Hilfe in Klöstern und Pfarreien
Bereits am 5. März konnten einige der ersten Geflüchteten aus der Ukraine spontan im ehemaligen Franziskanerkloster im niederbayerischen Eggenfelden vorerst eine Zuflucht vor dem Krieg finden. Der Ukrainer Anton Borodin, seine Frau Elena, seine Schwester Elena und vier Kinder haben sechs Tage für die Flucht von Odessa nach Eggenfelden gebraucht. Inzwischen sind noch weitere Flüchtlinge im ehemaligen Franziskanerkloster angekommen. An einem solchen Ort, „an dem auch Trauer und Angst der Menschen von heute ihren Platz haben, war es für den Verein selbstverständlich, auch Platz für Menschen aus der Ukraine zu haben, die eine erste Anlaufstation benötigen“ schreibt Christoph Naglmeier-Rembeck, Pressesprecher des Asam-Klostervereins. Gleichzeitig profitiere man von der Unterstützung engagierter Mitglieder und der Hilfsbereitschaft der Eggenfeldener.
Aber auch immer mehr Privatpersonen und Gruppierungen melden sich in den Pfarreien, um Wohnraum anzubieten oder um irgendwie zu helfen. Pfarrer Przemysław Nowak aus Gosseltshausen hat sich, direkt nach Ausbruch des Krieges, kurzerhand entschlossen die geflüchtete Mutter Elena und ihren dreijährigen Sohn German aus Charkiw bei sich aufzunehmen. Sie musste ihre herzkranke Mutter in diesem hartumkämpften Gebiet zurücklassen. Für den Pfarrer ist die Aufnahme keine große Sache „Ich möchte vorangehen, um den Leuten zu zeigen, dass auch sie diesen Schritt gehen und Menschen in ihren Häusern aufnehmen können. Sie brauchen keine Angst haben zu helfen“ sagte er. Auch die Menschen in Schwandorf stellten Wohnraum zur Verfügung, halfen als Fahrer für Hilfskonvois und sammelten Spenden. In der Pfarrei St. Stephanus in Wackersdorf sammelte man spontan Hilfsgüter für die slowakisch ukrainische Grenzregion Vysne Nemecke. In Vohenstrauß hat sich eine Helferinitiative aus der katholischen Pfarrgemeinde und anderen Institutionen , Vereinen und Einzelpersonen zusammengefunden, um mit Sachspenden ukrainischen Kindern zu helfen. Der Katholische Frauenbund und der Pfarrgemeinderat in Kohlberg sammelten Spenden durch einen Kuchenverkauf am letzten Sonntag. Auch in der Pfarrgemeinde in Barbing werden Flüchtlinge erwartet. Mit jedem Tag kommen immer neue, ganz unterschiedliche aber jede für sich fruchtbare, Hilfsaktionen in vielen Pfarreien im Bistum Regensburg hinzu. Wer helfen möchte, kann sich bei den einzelnen Organisationen melden oder sich in der eigenen Pfarrei erkundigen.