Donaustauf/Medjugorie, 4. Oktober 2023
Medjugorje, ein Ort in Bosnien Herzegowina, hat seit 1981 an seiner Bekanntheit immens zugenommen. Jedes Jahr pilgern Tausende von Menschen nach Medjugorie und bringen ihre Anliegen, Nöte, Probleme und Sorgen im Gebet zur Gottesmutter Maria, die dort erstmals 1981 sechs Jugendlichen erschienen sein soll. Medjugorje ist als Gebetsstätte anerkannt, aber eine letzte Entscheidung des Vatikans ist erst möglich nach Abschluss der Marienerscheinungen. Gertraud Kestler aus Donaustauf organisierte heuer bereits zum 50. Mal eine Pilgerfahrt nach Medjugorie.
„Es ist wie eine große Familie, die sich jedes Jahr wieder auf den Weg nach Medjugorie macht“, beschreibt sie die Wallfahrt. 1986 wurde zum ersten Mal nach Medjugorie gefahren. "In den Anfangsjahren sind wir zwei Mal im Jahr gefahren, dann gab es Krieg in Bosnien-Herzegowina und wir pausierten mit den Fahrten und dann hat es sich eingependelt auf eine Fahrt pro Jahr, eigentlich immer im August."
Die Pilgergruppe mit Teilnehmern aus Donaustauf, Sulzbach und der Umgebung machte sich mit dem Bus Mitte August wieder auf die 1100 Kilometer lange Strecke. "Pfarrer in Rente, Albert Köppl, der von Anfang an die Fahrten nach Medjugorie begleitete, gab bereits auf der Fahrt schon die geistlichen Impulse und bereitet die Gruppe auf den Aufenthalt in Medjugorie vor“, erzählte Kestler, die die erste Fahrt zum Pilgerort 1986 organisierte. Wobei Pfarrer Köppl, der 2024 seinen 90. Geburtstag feiern kann, ankündigte, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Seit 16 Jahren ist die Donaustaufer Reisegruppe in einer Pension untergebracht und dort wird perfekt Deutsch gesprochen. Zum Klima bleibt zu sagen, dass es in Bosnien-Herzegowina oft auch sehr heiß wird. Beim Programm in Medjugorie steht das Gebet, der Besuche des Kreuz- und des Erscheinungsberges und die Teilnahme an den Messen im Mittelpunkt. „Höhepunkt der Medjugorie-Wallfahrt sind die nächtlichen Anbetungen und die internationalen Messen, bei der oft bis zu 150 Priester anwesend sind“, erzählt Kestler, die bei jeder Fahrt selbst mit dabei war.
Den Nachmittag konnten sich die Teilnehmer frei einteilen, wobei viele gerne die geistlichen Angebote vor Ort annahmen. Daneben standen Besuche in der Gemeinschaft „Cenacolo“, die sich um ehemalige Drogenabhängige und im Leben Gescheiterte kümmert. Im Franziskanerkloster Homac wird Pater Petar besucht und auch die Gemeinschaft der Seligpreisungen. „Es ist faszinierend, wenn man erlebt, wie viele Nationen friedlich miteinander umgehen. Medjugorie wird auch 'Oase des Friedens' genannt, das spürt man im Kreise der vielen Pilger “, beschreibt Kestler.
Das Zusammenwachsen der Pilgergruppe zu einer harmonischen und frohen Gemeinschaft, wurde von Tag zu Tag mehr spürbar und von vielen konnte man hören: „Das war nicht das letzte Mal, wir sind das nächste Mal wieder mit dabei“. Meistens ist der Bus für die Fahrt im August bereits im Januar ausgebucht und Kestler legt eine Warteliste an. Zum Jubiläum gab es für jeden Teilnehmer eine Erinnerung. Rosi Strobl und Hertha Schweighart hatten Teelichter mit Perlen verziert und Sternendeckchen gehäkelt.
Medjugorie bedeutet nicht nur einmal im Jahr eine Pilgerreise zu machen, jeden ersten Mittwoch im Monat bietet Pfarrer Köppl in der Kirche Sulzbach ein Gebetstreffen für den Medjugorie-Kreis an.
Text und Foto: Theresia Luft
(mk)