News Bild Gottes Barmherzigkeit in sich wirken lassen- Bischof Rudolf Voderholzer zu Gast in der Pfarreiengemeinschaft Bad Kötzting-Mariä Himmelfahrt und Wettzell-Sankt Laurentius

Gottes Barmherzigkeit in sich wirken lassen- Bischof Rudolf Voderholzer zu Gast in der Pfarreiengemeinschaft Bad Kötzting-Mariä Himmelfahrt und Wettzell-Sankt Laurentius

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Über einen Pastoralbesuch von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer haben sich am Sonntag die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Bad Kötzting-Mariä Himmelfahrt und Wettzell-Sankt Laurentius gefreut. Der Menschenfischer in der Diözese Regensburg, wie ihn Dekan und Stadtpfarrer Herbert Mader nannte, war vormittags zum Pontifikalamt in die Stadtpfarrkirche gekommen, am Nachmittag segnete er die renovierten Kreuzwegstationen, die den Weg zur Wallfahrtskirche Weißenregen säumen.

 

Zu Beginn des Gottesdienstes betonte Dekan Mader, man freue sich, mit dem Bischof, der sich als Menschenfischer darum bemühe, die Menschen für Christus zu gewinnen, Gottesdienst feiern zu dürfen. Bischof Voderholzer bedankte sich für diese Begrüßung und würdigte zu Beginn das Wirken von Bischöflich Geistlichem Rat Albert Melchner und Dekan Herbert Mader. Melchner war in der vergangenen Woche aus seinem Amt in der Expositur Steinbühl verabschiedet worden, und er wolle ihm an diesem Tag noch einmal danken, sagte der Bischof. Er sprach ein aufrichtiges und herzliches Vergelt`s Gott für Melchners treues priesterliches Wirken für die Menschen in der Diözese aus und bedankte sich dafür, dass dieser weiterhin in den Seniorenwohnheimen in Bad Kötzting als geistlicher Beistand wirken werde. 52 Jahre lang habe Melchner in Steinbühl gewirkt, 2016, im Jahr seines diamantenen Priesterjubiläums, sei er in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Melchner habe die Renovierungsarbeiten in der Steinbühler Kirche sehr engagiert begleitet und vorangetrieben. Die Menschen zu Christus zu führen, sei immer sein Ziel gewesen. Die Steinbühler würden ihn sicher als guten Hirten in Erinnerung behalten.  Der Bad Kötztinger Stadtpfarrer Herbert Mader wurde kürzlich zum Dekan ernannt. Bei dem Pontifikalamt wolle er die Gelegenheit nutzen und Mader offiziell in dieses Amt einführen, sagte Bischof Voderholzer. Er bedankte sich bei Mader für seinen Dienst im Dekanat.

 

 

