Ignaz Heinrich von Wessenberg - Vortrag im Museum Obermünster mit Dr. Hermann Reidel
In einem Vortrag am Montag, 6. Dezember, um 20 Uhr im Museum Obermünster stellt Dr. Hermann Reidel eine markante Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts vor: Ignaz Heinrich von Wessenberg. 1800 wurde Carl Theodor von Dalberg Fürstbischof von Konstanz. Wessenberg, seit 1793/94 Domherr in Augsburg und Konstanz, berief er nicht nur zu seinem Generalvikar. Er entsandte den jungen gebildeten Theologen aus einem Breisgauer Adelsgeschlecht auch an den Regensburger Reichstag.
Über ein Jahr lebte Wessenberg (1774-1860) in der Stadt. Er wohnte bei seinem Onkel, dem Regensburger Domdekan und späteren Dompropst Joseph Benedikt Graf von Thurn-Valsassina. Als Wessenberg im Frühjahr 1802 die Verwaltung des ausgedehnten Bistums Konstanz übernahm, stand die Säkularisation unmittelbar bevor. Er trat vehement für die „wahre Verbesserung der kirchlichen Zustände“ ein und initiierte vielseitige Reformen in der Tradition der katholischen Aufklärung. Entscheidend beeinflusst war er dabei von seinem Lehrer und Freund Johann Michael Sailer, bis 1821 Professor der Theologie in Landshut, dann Domkapitular in Regensburg und 1829 Bischof dieser Stadt. Und ebenso wie er stand Wessenberg in zahlreichen Auseinandersetzungen der Zeitenwende.
Nach vielen Erfolgen und herbem Scheitern zog er sich 1827 ins Privatleben zurück. Noch im selben Jahr veröffentlichte er ein zweibändiges Werk zur christlichen Ikonographie. Wessenberg war ein großer Förderer von Künstlern, allen voran der deutschen Malerin Marie Ellenrieder (1791-1863). Seine umfangreiche Bibliothek und Kunstsammlung hat sich im Eigentum der Stadt Konstanz erhalten. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.