News Bild Glaube ist gelebte Freundschaft mit Gott - Bischof Rudolf Voderholzer segnet sanierte Johannes-Nepomuk-Kapelle in Fischbach

Glaube ist gelebte Freundschaft mit Gott - Bischof Rudolf Voderholzer segnet sanierte Johannes-Nepomuk-Kapelle in Fischbach

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Die ganze Pfarrgemeinde war auf den Beinen, als am Sonntag Bischof Rudolf Voderholzer nach Fischbach bei Nittenau (Landkreis Schwandorf) kam, um die sanierte Johannes-Nepomuk-Kapelle zu segnen. Diese erstrahlt nach mehrjähriger, aufwendiger Sanierung wieder in neuem Glanz und grüßt die Besucher schon am Ortseingang.

"Es ist über 50 Jahre her, dass ein Bischof nach Fischbach gekommen ist", sagte Pfarrer Adolf Schöls bei seiner Begrüßung in der Pfarrkirche. "Dementsprechend aufgeregt waren alle im Vorfeld und konnten kaum noch schlafen - mich eingeschlossen." Viele Pfarrangehörige hätten gefragt, warum der Bischof ausgerechnet in so eine kleine Gemeinde wie Fischbach kommen würde. "Der Bischof besucht halt alle Pfarreien, nicht nur die großen", stellte Pfarrer Schöls fest.

Das bestätigte auch Bischof Voderholzer in seiner Begrüßung: "Ich möchte mit jeder Pfarrgemeinde im Bistum einmal Eucharistie gefeiert haben. Da gibt es keine wichtige oder unwichtige Pfarrei."

 

Freundschaft - ein Menschheitsthema

In seiner Predigt ging Voderholzer auf das Thema Freundschaft ein. "Nachbarn und Verwandtschaft sind nicht auszusuchen, Freunde hingegen schon." Die Freundschaft sei ein richtiges Menschheitsthema, das uns seit jeher begleite. Auch Gott biete uns die Freundschaft an. Die große Botschaft unseres Glaubens sei, dass Gott unser Freund sein wolle. "Schon mit Moses hat Gott freundschaftlich gesprochen und auch durch Jesus bietet uns Gott die Freundschaft an", betonte Bischof Voderholzer. Im Anbieten der Freundschaft liege ein großes Wagnis: Wer Freundschaft anbietet ist verletzlich, weil diese auch abgelehnt werden könne.

"Christen haben die Freundschaft zu Jesus angenommen und leben diese Freundschaft", so der Bischof. Diese Freundschaft beginne mit der Taufe, werde in der heiligen Erstkommunion gefestigt, in der Firmung vertieft und ein Leben lang gelebt. "Gerade im Gottesdienst sind wir mit Freunden zusammen - den Freunden Jesus. Und nur wo die Kirche der Freundeskreis von Jesus ist, dort hat sie eine Zukunft."

 

Am wichtigsten sind Eltern und Großeltern

Am Schluss seiner Predigt dankte Bischof Voderholzer allen Pfarrangehörigen, die freundschaftliches Leben in die Pfarrei bringen: Pfarrer und Kaplan, Kirchenverwaltung, Pfarrgemeinderat, Ministranten, Mesner, Chor und allen Vereinen. "Am wichtigsten sind aber Eltern und Großeltern, die ihren Kindern und Enkelkindern zeigen, wie die Freundschaft mit Jesus gelebt wird." Denn bereits im Elternhaus werde das Fundament für die lebenslange Freundschaft mit Gott gelegt. "Ein großes Vergelt's Gott für diesen Dienst an der Freundschaft", beschloss der Bischof seine Predigt.

Nach dem Gottesdienst zog der Bischof mit allen Pfarrangehörigen, den Ministranten, den Erstkommunion-Kindern und den Ortsvereinen zum Ortsrand von Fischbach, um dort die Rundkapelle des Hl. Johannes Nepomuk zu segnen. Diese war rund zwei Jahre umfassend saniert worden, was etwa 200.000 Euro kostete.

Zurück in der Pfarrkirche beschloss der Segen von Bischof Rudolf Voderholzer den feierlichen Tag in Fischbach. Am Nachmittag standen dann die Kinder im Vordergrund, als der Bischof die Kindersegnung vornahm.

Geschichte der Rundkapelle Johannes Nepomuk

Die Witwe Antonie des 1746 verstorbenen Graf Josef Sigismund von Thürheim ließ 1754 nordöstlich von Fischbach, an der Straße nach Nittenau, zum Andenken an ihren Mann eine Kapelle errichten.

Die Einweihung am 25. September 1754 vollzog Emanuel von Zillerberg, Kanonikus bei der Alten Kapelle in Regensburg und Pfarrer zu Nittenau. Die architektonisch dem Barock zuzuordnende Flurkapelle ist eine Rundkapelle mit Volutengiebel und dem Hl. Johannes Nepomuk gewidmet. Im Innern der Kapelle ist um den Hl. Johannes Nepomuk eine einheitliche Skulpturengruppe über dem Altar mit dem Hl. Antonius und dem Hl. Blasius angebracht. Gemäß dem letzten Willen der Gräfin wurde mit dem Vertrag vom 3. November 1761 bis zum Abgehen der Grafen von Thürheim aus Fischbach im Jahre 1801 wöchentlich eine Messe gelesen. Gegenwärtig wird in der Kapelle nur mehr am 16. Mai - dem Patroziniumsfest - eine Hl. Messe gehalten.



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