News Bild „Hinführung der Menschen zu Jesus Christus ist priesterlicher Auftrag"

„Hinführung der Menschen zu Jesus Christus ist priesterlicher Auftrag"

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Bischof Gerhard Ludwig Müller hat mit 19 Priestern des Bistums Regensburg, die vor 40 Jahren zum Priester geweiht wurden, in der Johann-Michael-Sailer-Kapelle im Hohen Dom St. Peter die heilige Messe gefeiert. Der Regensburger Bischof hob in seiner Predigt hervor, dass es sich vor 40 Jahren als Bischof Rudolf Graber die damals jungen Männer zu Priestern geweiht hatte, um eine andere Zeit als die heutige gehandelt habe. Dabei verwies er auf Peter und Paul am 30. Juni 2007 an dem im Regensburger Dom sechs junge Priesteramtskandidaten die Weihe empfangen.

„Sieht man uns heute um den Altar versammelt, kann man den Wandel der Zeit ermessen. Dies soll aber kein wehmütiger Rückblick auf das Weihejahr 1967 sein und uns nicht zur Resignation hinführen, sondern wir müssen auch die Unterschiedlichkeit der Situation betrachten. Die Säkularisierung und Wandlung der gesamten Gesellschaft, der Zweifel an dem Sinn des Gottesglaubens, die Auflösung christlicher Familien, das oft nicht richtige Funktionieren der Weitergabe des Glaubens, all diese Faktoren tragen zu diesem unterschiedlichen Erscheinungsbild bei. Doch die Tatsache, dass Christus Menschen beruft, bleibt immer gleich. Daher wollen wir im Hinblick auf die bevorstehende Priesterweihe aus vollem Herzen danken, dass trotz dieser widrigen Umstände junge Menschen zum priesterlichen Dienst berufen werden und diese Berufung stabil bleibt. Die jungen Priester sollen sich in ihrem priesterlichen Wirken entfalten und ihren Sendungsauftrag erfüllen können, den Auftrag, die Menschen zu Christus hinzuführen“, erklärte Bischof Gerhard Ludwig Müller.

Zwei große Prozesse kennzeichneten die Jahre 1967/68. Zum einem das 2. Vatikanische Konzil, welches in seinen Dekreten und Dokumenten Priester und Gläubige tief in die Quellen des christlichen Glaubens hineingeführt habe und eine wesentliche Erneuerung in der Liturgie mit sich brachte. Im symbolischen und liturgischen Vollzug wurde viel deutlicher bewusst gemacht, dass alle aufgrund von Taufe und Firmung in die priesterliche Sendung Jesu Christi einbezogen seien und dass der priesterliche Dienst aufgrund des Weihesakramentes Christus als das Haupt der Kirche darstelle. Zum anderen sei der Prozess der Gesellschaftsrevolution der 68er zu nennen, in dem versucht wurde ein anderes Menschenbild plakativ darzustellen. Dabei stützte man sich auf die Marxistische Religionskritik des 19. Jahrhunderts, welche Religion als eine Verfremdung des Menschen, ein Hinwegtrösten auf ein besseres Jenseits erklärte. So mancher habe sich damals auf diesen Irrglauben eingelassen. Bedenke man aber das eigentliche Wesen der Kirche, so gebe es keine Unterscheidung vom Jenseits und Diesseits. Der Mensch erfahre Würde in Gottoffenheit, in der inneren Einheit von Gottes- und Menschenliebe. Das Priestertum könne auf Jesus Christus zurückgeführt werden. Jede Priestergeneration müsse jeweils ihren Auftrag erfüllen.

Den neuen und jungen Priestern müsse man daher Mut machen, denn zur schönsten Erfahrung eines jeden Priesters gehöre, die Menschen zu Christus hinzuführen, betonte der Regensburger Bischof und erinnerte sich dabei an das Jahr 1967, welches auch für ihn persönlich von großer Bedeutung war, da er damals sein Abitur gemacht hatte, daraufhin im Priesterseminar vorsprach und dort als Seminarist angenommen wurde.(jas)

Vor 40 Jahren zu Priestern geweiht wurden: Bock Andreas (Waldsassen), Bösl Hans-Josef (Abensberg), Dorner Rainer (Wackersberg), Eizinger Werner (Pentling), Gandyk Diethelm (Geisenfeld), Heindl Stefan (Essenbach), Dr. Hierold Alfred (Bamberg), Lehner Alois (Mainburg), Majer Georg (Regenstauf), Raster Karl (Regensburg), Schmaderer Josef (Bodenmais), Schmidleitner Konrad (Bogen), Schötz Hermann (Marktredwitz), Schultes Rudolf (Landshut), Schweiger Siegfried (Regensburg), Süß Helmut (Kümmersbruck), Traßl Wolfgang (Windischeschenbach), Weigl Franz (Parkstetten).



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