dieser sich auf, den Not leidenden Menschen in seiner Zeit zu helfen. Dies genau komme auch im Wahlspruch des Ordens „Caritas Christi urget nos“ (Die Liebe Christi drängt uns) zum Ausdruck. In einem überzeugenden christlichen Leben komme es nämlich darauf an, sich von der Not der anderen verändern zu lassen, so Gegenfurtner weiter. Die Mallersdorfer Schwestern haben die Barmherzigkeit Gottes seit vielen Jahren auch in Regensburg unter die Menschen gestreut, ohne zu rechnen. Denn: „Dort, wo die Liebe rechnet, wird sie arm, wo sie nicht rechnet, blüht sie auf“, sagte Generalvikar Gegenfurtner. Er dankte den Schwestern für ihren vorbildlichen Dienst am Menschen und ihr „leuchtendes Beispiel“. Für das Regensburger Stadtbild seien die Schwestern unverzichtbar. Derzeit bestehen in Regensburg noch sechs Niederlassungen des Ordens der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie: Vier Schwestern leben und arbeiten im Priesterseminar, ebenfalls vier im Sozialpädagogischen Zentrum St. Leonhardt, vier im Caritas-Alten- und Pflegeheim Elisabethinum, zwei an der Hochschule für Kirchenmusik, drei bei den Domspatzen und zwei im Haushalt des Bischofs.
Im Anschluss an den Gottesdienst zeigte eine Tonbild-Vorführung die vielfältigen Aufgaben und Leistungen der Mallerdorfer Schwestern weltweit. Sie heilen, versorgen und pflegen in Deutschland, Südafrika und Rumänien kranke und alte Menschen. Die Schwestern stellen sich der Herausforderung in differenzierten Angeboten der Kindererziehung, bilden in pflegerischen Berufen aus, unterrichten in Fachakademien, Schulen und Kindertagesstätten. Sie kümmern sich um Menschen, die am Rande der Gesellschaft sehen, um Obdachlose in Großstädten oder um Aidskranke. Zur Feier in Regensburg war auch eine im Zululand Südafrikas tätige Mallerdorfer Schwester gekommen.