News Bild "Fürchte Dich nicht..." und "Gott ist die Liebe" - Zwei neue pastorale Mitarbeiter des Bistums Regensburg im Portrait

"Fürchte Dich nicht..." und "Gott ist die Liebe" - Zwei neue pastorale Mitarbeiter des Bistums Regensburg im Portrait

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Mit einem feierlichen Pontifikalamt in der Basilika St. Emmeram und einem Festakt im Diözesanzentrum Obermünster wurden elf neue Pastorale Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am 8. Oktober 2016 von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer beauftragt und in den Seelsorgedienst entsandt. Sieben Frauen und vier Männer stehen nun im Verkündigungsdienst, sieben als Pastoralreferenten und vier als Gemeindereferenten. Zwei davon sind Gemeindereferentin Katharina Hartl (25) und Pastoralreferent Roland Preußl (35).

 

Vom Glauben berührt

Bei Gemeindereferentin Katharina Hartl aus Straubing, die jetzt in der Pfarrei St. Florian in Bogen am Fuße des Bogenberges seelsorgerisch tätig ist, war es der klassische Weg hin zum Pastoralen Dienst: "Ich bin aufgewachsen in einer religiös sozialisierten Familie - wenn man das mal so sagen kann - und bin dann auch schnell in das Pfarrleben hineingekommen: Kinderchor, Ministrantendienst und Jugendgruppenarbeit. Ich habe gleich gemerkt, dass all das mich berührt und bin dadurch immer mehr zum Glauben gekommen. Als dann in der 7. Klasse die Praktika anstanden wurde für mich immer klarer, dass das auch mein Beruf sein soll und ich Gemeindereferentin werden will. So habe ich dann an der Katholischen Universität Eichstätt Religionspädagogik studiert und die anschließende Ausbildung in Regensburg gemacht."

 

 

Glaube: Positive Impulse für die Gesellschaft

Ganz anders verlief der Weg bei Roland Preußl, der als Pastoralreferent in der Katholischen Erwachsenenbildung Regensburg Stadt jetzt seinen Dienst tut. "Ich komme aus Schmidmühlen in der Oberpfalz und war einige Jahre in der Industrie als Elektroniker und Meister der Elektrotechnik tätig. In Frankfurt und Regensburg habe ich Philosophie und Theologie studiert und wurde heute zum Pastoralreferenten ausgesandt." Zwei entscheidende Momente bzw. Ereignisse waren für seine Berufung zum pastoralen Dienst verantwortlich: "Da war zum einen ein Krankheitsfall in der Familie während meiner Pubertät, der mir zeigte, wie wichtig das Leben ist und welche Hoffnung und Stärke da auch der Glaube spielen kann. Und dann waren da die Erfahrungen in der Wirtschaft und in der Industrie, dass es Bereiche gibt, die scheinbar ohne Gott auskommen, dass es aber sehr heilsam ist, wenn man die Perspektive Gott und Glaube mit hineinnimmt. Ich glaube eben auch, dass wir der Gesellschaft viele positive Impulse geben können, vor allem aus der Katholischen Soziallehre, damit die Wirtschaft menschlicher wird."

 

Stichworte: Mission - Jugend und Glaube - das Beichtsakrament

Bereits während ihrer zweijährigen Assistenzzeit haben sowohl Pastoral- als auch Gemeindereferenten die seelsorgerische Praxis kennengelernt und viele Erfahrungen sammeln dürfen. Gerade die aktuellen Themen unserer Zeit sind da sehr eindrucksvoll.

"Wenn wir heute an Mission denken" so Pastoralreferent Roland Preußl, "dann müssen wir neue Wege gehen. Es sind weniger die Wege im klassischen Sinne der Mission mit Worten, sondern durch Taten: Christliches Leben leben! Gerade jetzt in der aktuellen politischen Situation, wo sehr oft die christlichen Werte eingefordert werden und auf der anderen Seite Flüchtlinge abgeschoben werden sollen, da ist es ein Zeichen der Kirche, diese Werte zu leben. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, das einen Menschen danach fragen, warum wir als Christen so handeln. Auf diese Weise kommt man ins Gespräch und kann von dem erzählen, was uns Hoffnung gibt. Das ist Mission 2016". Den Glauben verkündigen in einer säkularisierten Welt, auch das ist ein Hauptthema für die neuen Pastoralen Mitarbeiter. "Wir müssen unsere Türen öffnen und hinausgehen in die Welt", weiß Katharina Hartl, "müssen schauen vor Ort, wie ist die Gemeinde und wir müssen unseren Glauben mitbringen. Ich kann nicht einfach zu Jugendlichen sagen: So, jetzt schauen wir uns das in der Bibel mal an, das ist nicht der erste Schritt. Wir müssen schauen, was geht in ihren Köpfen vor, was bewegt sie, und dann kann man ins Gespräch kommen und den Glauben mit hinein nehmen.

 

Wir müssen auf die Menschen zugehen, unsere Türen und vor allem unsere Herzen öffnen". Vor allem die Hinführung zu den Sakramenten, so Katharina Hartl, bedarf in der Seelsorge viel Fingerspitzengefühl, so z.B. bei der Beichtvorbereitung: "Man muss da erst einmal eine Hemmschwelle abbauen, nicht zuerst den Beichtstuhl zeigen, sondern als erstes zeigen, was bedeutete es, wenn ich beichten gehe. Ich darf Gott meine Sünden sagen, sie ihm anvertrauen. Dann kann man Schritt für Schritt weitergehen. Das muss in einer Art und Weise geschehen, die Jugendliche anspricht. Da kann ich mich nicht mit einem Buch vor sie hinstellen und sagen, das ist so uns so, da muss ich in der Verkündigung schon auf sie eingehen, das ist wirklich sehr wichtig".

 

Den Dienst unter ein Leitwort stellen

Gemeindereferentin Katharina Hartl und Pastoralreferent Roland Preußl haben durch die Erfahrungen in der Pastoral während der Assistenzzeit erfahren, aus welchen Kernaussagen des Glaubens sie Kraft für ihren Dienst schöpfen. So wie junge Männer bei ihrer Priesterweihe sich einen sogenannten Primizspruch aussuchen, so stellen auch die beiden ihren Dienst an der Verkündigung unter ein Schriftwort. "Wir elf haben uns ja für den Aussendungsgottesdienst Lesungstexte ausgesucht und auch auf den Besinnungstagen vorher war ein Schriftwort immer sehr präsent: Fürchte Dich nicht! Das ist ein Bibelwort, dass einen stärken kann", so Katharina Hartl. Roland Preußl hat für sich auch noch ein eigenes Leitwort gefunden: "Für mich ist es einfach dieses Bibelzitat: Gott ist die Liebe, die Caritas, die Liebe, die sich dem Nächsten zuwendet. Dieses Zitat und die Theologie, die dahinter steckt, dass Gott jeden Menschen aus Liebe geschaffen hat, ob Christen, Juden oder Muslime. Deshalb müssen wir auch allen helfen, müssen an die Ränder gehen und hier auch Heil wirken in der Gesellschaft. Wir müssen dazu beitragen, miteinander zu reden und nicht übereinander!"



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