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Zur Neuigkeit
Herz-Jesu-Kirche in Bahrein wird Wallfahrtskirche
Blick in die Weltkirche
Regensburg, 07. November 2025
Das Grundstück war ein Geschenk des Herrschers. So konnte 1939 die erste Kirche in Bahrein gebaut werden. Nun wird diese Kirche ein besonderes Heiligtum mit Bedeutung für die ganze Region.
Der Apostolische Vikar von Nordarabien, Bischof Aldo Berardi, wird am 8. November diesem Jahre einen Festgottesdienst feiern, mit dem Kirche des Heiligen Herzens in Manama in Bahrein zum „Heiligtum des Heiligen Herzens Jesu” erklärt wird. Die Kirche hat eine beeindruckende Geschichte, liegt sie doch in einem Land, dessen Staatsreligion der Islam ist und die Scharia die Hauptquelle der Gesetzgebung ist. Das Königreich Bahrain besteht aus 33 Inseln in einer Bucht im Persischen. Es liegt östlich von Saudi-Arabien und westlich von Katar. Der Name al-Bahrain bedeutet im Arabischen „die zwei Meere“. Es gehört zu den reichen Ländern der arabischen Welt. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Schiiten, die politische Macht aber halten die Sunniten. Bahrain ist ähnlich wie Saudi-Arabien eine Monarchie. In Bahrain leben etwa 90.000 Katholiken. Erste offizielle diplomatische Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Bahrain existieren seit 1999. Im Jahr 2012 errichtete Papst Benedikt XVI. das Apostolische Vikariat Nördliches Arabien mit Sitz in Manama in Bahrain. Zusammen mit den Staate Katar, Kuweit und Saudi-Arabien bildet Bahrain das Apostolische Vikariat Nördliches Arabien der katholischen Kirche. Obwohl der Staat immer wieder mal wegen Verstößen gegen Menschenrechte in den Schlagzeilen ist, leben Katholiken relativ unbehelligt im Land.
Die Herz-Jesu-Kirche, die nun zur Wallfahrtskirche erhoben wird, ist die älteste katholische Kirche auf der Arabischen Halbinsel. Lediglich im Jemen gibt es ältere Kirchen. Die Herz-Jesu Kirche liegt in der Stadt Manama, das ist die größte Stadt des Inselstaates. Sie ist auch als „Mutterkirche“ bekannt ist. Nachdem Scheich Haman Bin Isa Al Khalifa, der damalige Herrscher von Bahrain, ein Grundstück für den Bau der Kirche angeboten hatte, konnte am 9. Juni 1939 der Grundstein gelegt werden. Am 3. März 1940 wurde die Kirche feierlich geweiht. Sie gilt als ein wichtiges Symbol des Glaubens, der Geschichte und der Frömmigkeit der Katholiken in der Region. Bis heute zieht sie Gläubige aus der ganzen Golfregion an.
Die Kirche soll von nun an den Namen und den Titel "Vikarialheiligtum des Heiligsten Herzens Jesu" tragen und im Rang einer Wallfahrtskirche stehen. Seit langer Zeit ist die Herz-Jesu-Kirche ein Zentrum der geistlichen und des Gebets für die vielfältige katholische Bevölkerung, die in Bahrain lebt und arbeitet. Die Kirche zieht zudem Pilger und Gläubige aus der ganzen Golfregion an. Diese geplante Feier fällt in das 85. Jubiläumsjahr der Kirche und verleiht so dem bedeutenden Ereignis auch noch eine historische Resonanz. Im Rahmen eines Pontifikalamtes wird Bischof Aldo Berardi, der Apostolischer Vikar von Nordarabien, die Mutterkirche zum Vikariatsheiligtum des Heiligsten Herzens Jesu erklären. Zusätzlich wird mit der Vikariatsheiligtums allen Pilgern und Gläubigen, die an den Votivmessen des Heiligsten Herzens teilnehmen, ein Ablass gewährt. „Die Gläubigen aus der ganzen Golfregion werden ermutigt, zu diesem Heiligtum zu pilgern, um die göttliche Gnade zu erbitten, die sich in besonderer Weise an diesem heiligen Ort manifestiert, an dem sich das Menschliche und das Göttliche treffen.“ So teilt die Seite des Heiligtums mit.
Weitere Pläne sehen vor, Laienvereinigungen, die dem Heiligsten Herzen geweiht sind, im Heiligtum zu organisieren, um die Kirche zu pflegen, die Verehrung des Heiligsten Herzens zu fördern, Gebetstreffen, Novenen und andere Andachtsaktivitäten zu organisieren. Ferner werden Konferenzen, Führungen und andere Initiativen geplant und durchgeführt, um Pilger über die Geschichte des Heiligtums zu informieren das Bewusstsein für seine spirituelle, kulturelle und historische Bedeutung dieses Ortes zu schärfen.
Das neue Vikariatsheiligtum soll ein Zentrum für die Feier der heiligen Liturgie zu sein und die Gläubigen zum Empfang der Sakramente, besonders der Eucharistie und der Beichte ermutigen, so teilt die Webseite des Heiligtums weiter mit. Dazu wird ein Rektor ernannt werden, der die Verantwortung für die Seelsorge, die Verwaltung und die Förderung der Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu übernimmt. Der Rektor wird zudem mit der Bewahrung und Förderung des historischen Erbes der Kirche sowie mit der Aufsicht über Instandhaltung der Kirche betraut. Der neue Titel, so die Webseite weiter, bringe sowohl Privilegien als auch Verantwortlichkeiten mit sich, die die tiefe Ehrfurcht vor dem Heiligsten Herzen Jesu und das Engagement der Kirche für die Bewahrung ihres geistlichen Erbes widerspiegeln.
Inmitten einer islamischen Umwelt schafft die Kirche eine Pilgerstätte, die dem Herzen Jesu geweiht ist. Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu gehört mit zu den ältesten Frömmigkeitsformen der Kirche. Durch alle Zeiten der Kirchengeschichte finden sich Förderer dieser Frömmigkeitsform, die sich den Menschen intuitiv erschließt, weil sich mit dem Herzen als dem Ort der Liebe oder des Mitleids oder jeglicher Form von Gefühl jeder Mensch sofort identifizieren kann. In der harten Umwelt der Scharia ist somit ein Herz-Jesu-Heiligtum ein Ort der besonderen Nähe und im wahrsten Sinne des Wortes Herzlichkeit des katholischen Glaubens. Eine besondere Stärkung hatten die Katholiken in der Region zuletzt durch den Besuch von Papst Franziskus im November 2022. Der Papst nahm damals am interreligiösen Dialogforum „Ost und West für ein menschliches Zusammenleben“ teil. Es gab ferner ein Treffen mit König Hamad bin Isa Al Khalifa. Der Papst würdigte damals die religiöse Vielfalt des Landes, sprach sich aber auch für mehr Menschenrechte und Religionsfreiheit aus. Höhepunkte des Papstbesuches damals war eine Heilige Messe unter freiem Himmel mit 30.000 Teilnehmern im Nationalstadion und ein Friedensgebet in der Kathedrale von Manama.
Text: Peter Winnemöller
Foto: AdobeStock_Nueng




