Führer zu Gräbern in Sankt Emmeram bietet Schlüssel zu kulturell-geistlichem Zentrum
(pdr) Das neuerschienene Buch „Denkmäler in St. Emmeram“ haben die Autoren Dr. Herbert Kößler und Hans Schlemmer der Öffentlichkeit präsentiert. Es stellt 100 Inschriften der Grabmäler im lateinischen Original sowie in deutscher Übersetzung vor. Sie wurden erstmals von Dr. Kößler übersetzt, Hans Schlemmer hat die Arbeiten durch zahlreiche Forschungen in der Vergangenheit ermöglicht. Zu lesen sind in dem Buch außerdem die Biographien des Begrabenen. Dr. Hermann Reidel, Zweiter Vorsitzender des Fördervereins der Freunde von St. Emmeram und Leiter des Diözesanmuseums, sagte: „Diese Steine atmen die Geschichte der Reichsabtei. Sie atmen aber auch die Geschichte Europas, schließlich war die Abtei ein bedeutendes kulturelles Zentrums Europas.“ Das 124 Seiten umfassende Buch bezeichnete Reidel als „optisch und inhaltlich flott aufgemacht“. Er hoffe, dass „viele Regensburger zugreifen, um neue Einblicke in diesen Schatz zu gewinnen“. Hans Schlemmer erklärte das pädagogische Programm der Grabsteine der ehedem insgesamt sechs Friedhöfe in und um St. Emmeram: „Der Mensch als Wanderer wird jeweils aufgefordert zu verweilen, um eine Geschichte zu erfahren, die verdeutlicht, wie man leben sollte.“ Das letzte Begräbnis dort hatte im Jahre 1807 stattgefunden. Der Ort der Grabplatten, -steine, -denkmäler und Epitaphien ist heute nicht immer identisch mit der letzten Ruhestätte der Verstorbenen. Eines der bekanntesten Gräber ist das des Gelehrten Aventinus, des Vaters der bayerischen Geschichtsschreibung. Insgesamt gibt es weit über 400 Grabsteine in St. Emmeram. Nicht mehr alle sind jedoch zu entziffern. Früher lag die Zahl der Grabsteine noch höher. Das Buch, dessen Erscheinen das Bistum Regensburg unterstützt hat, kostet 10 Euro und hat die ISBN-Nummer 3-00-018979-3. Es ist im Verlag H. Kößler erschienen. (ven)