Große Soldatenwallfahrt mit Bischof Voderholzer auf den Mariahilfberg in Amberg
Mehr als 900 Teilnehmer aus dem militärischen und zivilen Bereich pilgerten am Donnerstag der Bergfestwoche traditionsgemäß bereits zum 26. Mal von der Schweppermannskaserne in Kümmersbruck zum Mariahilfberg. Die Soldatenwallfahrt begleitete in diesem Jahr zum ersten Mal Bischof Rudolf Voderholzer, der sich wetterfest mit Regenjacke, Turnschuhen und Strohhut in die Prozession mit den Soldatinnen und Soldaten, die aus insgesamt 15 bayerischen Standorten mit Bussen angereist waren, einreihte.
Organisiert hatte diese wahrscheinlich größte Wallfahrt das Katholische Militärpfarramt Amberg, mit Militärpfarrer Pater Alexander Prosche, unterstützt von Pastoralreferent Johannes Rückerl. Etliche hochrangige Militärseelsorger sowie Regionaldekan Ludwig Gradl, auf dessen Initiative diese Wallfahrt einst entstand, marschierten ebenso, wie der stellvertretende Brigadegeneral der Panzerbrigade 12, Oberst Lindner und der Kommandeur des in der Schweppermannskaserne stationierten Logistik Bataillons 472, OTL Alexander Kolb, auf den Mariahilfberg. Auch eine Abordnung der amerikanischen Streitkräfte aus Vilseck wurde von Pater Prosche begrüßt.
Bischof Rudolf: Dank an Soldatinnen und Soldaten
Bischof Rudolf dankte den Kameraden für ihren Dienst und zeigte sich erfreut über den großen Rückhalt, den sie in der Bevölkerung haben. Er gehe sehr gern bei der Soldatenwallfahrt mit und wolle dadurch seine Wertschätzung und Dankbarkeit für die Soldatinnen und Soldaten zum Ausdruck bringen. Jeder einzelne trage seine Sorgen mit sich, möchte sich in seiner Lebenssituation begreifen. Sie alle hätten ein Ziel vor sich und am Ende stehe – wie auch nach dem Gottesdienst am Berg – ein Fest. Der Diözesanbischof war sichtlich erfreut, an dieser Wallfahrt teilnehmen zu dürfen. Er kenne bereits viele Pfarreien des Bistums und Amberg gehöre zu einem seiner Ziele, die ihm sehr am Herzen lägen. Aber auch die wenigen weißen Flecken auf seiner Landkarte, die noch nicht mit einem Fähnchen markiert sind, wolle er bald kennenlernen.
Weltweiter Einsatz für den Frieden
Angeführt von den Fahnenträgern zogen die Soldaten und zivilen Teilnehmer durch die Wiesen und Felder zur ersten Station, nach Moos. Hier versammelten sich die Teilnehmer zu einer kleinen Andacht mit dem Militärseelsorger inmitten der Natur, mit der Mariahilfbergkirche am Horizont. Prosche blickte erinnerte an die Ursprünge der Wallfahrt im Jahr 1634, als in Amberg die Pest wütete. Etliche Votivtafeln erinnerten in der Bergkirche auch heute noch daran. Gemeinsam sprachen die Soldaten das Gebet für den Frieden, „den Frieden, für dessen Sicherung Sie weltweit eingesetzt sind“. Betend und singend zogen die Menschen anschließend im einsetzenden Regen durch die Felder und Wiesen, nutzten die Zeit zum Innehalten und erlebten schließlich beim Gottesdienst, die Bischof Voderholzer am Berg zelebrierte, eine berührende Predigt. Voderholzer zog darin Parallelen zur inneren Reise, es solle „kein Einmarsch, kein Rückzug, kein Leistungsmarsch, sondern eine Wallfahrt sein“.
Er bezog vieles, was er am Rande seiner ersten Soldatenwallfahrt erlebt oder gesehen hatte, in seine Worte mit ein. So auch die Bergkirche selbst. „Meist habe ich sie vor Augen gehabt, aber manchmal war sie auch verdeckt. Gut, dass ich Begleiter hatte!“. So sei es auch im Leben. Manchmal entziehe sich einem der Sinn desselben. Aber – „wer glaubt, ist nie allein!“. Mit dem bischöflichen Segen genossen die Teilnehmer nach dem Festgottesdienst die so ganz irdische Stärkung mit Bratwürsten und Bier.