News Bild Gedenkweg in der Regensburger Altstadt erinnert an Opfer des Nazionalsozialismus

Gedenkweg in der Regensburger Altstadt erinnert an Opfer des Nazionalsozialismus

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Rund 500 Regensburger folgten am gestrigen Donnerstag der Einladung von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs zur Teilnahme am Gedenkweg für die Opfer des Nationalsozialismus in Regensburg. Der Weg startete am Colosseum in Stadtamhof, einem ehemaligen Außenlager des KZ Flossenbürg. Hier traten am 23. April 1945 mehr als 300 Zwangsarbeiter den „Todesmarsch“ an, den nur wenige überlebten.

Am Westportal des Doms St. Peter erinnerte Bischof Rudolf Voderholzer an die Ermordung von Domprediger Dr. Johann Maier und dem Zivilisten Josef Zirkl, die am 24. April 1945 am heutigen Dachauplatz erhängt wurden. Im Rahmen einer spontanen Versammlung der Regensburger Bürger, die eine kampflose Übergabe der Stadt an die Allierten forderten, appellierte der Domprediger, weiterhin keinen Aufruhr zu machen und der Obrigkeit mit Ruhe entgegenzutreten. Bevor der Geistliche aber seine Bitte vollständig zu Ende führen konnte, wurde er unter dem lautstarken Protest der Anwesenden zur Polizeidirektion im Minoritenweg abgeführt. Der frühpensionierte Gendamerie-Hauptwachtmeister Michael Lottner, der der Verhaftung von Domprediger Dr. Johann Maier lautstark widersprach, wurde in die Kreisleitung gebracht, für einen vermeintlichen Messerstecher während der Kundgebung gehalten und erschossen.

Mit dem gemeinsamen Gedenken, so Bischof Rudolf, legten die Bürger von Regensburg ein Bekenntnis ab für eine Gesellschaft, in der Recht, Mitmenschlichkeit und Menschenwürde herrschen sollen. Nach einem abschließenden Gebet von Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss führte der Gedenkweg zu Stationen am Neupfarrplatz - hier wurde den Mitgliedern der „Neupfarrplatzgruppe gedacht, die sich gegen die Machthaber positioniert hatten – hin zur Synagoge am Brixener Hof, hier sprach Rabbi Josef Chaim Bloch, weiter zum Minoritenweg: dort erinnert eine Gedenktafel an den Bibelforscher Wolfgang Waller, der den Kriegsdienst verweigerte und sich dem NS-Regime widersetzte. Diese Station wurde von Vertretern der Zeugen Jehovas gestaltet.

Der Gedenkweg fand seinen Abschluss am Dachauplatz. Bürgermeister Joachim Wolbergs dankte allen Verantwortlichen, die die Veranstaltung möglich gemacht hatten, den zahlreichen engagierten Bürgern, die sich an dem Weg beteiligten und betonte dabei, dass auch in der heutigen Zeit und Zukunft rechtes Gedankengut in Regensburg keinen Platz fände.



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