Regensburg, 30. Mai 2024.
Am Fronleichnamstag demonstrieren Katholiken öffentlich ihren Glauben daran, dass Gott in Brot und Wein immer mitten unter ihnen ist. Sichtbares Zeichen sind feierliche Prozessionen. Dabei wird eine reich verzierte Monstranz mit dem wahren Leib Christi, einer gewandelten Hostie, durch die Straßen getragen.
Fronleichnam heißt offiziell „Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi“. Der Wortbestandteil „fron“ bezieht sich auf das altdeutsche Wort für „Arbeit“ oder „Dienst“. Mit dem Begriff „Leichnam“ wird Bezug auf die Passion Christi und sein Sterben genommen, an das ja erinnert wird. Wörtlich genommen geht es um einen Dienst der Erinnerung an die Passion im Sinne der stetigen Erneuerung des Sakraments der Eucharistie. Papst Urban IV. führte dieses Fest im Jahre 1264 ein.
Die Anregung für dieses Kirchenfest kam von der Ordensfrau Juliana, einer Augustinerin vom Mont Cornillion bei Lüttich im heutigen Belgien. Inhaltlich steht es in engem Zusammenhang zum letzten Abendmahl am Gründonnerstag, denn dort hat das Sakrament der Eucharistie seinen Ursprung. Jesus selbst setzte es den Jüngern gegenüber ein, indem er ihnen Brot und Wein reichte. Er segnete dabei das Brot: „Das ist mein Leib.“ Den Wein weihte er mit den Worten: „Das ist mein Blut.“
Beständige Erinnerung an Passion und letztes Abendmahl
Der Fronleichnamstag fällt immer auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten, in diesem Jahr ist das der 30. Mai. Damit ergibt sich zugleich eine Reihe der Erinnerungsfesten mit Bezug zum Osterfest, denn in jedem Jahr wird Himmelfahrt 40, Pfingsten 50 und Fronleichnam 60 Tage nach Osten gefeiert. In Städten und Ländern, in denen Fronleichnam kein gesetzlicher Feiertag ist, finden die Prozessionen oft am folgenden Wochenende statt. Auch Papst Franziskus feiert im Vatikan erst am Sonntag Fronleichnam.
Wie in Bayern ist auch in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland Fronleichnam landesweit ein Feiertag. In Sachsen und Thüringen ruht immerhin in einzelnen überwiegend katholischen Regionen die Arbeit. Im Westen Deutschlands können nach Angaben von KANN übrigens nur 31 Prozent der Menschen die Bedeutung des Kirchenfestes „eher gut“ oder „sehr gut“ beschreiben – im Osten liegt diese Zahl bei 20 Prozent.
Text: KNA / Sebastian Sigler
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