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Haiti: Kirchliche Schule geplündert

„Wir sind am Boden zerstört!“

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Port-au-Prince / Regensburg, 4. April 2024

Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft ausdrücklich seine Besorgnis über die Lage in Haiti zum Ausdruck gebracht. Bewaffnete Bandenmitglieder haben am Tag darauf eine katholische Internatsschule in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince geplündert und schwer beschädigt.

Die bewaffneten Angreifer sind über die Mauern des „Kleinen Seminars St. Martial“ in Port-au-Prince geklettert und hätten die Sicherheitskräfte überwältigt. Anschließend raubten sie Computer, Kühlschränke, Sonnenkollektoren und weitere Einrichtungsgegenstände. Dann legten sie Feuer in mehreren Räumen. Das teilten die Spiritaner-Missionare, die das Haus betreiben, dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) mit.

„Mehr als sechs Stunden lang hat der Angriff gedauert“, sagte der Provinzial der Spiritaner, Pater Reynold Joseph. Ordensangehörige und Mitarbeiter hätten sich in dieser Zeit in einem Teil des Gebäudes versteckt; Schüler waren wegen des hohen kirchlichen Feiertages nicht anwesend. „Glücklicherweise gab es keine physischen Opfer, aber der materielle Schaden ist beträchtlich“, so Pater Reynold.

Weitere Übergriffe befürchtet

Der Spiritaner-Provinzial ist überzeugt: „Es ist wahrscheinlich, dass es in den nächsten Tagen weitere Einbrüche geben wird, es sei denn, die Schule wird irgendwie geschützt.“ Gegenüber „Kirche in Not“ gegenüber zeigte er sich tief bestürzt über die anhaltende Verschlechterung der Situation in Haiti, die anhält, seit Interims-Premierminister Ariel Henry seinen baldigen Rücktritt angekündigt hat: „Wir sind am Boden zerstört. Wir danken Ihnen für Ihre brüderliche Unterstützung durch Ihre Gedanken und Gebete.“

Henry hatte die Regierungsgeschäfte kurz nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 übernommen. Ein Übergangspräsidialrat soll Neuwahlen vorbereiten. Bewaffnete Banden haben sich jedoch seit Ende Februar zusammengeschlossen und fordern Henrys sofortigen Rückzug. Kirchliche Einrichtungen und auch deren Mitarbeiter sind seitdem Opfer der massiv zunehmenden Gewalt in Haiti. Es wurden bereits mehrfach Priester und Ordensleute entführt.

Text: Kriche in Not

(sig)



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