Generalsanierung abgeschlossen: Bischof Voderholzer besucht Kloster Seligenthal
Es hat sich einiges getan in der Zisterzienserinnen-Abtei Seligenthal in Landshut. Denn in den vergangenen fünfzehn Jahren ist das Kloster, an das zahlreiche Bildungseinrichtungen angegliedert sind, generalsaniert worden. Zur Fertigstellung des Baus gab es am Freitag einen großen Festakt mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und Domkapitular Prälat Johannes Neumüller, Direktor der Schulstiftung im Bistum Regensburg.
Nach einem feierlichen Pontifikalgottesdienst zeigten die Schülerinnen und Schüler aus den verschiedenen Bildungseinrichtungen des Klosters, was in ihnen steckt. Vom kleinen Theaterstück der Grundschüler bis hin zu erstklassigen musikalischen Einlagen der Gymnasiasten – es war einiges geboten!
Bildung inmitten einer betenden Gemeinschaft
Auch im Namen aller Schüler in Seligenthal hat der Regensburger Bischof während seiner Predigt seinen Dank ausgesprochen. Denn der Neubau sei ein „umfassend gelungenes Werk“, zu dem zahlreiche Akteure beigetragen haben.
Besonders aber könne man den Schwestern „nicht genug danken, dass sie damals nach schwerer Zeit“, nach der Säkularisation und Wiedererrichtung des Klosters, „sich erneut für die Mädchen- und Frauenbildung in den Dienst nehmen ließen“ und dass sie bis heute diesen Schuldienst mit monastisch-kontemplativem Leben verbinden, was manchmal eine echte Herausforderung darstelle. Doch Bildung, so Bischof Voderholzer, komme erst in ihrer Ausrichtung auf Gott zu ihrer wahren Größe. Und gerade hier in Seligenthal können das die Schüler erleben: es ist eine Bildung, die getragen ist von einer Herzmitte, einer betenden Gemeinschaft.
Zuhause und Arbeitsplatz für viele Menschen
Der Konvent in Seligenthal zählt derzeit etwa 43 Mitglieder. Er umfasst Schwestern aus allen Altersgruppen und aus sechs verschiedenen Ländern. Doch zur Abtei gehört auch das Bildungszentrum Seligenthal, in dem rund 1.800 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene lernen. Dazu zählen ein Kindergarten, ein Kinderhort, eine Grundschule, eine Tageseinrichtung mit Ganztagsbetreuung, eine Wirtschaftsschule, ein Gymnasium und eine Fachakademie für Sozialpädagogik. Für die Ermutigung, Gotteslob einerseits und Bildungsarbeit andererseits zu verknüpfen, sprach Äbtissin M. Petra Articus Bischof Voderholzer ihren Dank aus.
Ebenso ist das Kloster Arbeitgeber für viele Menschen, die zum Beispiel in der klostereigenen Schreinerei, Schlosserei oder Malerwerkstatt beschäftigt sind. In der Buchbinderei, Gärtnerei, der Schneiderei und in der Fußpflege arbeiten Schwestern allein oder mit Angestellten zusammen.
Bewahren und für die Zukunft erneuern
Der Ausgangspunkt für die Generalsanierung der Klosteranlage war die dringende Notwendigkeit, eine zeitgemäße Kranken- und Pflegeabteilung mit den entsprechenden sanitären Anlagen einzurichten. Dabei galt es, die altehrwürdigen Bauten in ihrer Substanz zu erneuern, aber auch zu bewahren. Denn bau- und kulturhistorisch ist das Kloster Seligenthal außerordentlich bedeutend, da es zu den seltenen anschaulich erhaltenen, mittelalterlichen Klosteranlagen Bayerns gehört, und der vorhandene mittelalterliche Bestand weitgehend von hoher Qualität ist. „Seit 1232 leben und beten hier Frauen. Einfach ein ganz neues Kloster zu errichten, kam für mich deshalb nie in Frage“, betonte Äbtissin M. Petra Articus und zeigte sich dankbar, dass das Bauvorhaben ohne größere Komplikationen durchgeführt werden konnte: „Hier wird Gottes Segen spürbar!“
Einige <link http: www.bistum-regensburg.de multimedia mediathek generalsanierung-abtei-seligenthal-871 _blank external-link-new-window und>Vor- und Nachherbilder von der Generalsanierung der Klosteranlage finden Sie in unserer Bildergalerie.