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Zur Neuigkeit
Hochfest der Immaculata: Mitarbeitermesse mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer
Das eigene Herz zur Krippe machen
Regensburg, 8. Dezember 2025
Am 8. Dezember 2025 feierte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in der Regensburger Niedermünsterkirche die traditionelle Mitarbeitermesse gemeinsam mit der Dienstgemeinschaft des Ordinariates. Die Feier stand ganz im Zeichen des Hochfestes der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria – eines Festes, das im Kirchenjahr einen herausgehobenen Rang einnimmt. Zahlreiche aktive und ehemalige Mitarbeiter waren der Einladung gefolgt und verliehen der Feier eine besondere Verbundenheit.
In seiner Statio dankte der Regensburger Oberhirte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren treuen Einsatz im Dienst der Diözese: „Schön, dass auch heute wieder viele von Ihnen unter uns sind und auf diese Weise die alte Verbundenheit aufrechterhalten.“ Mit dem Bischof feierten am Altar Generalvikar und Domdekan Dr. Roland Batz, Dompropst Dr. Franz Frühmorgen und Diakon Sebastian Aichner. Für die musikalische Gestaltung sorgte der Ordinariats-Chor unter der Leitung von Dr. Christian Dostal, begleitet von Paul Windschüttl an Orgel und Trompete.
Ein Fest mit weltweiter und bleibender Bedeutung
In seiner Predigt rückte Bischof Voderholzer die theologische Tiefe und die internationale Bedeutung des Hochfestes in den Mittelpunkt. Der 8. Dezember sei in zahlreichen Ländern ein staatlich geschützter Feiertag: In Italien ruhe die Arbeit, und der Papst begehe traditionell am Nachmittag das Gebet an der Mariensäule nahe der Spanischen Treppe. Bis 1969 war dieser Tag auch in Bayern arbeitsfrei. In den katholischen Kantonen der Schweiz ist dies bis heute der Fall, ebenso in Österreich, wo das Fest regelmäßig mit wirtschaftlichen Interessen in Spannung steht. Die weltweite Verankerung zeige, wie weit dieses Fest über regionale Grenzen und lokale liturgische Traditionen hinausweise.
Der heilsgeschichtliche Horizont: Mehr als die Verkündigung
Der Bischof machte deutlich, dass sich der Sinn des Hochfestes nur aus der großen heilsgeschichtlichen Perspektive erschließt. Der 8. Dezember stehe in enger Beziehung zum 8. September, dem Fest der Geburt Mariens, und führe zurück zu den Anfängen der Schöpfungserzählung. Gott habe den Menschen in Heiligkeit und Gerechtigkeit geschaffen, zur Gemeinschaft mit ihm und zur Vollendung im dreifaltigen Gott. Doch schon die Menschheitserfahrung zeige, wie verwundet der Mensch sei, wie seine Größe und Würde oft einhergeht mit Niedertracht und Bosheit. Die biblische Botschaft führt dies zurück auf den Missbrauch der Freiheit im Anfang, der immer mitgeht. Der Mensch in Adam und Eva lehnt sich gegen Gottes Willen auf und macht sich selbst zum Maßstab. Hier zitierte Bischof Voderholzer den englischen Schriftsteller G. K. Chesterton, der treffend bemerkte: „Das Dogma von der Erbsünde ist das einzige Dogma, das man beweisen kann.“ Krieg, Gewalt, Bosheit, das bewusste Missverstehen -Wollen, die Verächtlichmachung dessen, was anderen heilig ist, aber auch die innere Zerrissenheit, wie Paulus sie im Römerbrief beschreibt, belegten diese Einsicht.

Maria – die neue Eva und der Beginn des neuen Handelns Gottes
Vor diesem Hintergrund erscheine das Hochfest als ein Hoffnungszeichen von großer geistlicher Strahlkraft. „Mit Maria setzt Gott einen neuen Anfang“, so Bischof Rudolf. Maria sei die neue Eva, ohne Erbsünde empfangen im Hinblick auf Jesus Christus, den neuen Adam. Während der Mensch in Adam und Eva versucht habe, sich an die Stelle Gottes zu setzen, trete Christus – der ewige Sohn – aus freiem Willen an die Stelle des gefallenen Menschen und erfülle im Gehorsam den Willen des Vaters. In Maria, so der Regensburger Oberhirte weiter, bereite Gott selbst die Stätte für sein Kommen. Sie verkörpere den „heiligen Rest Israels“, die erlösungsfähige Menschheit und die neue Schöpfung in Person. In ihr erfülle sich die Verheißung des Buches Genesis: Durch ihre von Gottes Gnade getragene vorbehaltlose Offenheit für Gottes Anruf zertritt sie dem Verführer den Kopf und öffnet den Weg zur wiedergewonnenen Gottesgemeinschaft.
Bischof Voderholzer verwies zudem auf die mit dem Hochfest verbundenen Bräuche. In Italien beginne am 8. Dezember traditionell die unmittelbare Vorbereitung auf Weihnachten – mit dem Aufstellen der Krippen, dem ersten Erleuchten der Christbäume und dem Beginn der Weihnachtsbäckerei. Auch liturgisch trete der Advent sichtbar in eine neue Phase, wenn die zweite Kerze am Adventskranz entzündet wird.
Zum Abschluss fasste der Bischof die geistliche Botschaft in einem eindrücklichen Bild zusammen: Weihnachten sei nicht nur ein Datum im Kalender, sondern ein Geschehen, das sich im Leben jedes Menschen neu ereignen wolle. „Der Blick auf die Gottesmutter erinnert uns daran, dass wir unser eigenes Herz zur Krippe machen müssen, damit Gott darin neu geboren werden kann“, sagte Voderholzer. Nur dann seien der 24. und 25. Dezember nicht nur Termine oder ein Datum im Kalender, sondern dann werde wirklich Weihnachten.
Adventliche Begegnung im Niedermünster
Nach dem Pontifikalgottesdienst begegneten sich die Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariates im Garten und Kreuzgang der Niedermünsterkirche zu einer kleinen adventlichen Zusammenkunft und ließen den Nachmittag bei Glühwein und einer Knackersemmel „mit allem“ in guter Gemeinschaft ausklingen.
Text und Fotos: Dr. Stefan Groß
(SG und jas)




