News Bild Gummibärchen, ein Signal für den Glauben und ein Weltjugendtagsneuling – die Jugendlichen feiern Katechese mit Bischof Voderholzer und Erzbischof Schick

Gummibärchen, ein Signal für den Glauben und ein Weltjugendtagsneuling – die Jugendlichen feiern Katechese mit Bischof Voderholzer und Erzbischof Schick

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Anderen den Tag mit Gottes Barmherzigkeit versüßen - das war nur ein Impuls, den die Regensburger Jugendlichen am Freitag bekommen haben. Gegeben haben ihn die Kollegen aus dem Erzbistum Bamberg. Sie haben die Katechese vorbereitet, die am Freitagvormittag in der Kirche im Ort Bibice stattgefunden hat. Daran teilgenommen haben nicht nur Jugendliche aus Regensburg und  Bamberg, sondern auch aus Eichstätt und Mönchengladbach. Erzbischof Ludwig Schick aus Bamberg hat die Katechese gehalten. Bischof Rudolf Voderholzer war aber natürlich ebenfalls dabei, um die Jugendlichen aus seinem Bistum zu treffen und die Predigt im Gottesdienst zu halten.

"Herr, mache mich zu einem Werkzeug deiner Barmherzigkeit!" (Mt 25, 31-46) Um die sieben Werke der Barmherzigkeit ging es in der Katechese und im Gottesdienst. Deshalb auch die Aufforderung an die Jugendlichen, anderen den Tag mit Gottes Barmherzigkeit zu versüßen - und zwar mithilfe von Gummibärchen, die am Ausgang der Kirche ausgeteilt wurden. Diese sollen - nein, nicht aufgegessen - sondern an andere Menschen auf dem Weltjugendtag weitergegeben werden.

Was die sieben Werke der Barmherzigkeit sind, konnten die Jugendlichen in einem kurzen Film auf einer Leinwand sehen. In der Katechese ging Erzbischof Schick noch genauer darauf ein: Wie sehen die Werke der Barmherzigkeit im täglichen Leben aus? Durstig, hungrig, arm, nackt, gefangen, krank, fremd: Das alles kann übertragen werden auf alltägliche Situationen. Mobbing in der Schule zum Beispiel sei auch eine Form von Nacktheit: Wer gemobbt wird, werde bloßgestellt und fühle sich "nackt".

Im Anschluss an den Impuls vom Bamberger Erzbischof konnten die Jugendlichen Fragen an ihn stellen. Was die jungen Menschen bewegt, ist ganz unterschiedlich: Wie gehe ich mit Obdachlosen um, gerade im Hinblick auf die Barmherzigkeit? Soll ich jedem Geld geben? Was ist mit den vielen Tüchern und Rucksäcken für den Weltjugendtag? Ist die Produktion in China unter nicht geklärten Bedingungen mit Barmherzigkeit vereinbar?

"So stelle ich mir Pfingsten vor!" - Bischof Rudolf ist begeistert

Alle Fragen konnten in der kurzen Zeit nicht beantwortet werden, denn es stand am Vormittag noch ein Gottesdienst an. Nach einer kurzen Pause mit Äpfeln, Wasser und Keksen zur Stärkung für alle ging es damit weiter. Zur seiner Freude durfte Bischof Voderholzer die Predigt halten und bedankte sich bei Erzbischof Schick gleich für diese Möglichkeit. "Er hat mir gesagt, ich darf über alles reden, nur nicht über eine Dreiviertelstunde. Ich bin ja ein Weltjugendtagsneuling und weiß noch nicht genau, wie das geht", gab Bischof Rudolf gleich zu Beginn zu. "Aber das, was ich in den letzten Tagen erlebt habe, übertrifft alle Erwartungen. Und ich kann nur allen von Herzen danke sagen, die den Weltjugendtag organisiert haben! Vielen Dank, dass ich das miterleben darf!"

Es sei für sie als Priester eine außerordentliche Ermutigung, so viele interessierte junge Menschen zu sehen, sagte der Bischof. Er sprach auch noch einmal die Willkommensfeier für Papst Franziskus an, die er am Donnerstag selbst miterlebt hatte. "Junge Leute aus allen Kontinenten, Ländern, Nationen - so stelle ich mir Pfingsten vor!" Es seine eine große Gemeinschaft von Menschen, die "wissen, dass sie einen Vater haben und Schwestern und Brüder Jesu Christi sind." Davon gehe ein Signal der Hoffnung aus für die Einheit der Menschen in der heutigen Zeit. "Wie wichtig ist unser Signal, dass das geht, dass alle Völker und Kulturen zusammenkommen können, verbunden in dem einen Glauben."

Die wirkliche Barmherzigkeit geht von uns aus

"Ich bin froh, dass mein erster Weltjugendtag in Krakau ist!" Damit verwies Bischof Rudolf auf das Erbe des heiligen Papst Johannes Paul II., dem die Jugend ein so großes Anliegen war. Und der auch für Krakau von großer Bedeutung ist, etwa indem er damals in einem neuen Krakauer Stadtteil eine Kirche errichtet hat, wo vom sozialistischen Staat her eigentlich keine stehen sollte und damit dem Wunsch der Bewohner nachgekommen ist. "Ich glaube, wir tun gut daran, dem ganzen polnischen Volk von Herzen zu danken", so der Bischof. In diesem Zusammenhang ging er auch auf die Bedeutung der Kirchen ein. Denn dies seien Orte der Begegnung mit dem barmherzigen Gott.

Große Versammlungen von jungen Leuten gebe es oft - Bischof Rudolf spielte damit auf die bevorstehenden olympischen Sommerspiele an - aber "die Rettung der Welt und wirkliche Barmherzigkeit, die, glaube ich, geht von anderswoher aus. Und dazu braucht es uns als Boten der Barmherzigkeit." Dabei griff der Bischof die Worte des Papstes aus seiner Ansprache vom Donnerstag auf: Keine geistigen "Frührentner" zu werden. "Wer sich vom Geist Gottes inspirieren lässt und wer sich in diesem geistlichen Rahmen zu einem Werkzeug der Barmherzigkeit machen lässt, der wird Sauerteig, der wird auch Werkzeug zur Erneuerung und zur Verschönerung der Welt. Dazu mögen uns diese Tage stärken."



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