News Bild Gegen Schließung des Studiengangs für Orthodoxe Theologie – „Prioritäten falsch gesetzt“

Gegen Schließung des Studiengangs für Orthodoxe Theologie – „Prioritäten falsch gesetzt“

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(pdr) Mit deutlichen Worten hat sich die Gemeinsame Kommission der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz gegen die geplante Schließung des Studiengangs für Orthodoxe Theologie an der Ludwig—Maximilians-Universität München gewandt. „In einer Zeit des Zusammenwachsens der Völker in der Europäischen Union und der zunehmenden Annäherung der Christen katholischen, orthodoxen und evangelischen Glaubens wäre die Zerschlagung dieser Einrichtung ein Signal in die falsche Richtung“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die im Anschluss an die 44. Begegnung Gemeinsamen Kommission in Regensburg veröffentlicht wurde. „Die Orthodoxie stellt ein wesentliches Element der europäischen Kultur dar. Im Rahmen dieses Studiengangs wird schon seit Jahren eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Fakultäten der evangelischen und katholischen Theologie praktiziert, so dass an der Ludwig—Maximilians-Universität München ein Modell einmütiger Kooperation aller großen christlichen Kirchen sichtbar wird.“

Besonders schmerzhaft wäre der Verlust, da es sich um die einzige universitäre Forschungseinrichtung zur Orthodoxen Theologie in Westeuropa handelt. „Die Schließung wäre ein Schlag gegen den Gedanken der europäischen Einigung, und zwar auf politischer, kultureller und religiöser Ebene“, so Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller, Vorsitzender der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. „Es ist doch widersinnig, wenn ausgerechnet die Orthodoxie, ein wesentliches Element der europäischen Kultur, ausgeschlossen würde. Es gäbe dann überhaupt keine Ausbildungseinheit mehr für die Priester und Religionslehrer, die hier im deutschen Sprachraum arbeiten werden. Die Ausbildung müsste dann im Ausland stattfinden, in Griechenland oder Russland. Ohne Kenntnisse von Sprache und Mentalität kämen die Absolventen dann nach Deutschland und müssten hier unterrichten“. Als eine Ironie des Schicksals bezeichnete Bischof Müller die Planungen, einen Studiengang für Buddhismus in München neu aufzubauen. „Hier werden die Prioritäten falsch gesetzt“, so Bischof Müller weiter.



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