News Bild Generationenübergreifendes Miteinander – 100 Jahre Marienheim Amberg

Generationenübergreifendes Miteinander – 100 Jahre Marienheim Amberg

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Eine nicht alltägliche Einrichtung feierte ihr 100-jähriges Bestehen: das Marienheim in Amberg, das sowohl einen Kindergarten als auch ein Seniorenheim beherbergt. Träger ist die Caritas, daher gehörte natürlich auch ein Pontifikalamt mit Bischof Rudolf Voderholzer in der Basilika St. Martin zum Festprogramm. Die Kinder des Kindergartens umrahmten federführend den Gottesdienst.

Gleich nach dem Eingangslied begrüßten die Mädchen und Buben des Kindergartens den Oberhirten und beschrieben in ihren kurzen Texten die Jubeleinrichtung und die Wünsche dafür. Ein Mädchen überreichte dem Bischof einen Blumenstrauß. Über den bereits dritten Besuch des Bischofs heuer in Amberg freute sich in seiner Begrüßung Stadtpfarrer Thomas Helm.

„Ich komme immer gerne nach Amberg, vor allem wenn es etwas Großes zu feiern gibt“, stellte Bischof Voderholzer fest und bezeichnete die Kombination von Kindergarten und Seniorenheim als „außerordentlich schön und selten“. Auch verwies er auf den an diesem Tag anstehenden Festtag des Apostels Jakobus und die damit verbundene rote Farbe der Messgewänder, die gut mit den roten Jubiläums-T-Shirts der Mitarbeiter harmonierten.

Einrichtungen für hilfsbedürftige Menschen schon früh überliefert

In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer zunächst auf den Apostel Jakobus ein, der als Erster für seinen Glauben das Martyrium erlitten hat. Daraus habe sich später ein großes Wallfahrtswesen bis an die Grenzen der damals bekannten Welt entwickelt, so der Oberhirte, mit Jakobswegen in ganz Europa und Pilgern aus fast allen Ländern und Nationen.

„Diese Wallfahrtswege sind wie eine Pulsader des christlichen Europa, Fundamente des christlichen Europa werden erkennbar. Und überall haben die Christen auch Einrichtungen für hilfsbedürftige Menschen geschaffen. Zum Glauben gehört immer auch die Zuwendung zu Menschen, die Hilfe brauchen“, leitete der Bischof zum Anlass des Festgottesdienstes über.

Bereits der von 360 bis 363 regierende römische Kaiser Julian der Abtrünnige habe den Christen dieses Engagement zugesprochen. Aber auch die den Kindern vertrauten St. Nikolaus und Martin stünden für den sozial-caritativen Einsatz der Kirche. „Überall, wo der christliche Glaube von Herzen gelebt wurde, sind Einrichtungen für alte, kranke und sterbende Menschen geschaffen worden“, erläuterte der Regensburger Oberhirte.

In Amberg gründete 1918 die Caritas den Kindergarten

„Kindergärten“ – erstmals sei dieser Begriff im Jahr 1840 aufgetaucht. Damals sei auch das bislang übliche Miteinander der Generationen zunehmend weggebrochen, so dass für die Kinder eigens in entsprechenden Institutionen gesorgt wurde. So habe auch in Amberg die Caritas sich dieser Aufgabe angenommen und 1918 erstmals eine „Kinderbewahranstalt“ begründet, die vier Jahre später in „Kindergarten“ umbenannt wurde. Wiederum zehn Jahre später kam das Altenheim dazu – die Basis des bis heute gültigen Konzepts. „Das Modell des generationenübergreifenden Miteinanders greift das uralte Modell auf, bei dem alle Generationen unter einem Dach leben und voneinander lernen. Das bringt für alle Seiten eine große Bereicherung“, konkretisierte der Oberhirte.

Sein Dank galt der Caritas als Träger, der Stadt Amberg und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Marienheim sowie den verstorbenen Bediensteten, Förderern und Seelsorgern. „Vergelt‘s Gott für alles, was an Gutem im Marienheim geschieht, und Gottes Segen, dass dieses Modell noch viele gute Jahre erleben darf“, schloss der Bischof seine Predigt.

 

Derzeit leben im Seniorenheim 84 Bewohner. 88 Menschen sind dort beschäftigt.

Im Kindergarten sorgen sich acht Angestellte um die 48 Kinder.



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