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Gläubige feiern mit Bischof Voderholzer das Patrozinium in Bruckdorf

Kreuz ist Erkennungszeichen, Siegeszeichen und Zeichen der Liebe

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Bruckdorf, 11. September 2022

An den Biergarnituren auf dem Hof vor der Kirche blieb kaum ein Platz frei. Trotz der unsicheren Wetterlage und den dicken Regenwolken, die am Himmel hingen, wollten viele Gläubige dabei sein, um gemeinsam mit dem Bischof das Patrozinium in Bruckdorf zu feiern. In diesem Jahr wurde zudem dem 970. Jahrestag der Weihe der Kirche gedacht, die alten Überlieferungen nach, von Papst Leo dem IX. aus der Ferne bedacht worden sein soll, als dieser im Jahre 1052 auf seiner Reise von Regensburg nach Bamberg an Bruckdorf vorbeizog. „Es wurde Zeit, dass ich nicht immer durch Bruckdorf fahre, ohne diese herrliche kleine Kirche kennenzulernen“, sagte der Bischof in seiner Begrüßung. Neu in der Pfarrei Sinzing ist Pfarrer Charles Wola Bangala, der seine Freude darüber ausdrückte, dass der Bischof bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit zu Gast sei.

Kreuz ist erfolgreichstes Logo der Weltgeschichte

In seiner Predigt stellte Voderholzer das Kreuz in den Mittelpunkt. Im Namen Bruckdorf stecke das Wort Brücke. Das Kreuz sei die Brücke, hin zu einem gelungenen Leben. Das Kreuz verbinde Himmel und Erde, Tod und Leben. „Bruckdorf und das Patrozinium Heilig Kreuz passen wunderbar zusammen“, betonte er. Bei seiner Predigt legte er Wert darauf, statt im geschützten Pavillon, in unmittelbarer Nähe zu den Menschen vor den Bänken zu sprechen. Als während der Predigt ein kurzer Regenschauer einsetzte, rief er die Gläubigen auf, die Schirme aufzuspannen. Ihm selbst sprang eine Helferin zur Seite, die den Bischof mit einem Schirm vor dem Regen schützte. Bald zeigte sich wieder die Sonne.

Einzug vor dem Gottesdienst

Bischof Voderholzer erinnerte daran, dass das Kreuz nicht immer das Erkennungszeichen der Christen gewesen sei, die sich zunächst untereinander durch das Symbol des Fisches zu erkennen gaben. Bis zum 4. Jahrhundert galt das Kreuz als Marterwerkzeug und Zeichen der Grausamkeit der Menschen untereinander. Erst mit dem Auffinden des Kreuzes und der Kreuzerhöhung durch Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, begann das Kreuz öffentlich sichtbar zu werden. „Seit dieser Zeit ist das Kreuz nun zum erfolgreichsten und berühmtesten Logo der gesamten Weltgeschichte geworden“, betonte Voderholzer. „Aus dem Marterpfahl von den Menschen erfunden, um einen anderen grausam zu Tode zu bringen, ist ein Erkennungszeichen, ein Siegeszeichen, ein Zeichen der Liebe und der Hoffnung geworden.“ Bischof Rudolf rief dazu auf, daran zu denken, wenn wir ein Kreuz um den Hals tragen oder das Kreuz im Alltag sichtbar machen. Heute hänge das Kreuz in Krankenzimmern, an Straßenrändern, auf Gräbern, in Klassenzimmern und in öffentlichen Räumen. „Das Kreuz ist eben nicht ein Zeichen der Machtausübung oder ein Zeichen der Unmenschlichkeit, sondern im Glauben an Jesus Christus ist es das Zeichen der göttlichen Liebe“, erklärte Voderholzer. An die Gläubigen appellierte er, das Kreuz in der Öffentlichkeit zu zeigen und sich nicht einschüchtern zu lassen.

Gottesdienst im Freien

Wir brauchen Menschen, die nicht nur an sich selbst denken

Vom Kreuz sollten sich Christen zudem sagen lassen, dass jegliches Leben und Vorankommen auch immer damit zusammenhänge, Schweres anzunehmen. „Wahre Fruchtbarkeit kommt aus der Hingabe und nicht aus dem Um-sich-selbst-kreisen“, betonte Voderholzer. Es komme nicht aus einem Lebensprinzip, bei dem gefragt werde, was habe ich davon, was kriege ich dafür, wo springt das meiste für mich heraus. Im Zeichen des Kreuzes werde sichtbar, dass wahre Erfüllung immer von der Grundhaltung ausgehe: Wo kann ich mich einbringen, wo kann ich mich einsetzen, wo kann ich etwas schenken an Zeit, Einsatz und Herzblut? „Das ist der Königsweg zu einem wahren und erfüllten Leben“, betonte Voderholzer und rief dazu auf, sich vom Kreuz ermutigen zu lassen, sich in der Pfarrei, in Vereinen und bei vielen anderen Gelegenheiten einzusetzen, wo es Menschen brauche, die nicht nur an sich selbst denken, sondern die es wagen, für andere da zu sein und dabei irgendwann merken, dass es ein Weg zu einem erfüllten Leben ist. Mit Blick auf die Corona-Pandemie rief Voderholzer die Gläubigen auf, zusammenzuhalten. „Wir müssen uns gegenseitig im Glauben stärken“, betonte er. „Der Glaube verbindet die Menschen und schenkt Kraft und Zuversicht.“

Kommunionausteilung

Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst von einem Chor mit Blasorchester. Nach dem Festgottesdienst segnete Bischof Rudolf zahlreiche Kinder. Die Gemeinde lud zudem alle Gläubigen zu einem Weißwurstfrühstück und Getränken ein. Der Diözesanbischof ließ den Festvormittag zusammen mit Pfarrer Charles Wola Bangala, Gemeindereferentin Maria Sporrer und dem Kirchenpfleger Ludwig Eichenseer im Kreise der Gläubigen ausklingen. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, an Führungen durch die Kirche in Bruckdorf teilzunehmen und sich die Bedeutung der Gestaltungselemente im Inneren erklären zu lassen. Weitere Informationen zur Pfarrei Sinzing finden Sie online unter: www.pfarrei-sinzing.de.

Text und Fotos: Martina Groh-Schad

Bischof Rudolf nach dem Gottesdienst


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