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Führungen zur Vorbereitung des Papstbesuchs

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(pdr) Am vergangenen Freitag hat der Regensburger Domvikar Dr. Werner Schrüfer die Reihe der literarisch-geistlichen Domführungen der Innenstadtseelsorge Domplatz 5 eröffnet, die ein Teil der Vorbereitung auf den Besuch von Benedikt XVI. in Regensburg im kommenden September sind. Der Schauspieler und Rezitator Michael Heuberger las ausgewählte Texte des Theologen Joseph Ratzinger, die Domvikar Schrüfer mit der Architektur, mit Figuren und weiteren steingewordenen theologischen Zeugnissen des Domes sinnreich und sinnenfällig in Beziehung setzte. Damit sollten die gut 30 Zuhörer den Dom „neu und einmal anders kennenlernen“, hatte der Domvikar zuvor angekündigt. Die dem Gang Folgenden vollzogen die Führung, die eine gute Stunde lang dauerte, in „andächtiger und meditativer Stille“ mit.
Ausgangspunkt war das Portal, in dessen Zentrum das Kreuz und das Schiff Christi – als Symbol für die Kirche – zu sehen sind. Den Endpunkt bildete der Chorraum am silbernen Hochaltar, von dem aus der Blick in das Hauptschiff des Domes geht, der in seiner Gänze als Abbild des himmlischen Jerusalem angelegt ist. Die Texte des vormaligen Professors, Erzbischofs und Kardinals Joseph Ratzinger waren unter anderem dem Interviewband „Salz der Erde“, den „Meditationen zum Kirchenjahr“ und der späten Veröffentlichung „Werte in Zeiten des Umbruchs“ (2005) entnommen. Auf dem Weg der Führung von West nach Ost, „aus der Dunkelheit zum Licht hin“ (Schrüfer), erschlossen sich die wesentlichen Grundzüge der Theologie Joseph Ratzingers. Grundlage dafür sei die Tatsache, dass die Beziehung zu den Mitmenschen nicht „richtig wird, wenn die eine Beziehung, die zu Gott, nicht richtig ist“.
Meditationen zum Thema Kreuz las Michael Heuberger im Angesicht des knienden Kardinals Philipp Wilhelm am Hochgrab gleich im Anschluss an das Portal, das anlässlich des Papstbesuchs geöffnet sein wird. So klangen Ratzingers Überlegungen zum Thema Kreuz: „Der Gekreuzigte sagt etwas anderes, als Spartakus und seine gescheiterten Anhänger.“ Das Kreuz trage vielmehr den ganzen „Schrecken der Geschichte“, sei Zeichen der Vergebung und fasse im voraus den „Schrecken von Auschwitz“ zusammen.
Weitere Stationen waren die Krypta, der Marienaltar, die figürliche Darstellung des Apostels Paulus, der Engel der Verkündigungsgruppe und das Grab Bischof Georg Michael Wittmanns. Mit dem Blick über die Weite des Dom-Hauptschiffes endete der Gang, der tiefe Einblicke in das anthropologische und theologische Denken Joseph Ratzingers gewährte. Das Hauptschiff des Domes, Stein gewordenes Bild der Stadt des Himmels, wurde in das matte Licht der glasmalerisch durchbrochenen rötlichen Strahlen der Sonne im Westen getaucht. Bei dem Blick auf die „Stadt des Himmels“ schloss Domvikar Schrüfer: „Allerdings sind wir erst noch auf dem Weg dorthin.“ Weitere Führungen zur Theologie von Joseph Ratzinger im Dom St. Peter werden folgen.



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