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"Gemeinsam sind wir stark"

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(cn) Vor genau 20 Jahren trafen sich die Mitglieder der Fraternität Regensburg zum ersten Gruppentreffen in der Regensburger Pfarrei St. Paul. Gestern haben die Mitglieder der kirchlichen Selbsthilfegruppe für Körperbehinderte und Langzeitkranke ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Viele Menschen mit und ohne Behinderung kamen zum feierlichen Gottesdienst mit Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller. Am Altar assistierten Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Bernhard Piendl, Bischöflich Geistlicher Rat Franz Kohlbeck und Stadtpfarrer Horst Wagner. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein im Pfarrheim war Zeit für Begegnung und Gespräch. Dankbar und stolz blickten die Mitglieder auf zwanzig Jahre Fraternität in Regensburg zurück.
"Jesus hat immer wieder ganz besonders die Leidenden in seine Arme geschlossen und sie geheilt. Deshalb gilt seine Verkündigung allen Menschen, besonders auch den Leidenden und Ausgegrenzten", sagte der Bischof in seiner Predigt. Jesus habe neue Maßstäbe gesetzt. Alle seien hineingenommen in die Gemeinschaft mit ihm und seinen Jüngern. Dabei sei es egal, ob jemand seelisch oder körperlich schwach oder stark sei. Dadurch, dass Gott seinen eigenen Sohn in die Welt geschickt und dort Leid und Unrecht auf sich genommen habe, sei er allen Menschen ganz nahe gekommen. "Wir dürfen uns geborgen fühlen in einer Gemeinschaft, zu der jeder Mensch mit seiner ganzen Würde gehört", so der Bischof. Dort gebe es keine Ausgegrenzten. Wir dürften außerdem darauf vertrauen, dass der auferstandene Herr als Erlöser aller Menschen einen jeden von uns in die volle Gemeinschaft mit Gott und den Menschen im ewigen Leben führe.

Bei der anschließenden Feierstunde im Pfarrheim überbrachte Hildegard Stark aus Trier die Grüße und Glückwünsche der Bundesleitung der Fraternitätsbewegung. Stadtrat Hans Renter gratulierte persönlich und im Namen der Stadt Regensburg. Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Bernhard Piendl betonte in seinem Grußwort, dass aus der Sicht der Gemeindecaritas die Sorge um Menschen mit Behinderung eine ureigene Aufgabe für die Kirche und ihre Pfarrgemeinden sein müsse.

Schon 1970 wurde über den Caritasverband in Regensburg der Versand des Fraternitätsrundbriefes erledigt. Zum Teil mit Begleitschreiben des damaligen Caritasdirektors Prälat Walter Siegert. Seit November 1984 treffen sich die Mitglieder der Fraternitätsgruppe Regensburg regelmäßig in St. Paul. Dort feiern sie gemeinsam Gottesdienst oder andere Feiern im kirchlichen Jahreskreis. Dort lernen sie sich im Gespräch besser kennen. Immer wieder gibt es auch Fachvorträge zu Themen, die für Menschen mit Behinderung interessant sind. Jedes Jahr erleben die Mitglieder außerdem mit der Caritas Freizeit- und Besinnungstage, Tagesausflüge und Sommerfeste. Seit 1999 ist BGR Franz Kohlbeck seelsorglicher Begleiter der Gruppe.

Ausgehend von Frankreich, durch die Initiative von Pere Henri Francois, entwickelte sich die Fraternität zu einer weltweiten Bewegung. 1957 begann Dr. Käthe Hoffmann in Trier damit, behinderte Menschen zu besuchen und ihnen Treffpunkte anzubieten. Heute gibt es bundesweit mehr als 40 Gruppen.

1972 hat die Deutsche Bischofskonferenz die Fraternität in Deutschland als "missionarische Laienbewegung" innerhalb der Kirche anerkannt. 1975 bezeichnete Papst Paul VI. die christliche Fraternität als "Bewegung zur Verkündigung des Evangeliums in der Welt der Behinderten und Kranken".
Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet vom Kirchenchor der Pfarrei St. Paul. Die Feierstunde gestaltete der Sing- und Musizierkreis der Offenen Behindertenarbeit der Caritas.



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