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Gottesdienst mit 300 Pilgern

Bischof bringt Anliegen nach Altötting

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Mit 300 Pilgern hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am Samstag vor Pfingsten in der Basilika St. Anna in Altötting den Abschlussgottesdienst der 192. Regensburger Fußwallfahrt gefeiert. Sie stand, im Zeichen der Pandemie, unter dem Motto „Unterm Schutz und Schirm“. In seiner Predigt hob Bischof Rudolf hervor, dass Maria als Gottesmutter das Wort Gottes angenommen, erhört und zur Wirkung gebracht hat. Die Regensburger Fußwallfahrt sei eine großartige Gemeinschaft im Glauben, die geistliches Zusammenwachsen stiftet und dadurch ein Stück Kirche baut.

 

An Stelle der normalerweise rund acht- bis neuntausend Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Regensburg, die üblicherweise am Samstag vor Pfingsten nach 111 Kilometern in Altötting Einzug halten, war Bischof Rudolf zusammen mit dem Pilgerführer Bernhard Meiler von Heiligenstadt aus zum „Herzen Bayerns“, zum oberbayerischen Wallfahrtsort der Gnadenmutter von Altötting, gepilgert. Die gesammelten Anliegen der Pilger trug Bischof Rudolf in dem Anliegenrucksack auf dem Rücken. Der Rucksack war mit rund 2000 Bitten prall gefüllt. Der Bischof bat die Gottesmutter um Fürsprache. Den Anliegenrucksack legte Bischof Rudolf unter dem Beifall der mitfeiernden Gottesdienstbesucher vor den Altarstufen in der Basilika St. Anna ab und brachte ihn nach dem Gottesdienst zur Schwarzen Madonna von Altötting in die Gnadenkapelle. Dabei wurde er vom geistlichen Beirat Pfarrer Hannes Lorenz und Pilgerführer Bernhard Meiler begleitet. Anders als im Vorjahr wurde in diesem zweiten Jahr der Pandemie mit 300 zugelassenen Gläubigen, die auf einen entsprechenden Abstand achteten und eine FFP-2-Maske trugen, ein feierlicher Dank- und Abschlussgottesdienst am traditionellen Ort in der Basilika gefeiert. In einem Statement sagte Pilgerführer Bernhard Meiler, dass zunächst geplant war, die 192. Regensburger Fußwallfahrt mit einem Personenkreis von 50 Personen durchzuführen. Da aber drei Bezirksregierungen zu beteiligen waren, war es auf Grund der gesetzlichen Vorgaben nicht möglich, hierfür eine behördliche Genehmigung zu erlangen.

Freude über die Feier

In seiner Einleitung sagte Bischof Rudolf: „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir trotz Corona-Einschränkungen mit so vielen Leuten hier miteinander den Höhe- und Schlusspunkt dieser 192. Regensburger Fußwallfahrt feiern dürfen. Dies macht uns Hoffnung. Wir beten darum, dass im nächsten Jahr bei der 193. Regensburger Fußwallfahrt diese Kirche wieder aus allen Nähten platzen wird.“ Zusammen mit Pilgerführer Bernhard Meiler habe er die letzten Meter dieser Fußwallfahrt betend in den Anliegern der Pilger, die der Pilgerrucksack beinhaltet, zurückgelegt. 
 

Wort Gottes angenommen

In seiner Predigt nahm Bischof Rudolf Bezug auf das Lukasevangelium, das beschreibt, wie Maria im Abendmahlssaal mit den Aposteln vereint ist. Auf den ersten Blick könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Verehrung der Gottesmutter in dieser Passage ein wenig zurückgenommen wird. Die Aussage „Wer das Wort Gottes hört und danach handelt, der ist mir Mutter, Bruder und Schwester“ eröffnet jedoch einen größeren Zusammenhang. Mariens Antwort in der Verkündigungsszene „Siehe ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort!“ macht deutlich, dass sie es ist, die als Gottesmutter das Wort Gottes angenommen, erhört und zur Wirkung gebracht hat. Deshalb ist die Jungfrau Maria Vorbild und Wegweisung im Glauben. Hören auf das Wort Gottes, so Bischof Rudolf, stiftet Gemeinschaft und Familien im Glauben. Dies sei gerade der Erfahrung in der Regensburger Fußwallfahrt: „Dass wir eine Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern im Glauben bilden und auf das Wort Gottes hören.“ Durch dieses geistliche Zusammenwachsen bauen wir ein Stück Kirche. Bischof Voderholzer: „Das ist das Großartige dieser Regensburger Fußwallfahrt.“

Sein Dank galt den Organisatoren um Pfarrer Hannes Lorenz und Pilgerführer Bernhard Meiler für das Ausloten der Möglichkeiten, die Wallfahrt in dieser schwierigen Zeit aufrecht zu erhalten. Dabei lobte der Bischof die Online-Teilnahmemöglichkeiten, die Pfarrer Lorenz realisiert hatte. „Gerade jetzt an Pfingsten bitten wir den Heiligen Geist um seinen Beistand als Helfer, Tröster und Heiler in diesen schweren     Zeiten der Pandemie“, ermutigte Bischof Rudolf die Mitfeiernden.
 

Gebet für Opfer der Pandemie

Bei der Wallfahrt hierher, so der Bischof, haben wir insbesondere für die Kinder und die Jugendlichen gebetet, die seit eineinviertel Jahren auf Schule und Begegnungen weitgehend verzichten müssen. In das Gebet wurden auch alle durch die Pandemie Geschädigten und in Not Geratenen eingeschlossen. Dazu zählen die Pfarrgruppen und Kirchenchöre. „Jetzt sind aller Anstrengungen nötig, um für das Zusammenwachsen in unserer Gemeinschaft zu beten und diese zu fördern.“ An Pfingsten, am Geburtsfest des Glaubens, sollte die Sehnsucht in uns brennen, dass wir Gott loben und preisen, um unser Leben in Gesellschaft und Kirche neu zu gestalten.
Bischof Rudolf feierte den Gottesdienst mit dem neuen Wallfahrtsrektor Dr. Klaus Metzl und dem geistlichen Beirat Hannes Lorenz als Konzelebranten. Musikalisch wurde er vom Kantor der St. Anna-Basilika musikalisch eindrucksvoll gestaltet.
Pilgerführer Bernhard Meiler begrüßte den neuen Wallfahrtsrektor Stiftspropst Dr. Klaus Metzl, sprach Dankesworte aus an den bisherigen Wallfahrtsrektor Prälat Günther Mandl und den Guardian des Klosters St. Magdalena, P. Norbert Schlenker, für seine jahrzehntelange Gastfreundschaft.
Geistlicher Beirat Hannes Lorenz dankte den Teilnehmern dieser Wallfahrt und verabschiedete sich mit einem „Pfüat Eich Gott nächstes Jahr in Altötting oder im Himmel droben!“.



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