Zum Thema des diesjährigen Kongresses „Die Herrlichkeit Gottes“ sprachen verschiedene Referenten: Dr. Johannes Hartl führte in die Thematik ein und erläuterte, wie sich die Herrlichkeit Gottes in der Schönheit der Welt zeigt und vielmehr in seiner schenkenden Liebe. Vertieft wurden diese Gedanken von Dr. Nina Heereman, Dozentin aus den USA, die anhand der Bibel aufzeigte, wie sich Gottes Herrlichkeit in der Heilsgeschichte offenbarte. Bischof Stefan Oster sprach über „Die Herrlichkeit und das Kreuz”. Der Tod Jesu zeige, dass niemand im Leid alleine sei und dass die letzte Schönheit und Herrlichkeit in der Liebe liege. Um Leid ging es auch im vorangegangenen Podium. Hier berichteten vier Gesprächspartner von ihren persönlichen Leiderfahrungen und wie sie darin Gott begegnet seien. Georg Mayr-Melnhof schloss den Kongress inhaltlich, indem er über den Himmel als den Ort sprach, in welchem die Herrlichkeit Gottes in Vollendung erfahrbar werde.
Da verbinden sich Himmel und Erde
Auch mehrere Bischöfe waren zu Gast: Bischof Bertram Meier, Bischof Rudolf Voderholzer sowie Bischof Gregor Maria Hanke OSB. Bischof Rudolf feierte am Samstag die Hl. Messe gemeinsam mit den Teilnehmenden. Für ihn war es eine besondere Freude, dass als Lesung der Text aus dem Kolosserbrief gewählt wurde, der auch seinen Primiz- und Bischofsspruch enthält: „Christus ist unter euch, er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit“ (Kol 1,27). In seiner Predigt erzählte Bischof Rudolf auf sehr persönliche Weise, wie ihn diese Bibelstelle als junger Mann während einer Pilgerreise auf den Spuren des Apostels Paulus ergriffen hatte, weil sie das ausdrückte, „was mich zutiefst erfüllt und worin ich auch den Inbegriff des christlichen Glaubens und der Verkündigung bisher erfahren hatte und was ich weitergeben wollte.“ Er ermutigte die mitfeiernden Gläubigen, sich mit dem Apostel Paulus zu beschäftigen. Dieser habe während seiner Bekehrung erfahren, dass das Kreuz das Zeichen der unergründlichen und unendlichen Liebe und Barmherzigkeit sei, im Kreuz offenbare sich die Herrlichkeit Gottes. „Lesen Sie die Briefe des Apostels Paulus! Welch eine Liebe, welch eine tiefe Christusmystik aus all diesen Zeilen spricht. ‚Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir‘. ‚Nichts und niemand kann uns, kann mich scheiden von der Liebe Christi‘ und dann dieses wunderbare Wort ‚Christus, er ist unter euch‘ – durch die Verkündigung, durch die Sakramente – ‚er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit‘. Für mich ist das ein Programm geworden von meiner Priesterweihe an und ich hoffe, dass ich das auch als Bischof verwirklichen kann.“ Die Freundschaft mit Jesus Christus zu leben, in sie hineinzuführen, die Menschen mit ihm bekannt zu machen durch unsere Verkündigung, aber auch durch unser eigenes Vorbild und Beispiel sei Inbegriff der kirchlichen Sendung – der Sendung jeder getauften und gefirmten Christin und jedes getauften und gefirmten Christen. „Jesus Christus ist das erste Wort, das wir zu verkünden haben, ein Wort des Trostes, ein Wort des Zuspruchs, ein Wort der Hoffnung. Alles andere kommt danach. Alles andere folgt daraus.“