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Zur Neuigkeit
Kirchliches Hochfest für die Gottesmutter
Aufnahme Marias in den Himmel
Regensburg, 15. August 2025
Das Hochfest der Aufnahme Marias in den Himmel – Assunta, von lateinisch assumptio, also Aufnahme – hat seine Wurzel in einem Marienfest, das Ende des 4. Jahrhunderts in Syrien und ab Mitte des 5. Jahrhunderts in Jerusalem begangen wurde. In Süddeutschland und Österreich wird es auch als Großer oder Hoher Frauentag begangen. Damit beginnen in der katholischen Kirche die Frauendreißiger – 30 Tage, in denen allerorten Marienprozessionen abgehalten wurden. In dieser Zeit besonderer Marienverehrung wird allen Pflanzen, die dann blühen, große Heilkraft zugeschrieben, an Mariä Himmelfahrt werden deshalb vielerorts Kräuter geweiht.
Im 6. Jahrhundert wurde der große Marientag als Dormition – also der Tag Entschlafung – gefeiert; gegen Ende dieses Jahrhunderts wurde das Kirchenfest vom oströmischen Kaiser Mauritius auf den jetzt noch aktuellen und gültigen Tag gelegt. Im 7. Jahrhundert feierte man das Fest Aufnahme Mariens in Gallien, teilweise auch am 18. Januar. Das Fest entwickelte sich ab dem 8. Jahrhundert zum Himmelfahrtsfest, zunächst in Rom, am 15. August gefeiert. 813 wurde dieses Marienfest auch in Deutschland eingeführt. In der römisch-katholischen Kirche ist es Ausdruck der Glaubenslehre, dass der Leib Marias in den Himmel aufgenommen wurde.
Vom 13. Jahrhundert an wurde die Aufnahme Marias in den Himmel zu der immer großartiger und festlicher dargestellten Szene der Marienkrönung. Papst Pius XII. verkündete im Jahr 1950 das Dogma von der ganzmenschlichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Dabei wird – anders als in der volkstümlichen Benennung des Festes – unterschieden. Anders als die Form der Himmelfahrt Christi, die als Ascensio, Aufstieg, bezeichnet wird, wird bei Maria von einer Assumptio, einer Aufnahme in den Himmel, geschrieben.
Marias Leichnam schwang sich der Überlieferung nach in strahlender Lichtaura, von Engeln unterstützt, empor. 1216 schrieb Cäsarius von Heisterbach die Legende nieder, doch sind ältere Vorstellungen schon in einem Hymnus des 2. Jahrhunderts vorhanden, der Maria als Braut Christi und Ecclesia, der Kirche, bezeichnet. Die das leere Grab umstehenden Apostel schauten der empor Schwebenden nach. Thomas, der zu spät gekommene Zweifler, erhielt Marias Gürtel zur Bestätigung, Marias Kleider aber blieben zur Stärkung der Gläubigen im Sarkophag; sie gehören zu den noch heute gezeigten Reliquien, so im Dom in Trier und im Dom in Aachen, ihr angeblicher Gürtel im Dom in Prato in der Toskana, wobei es auch weitere Reliquien gibt, die der Gürtel Mariens sein sollen.
Andere Legenden erzählen, dass die Jünger das Grab der Maria öffneten und darin nicht mehr Marias Leichnam, sondern nur noch Blüten und Kräuter fanden. Deshalb wird in der katholischen Kirche zu Maria Himmelfahrt eine Kräuterweihe vorgenommen - die frühesten Belege dafür stammen aus dem 10. Jahrhundert. Aus sieben verschiedenen Kräutern - die Zahl symbolisiert die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen Mariens - werden Sträuße gebunden und zur feierlichen Kräuterweihe gebracht. Die Sträuße werden dann auf dem Dachboden aufgehängt und sollen gegen Krankheiten, Unheil, Gewitter und Blitzschlag helfen, oft werden zerriebene Blätter davon kranken Tieren ins Futter gemischt.
Mariä Himmelfahrt wird in Süddeutschland und Österreich auch als Großer oder Hoher Frauentag begangen. Damit beginnen in der katholischen Kirche die Frauendreißiger – 30 Tage, in denen allerorten Marienprozessionen abgehalten wurden. Auch der Gedenktag Mariä Geburt am 8. September fällt in den Zeitraum dieser 30 Tage, die mit Mariä Namen am 12. September abgeschlossen werden. In dieser Zeit besonderer Marienverehrung wird allen Pflanzen, die gerade blühen, große Heilkraft zugeschrieben, an Mariä Himmelfahrt werden deshalb vielerorts Kräuter geweiht.
Text: Ökumenisches Heiligenlexikon
(sig)
Weitere Infos
Unser Bild: Guido Reni (1575 – 1642), Mariä Himmelfahrt, um 1596, Ausschnitt.



