„Heiliger Wolfgang von Regensburg, Ordensmann, Bischof und Reformer“ - Generalvikar Prälat Michael Fuchs feiert in der Wolfgangswoche die heilige Messe mit den Ordensleuten aus dem Bistum
Die dritte Heilige Messe am dritten Tag der Wolfgangswoche, dem 25. Juni 2013, feierte Generalvikar Prälat Michael Fuchs mit den Ordensfrauen und Ordensmänner aus dem Bistum Regensburg in der Basilika St. Emmeram. Mit ihm standen am Altar die Ordensgeistlichen Pater Dr. Martin Bialas CP (Schwarzenfeld), Pater Benedikt Leitmayr OSFS (Fockenfeld) und Pater Robert Schmidbauer OCD (Regensburg) sowie der Hausherr von St. Emmeram, Stadtpfarrer Roman Gerl. Zahlreiche Ordensfrauen verschiedener Orden und Gemeinschaften sowie auch einige Ordensmänner waren der Einladung nachgekommen, sich in der Wolfgangswoche am Schrein des Bistumspatrons zur gemeinsamen Messfeier zu versammeln. Generalvikar Fuchs feierte an diesem Abend im Auftrag von Weihbischof Reinhard Pappenberger diese Heilige Messe, der das Bistum Regensburg bei der Beisetzung von Passaus Alt-Bischof Franz Xaver Eder vertrat.
„Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng“
In seiner Predigt griff Generalvikar Michael Fuchs das Leitwort der 50. Wolfgangswoche auf, „Christus ist unter euch. Er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit“. Er verband den ersten mit dem zweiten Teilsatz: „Weil Christus unter euch ist, haben wir die Hoffnung auf Herrlichkeit“ und stellte Leitwort und bischöflichen Wahlspruch in den Zusammenhang mit dem Tages-Evangelium nach Matthäus. Dort heißt es: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn“ (Mt 7,13-14). Auch für die Ordensleute bestehe heutzutage die Versuchung, dazugehören zu wollen, dem Zeitgeist zu entsprechen und eben nicht dem schmalen Weg zu folgen, sondern dem breiten. Die Entscheidung, den richtigen Weg und das richtige Tor zu wählen, werde aber nicht erst am Ende der Zeiten getroffen, sondern müsse jeden Tag aufs Neue getroffen werden. Christus selber habe es uns vorgelebt, so Generalvikar Fuchs, und sei auf dem schmalen Weg der Entsagung durch das enge Tor gegangen. „Weil Christus unter euch ist, haben wir die Hoffnung auf Herrlichkeit“ Zu den Ordensleuten gewandt sagte er: „Sie alle haben sich bewusst dafür entschieden, gemäß der drei evangelischen Räte von Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam zu leben“. Die Konzilsväter hätten in den entsprechenden Dokumenten des Zweiten Vatikanum darauf hingewiesen, wer sich auf die evangelischen Räte einlasse, der müsse Gott suchen und lieben. Der hl. Bischof Wolfgang von Regensburg, selbst Ordensmann, sei in seinem ganzen Episkopat unermüdlich darum bemüht gewesen, diesem Auftrag zu folgen. So habe er zum Beispiel die Kornspeicher für die Hungernden geöffnet - Papst Franzikus spreche da heute von der „Armen Kirche für die Armen“ - Papst Benedikt XVI. von der „entweltlichten Kirche “. Bischof Wolfgang, der ein großer Mann weitreichender Reformen im Ordensleben und in seinem Bistum gewesen sei, dessen Glaubenszeugnis über Jahrhunderte hinaus strahlte, habe immer erst um die eigene Erneuerung gebetet und dann mit den Reformen begonnen. Sein Glaubenszeugnis vor über 1000 Jahren sei allen Ordensleuten im Bistum auch heute leuchtendes Vorbild, so Generalvikar Michael Fuchs zum Abschluss der Predigt.
„Ratisbona - terra benedictina“
Mit dem traditionellen Wolfgangslied, „Wir rufen dich, Sankt Wolfgang an“, das die Zelebranten und der Liturgische Dienst vor dem Wolfgangsschrein stehend sagen, schloss die Messfeier in der altehrwürdigen Basilika St .Emmeram, die auf eine gut tausendjährige Klostertradition zurückblicken kann. Von Bayern spricht man von der„terra benedictina“ und der „terra benedicta“, der benediktinischen und der gesegneten Erde, und da hat Regensburg mit seiner benediktinischen Tradition in St. Emmeram, St. Jakob und Prüfening auch einen bedeutenden Anteil daran. Um den Schrein des Bischofs und Ordensmannes Wolfgang versammelten sich die Ordensleute seiner Diözese und die großen Mönchsgestalten der Benediktinerabtei St. Emmeram blickten von den Arkaden herunter auf sie: Abtbischof Gunthar, Abt Ramwold, der Reformabt Wilhelm von Hirsau oder Bischof Boso und Erzbischof Tagino. Im Anschluss an die hl. Messe trafen sich die Ordensleute noch im sogenannten „Paradies“, der Vorhalle der Basilika, zum Gedankenaustausch.