Fronleichnam mit Bischof Rudolf Voderholzer – Prozession durch die Altstadt von Regensburg
Am kommenden Donnerstag, 26.Mai, findet in Regensburg die Fronleichnamsprozession statt. Das Hochfest beginnt um 8.30 Uhr mit einem Pontifikalamt im Hohen Dom St. Peter, dem Bischof Dr. Rudolf Voderholzer vorsteht. Anschließend bewegt sich die Fronleichnamsprozession mit dem Allerheiligsten Altarsakrament in der Mitte durch die Straßen der Altstadt. Die Gläubigen in den zahlreichen Pfarreien des Bistums Regensburg sind herzlich eingeladen, ihren Glauben an die reale Präsenz Christi im Sakrament durch die Teilnahme an den zahlreichen Prozessionen zu bezeugen.
Ein besonders schöner Aspekt der Prozessionen im Bistum Regensburg sind die liebevoll und aufwendig gestalteten Blumenteppiche an den Stationen der Prozession. Aus diesem Grund bitten wir – wie bereits im vergangenen Jahr – Aufnahmen dieser schönen Teppiche auf dem Facebook-Auftritt des Bistums Regensburg zu posten. Wer dazu keinen Zugang hat, kann digitale Bilder senden an <link>internet@bistum-regensburg.de. Die Zusendung soll bis Sonntagabend erfolgen. Aus den Zusendungen wird am Montag ein Bilderalbum erstellt.
Zum Hintergrund des Fronleichnamsfestes
Seit dem 13. Jahrhundert wird das Fronleichnamsfest zur Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu Christi und dessen heilbringende Anwesenheit unter den Gestalten von Brot und Wein gefeiert. Als Ausdruck dieses Glaubens wird die Hostie in einer Monstranz feierlich durch die Straßen getragen. Der „Prangertag“ heißt in der liturgischen Sprache „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Zur Zeit der Entstehung des Festes “Fronleichnam“ bedeutete das Wort „lebendiger, heil bringender Leib des Herrn“. Damals verstand man unter dem Begriff „lichnam“ noch nicht den toten menschlichen Körper, sondern einen lebendig anwesenden Menschen. Das „fron“ bedeutete “Herr“.
Das Fest geht zurück auf eine Vision der Augustinernonne Juliane von Lüttich im Jahr 1209. Der Überlieferung nach hat sie dabei den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Christus, so berichtete sie, habe ihr erklärt, dass der Mond die Kirche bedeute. Der dunkle Fleck darin symbolisiere das Fehlen eines besonderen Festes für die Gegenwart Christi in den eucharistischen Gestalten von Brot und Wein.
Der Bischof von Lüttich führte auf diese Anregung hin in seiner Diözese das Fest Fronleichnam 1246 ein. Papst Johannes XXII. erklärte es 1317 zu einem Fest der ganzen Kirche. Nachdem in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die ersten Fronleichnamsprozessionen in Köln stattgefunden hatten, ist für Regensburg die erste Prozession für das Jahr 1396 bezeugt.
Im Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich die Tradition, dass auf dem Prozessionsweg vier Altäre aufgestellt wurden, die die vier Himmelsrichtungen symbolisieren. Dort wird noch heute ein Text aus jeweils einem der vier Evangelien verlesen, es werden Fürbitten vorgetragen und vor der Fortsetzung der Prozession der sakramentale Segen gespendet.
Dieses Fest feiern die Katholiken heute als Ausdruck der Freude und Dankbarkeit für die Nähe Gottes, der nach ihrem Glauben geheimnisvoll verborgen unter den Gestalten von Brot und Wein anwesend ist und sie auf ihrem Lebensweg begleitet. Die Kirche erlebt sich an Fronleichnam als „pilgerndes Volk Gottes“, wie sie sich selbst im Zweiten Vatikanischen Konzil beschrieben hat. Sie bringt Christus an diesem Tag bewusst heraus aus den Mauern der Kirchen dorthin, wo die Menschen tagtäglich leben und arbeiten. In diesem Sinn ist die Fronleichnams-Prozession auch ein Zeugnis für den Glauben, dass Christus in die Welt gekommen ist und sie verwandeln will.