In seiner Predigt sprach der Bischof zunächst davon, dass an diesem vierten Fastensonntag, der den Namen „Freut Euch!“ trage, die Fastenzeit schon zur Hälfte vorbei sei. Das Osterfest sei bereits in Sicht, und das sei ein Grund zur Freude.  Das gehörte Evangelium, das Gleichnis vom verlorenen Sohn, sei das Evangelium im vom Papst ausgerufenen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Es habe Gott als barmherzigen Vater zum Inhalt, der so gut ist zu seinem verlorenen Sohn. Allein von Evangelist Lukas sei dieses Gleichnis überliefert, wunderbar erzählt von Lukas, dem Arzt, der besonders sensibel gewesen sei in Bezug auf die Abgründe der Menschen. Das Gleichnis beginne mit einer unglaublichen Freigebigkeit des Vaters, der seinen jüngsten Sohn auszahle und freigebe; im Wissen, dass Eltern als ihre größte Aufgabe ihren Kindern den Weg nicht vorschreiben dürften. Sie dürften ihre Kinder nicht festhalten und müssten sie freigeben, auch wenn sie sich Sorgen über deren Weg in der Freiheit machten. Der Vater im Gleichnis habe trotz seiner Bedenken von dieser ersten Notwendigkeit der Freigabe gewusst. Dass der Sohn, als er kein Geld mehr hat, Schweine hüten und diese im jüdischen Verständnis schrecklichen und unreinen Tiere auch noch um ihre Futterschoten beneiden musste, sei an Not und Elend nicht zu überbieten gewesen.  Der Vater habe den Sohn freigegeben und aus dem Blickfeld verloren, nicht aber aus seinem Herzen. Deshalb habe er ihn dann auch als erster und schon von weitem gesehen, als der Sohn beschloss, umzukehren und heimzukommen. Der Vater sei ihm entgegengelaufen, was im heißen Orient nur passiert sei, wenn sich etwas ganz Besonderes ereignet habe. So seien etwa auch die Jünger zum Grab des Auferstandenen gelaufen, und die Hirten seien gelaufen, als Gottes Sohn geboren wurde.  Und noch ehe der Sohn seine vorbereitete Beichte habe ablegen können, habe ihn der Vater in überschwänglicher Freude über seine Rückkehr umarmt und wieder angenommen. Sein älterer Sohn habe nicht akzeptieren können, dass der Vater so gut zum jüngeren Bruder war. Er habe sich darüber beklagt und dessen Sünden – wie er das Vermögen des Vaters mit Dirnen durchgebracht habe – an die Öffentlichkeit gezerrt. Da habe der Vater zu seinem älteren Sohn gesagt, dass doch sein Bruder zurück und dies ein Grund zum Feiern sei. Und das Evangelium schließe mit der Frage, ob der ältere Bruder verzeihen könne und sich von der Barmherzigkeit des Vaters überwältigen lasse. Und es stelle sich die Frage, wo es an jedem Einzelnen sei, Gottes Barmherzigkeit in sich wirken zu lassen. Wo es jeden Einzelnen betreffe, sich mit Gott zu versöhnen. In der Beichte sei dies möglich. Der Priester könne die Menschen im Auftrag Christi von ihren Sünden lossprechen. Das sei ein riesiges Geschenk, betonte der Bischof.

 

Er sei zum ersten Mal als Bischof in Bad Kötzting, sagte Rudolf Voderholzer, und wolle allen danken, die dort in der Pfarreiengemeinschaft mithelfen. Sie würden aus Freude ihren Glauben leben und in die Öffentlichkeit tragen und Glaube, Hoffnung und Liebe in Kirche und Stadt einbringen. Bischof Voderholzer dankte allen, die in Bad Kötzting priesterlichen Dienst tun, für den pastoralen Dienst zuständig sind, im Pfarrgemeinderat und in der Kirchenverwaltung wirken, liturgische Dienste leisten und den Pfingstritt vor- und nachbereiten. Besonders freute sich der Bischof auch über die musikalische Gestaltung des Pontifikalamtes durch den neuen Schulchor der Bad Kötztinger Grundschule.  Außerdem dankte Rudolf Voderholzer den Eltern und Großeltern, denn sie seien für ihre Kinder und Enkel die ersten Verkünder des Glaubens. Wenn Kindern das Beten daheim beigebracht werde, und man zusammen in die Kirche gehe, könnten die Priester darauf aufbauen. Die erste Kirche im Leben eines Menschen sei die Hauskirche in der Familie; dort würde man zum ersten Mal die Bedeutung des Glaubens erfahren und spüren, wie wichtig ein Glaube sei, der einen durch das Leben trage. Besonderen Dank sagte Bischof Voderholzer auch Brigitte Ertl, deren Verdienste in der Seniorenarbeit bereits mit der Wolfgangsmedaille gewürdigt wurden und die in Bad Kötzting die „Mutter der Flüchtlinge“ genannt werde. Ihr Engagement sei beispielhaft. Dekan Mader bedankte sich, dass der Bischof als geistlicher Vater der Diözese nach Bad Kötzting gekommen ist. Er wünschte den Gläubigen noch eine gute Fastenzeit und Begegnungen mit Gott auch unter der Woche.



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