News Bild Friedensgottesdienst in Eslarn: Einsatz für Friede, Versöhnung und Gerechtigkeit auch ein Werk der Barmherzigkeit

Friedensgottesdienst in Eslarn: Einsatz für Friede, Versöhnung und Gerechtigkeit auch ein Werk der Barmherzigkeit

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Die Bedeutung von Frieden, Verständigung und Versöhnung stand im Mittelpunkt der Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Eslarn mit Weihbischof Dr. Josef Graf – und hier, unweit der Grenze zu Tschechien, auch die Partnerschaft mit den Nachbarn. Neben den politischen Mandatsträgern aus Eslarn und den Nachbarorten hieß Pfarrer Erwin Bauer besonders die Gäste aus der tschechischen Partnergemeinde Bělá nad Radbuzou sowie Rektor Josef Rauch als Initiator dieses Friedens- und Verständigungsprojektes willkommen.

 

Falsche Propheten sind Teil unserer Realität

Die apokalpytischen Inhalte der Evangelien an den letzten Sonntagen im Kirchenjahr nahm Weihbischof Graf in seiner Predigt als Ausgangspunkt, um auf die in diesen Texten beschriebenen falschen Propheten, Kriege, Erdbeben, Seuchen, Hungersnöte oder auch Verfolgungen hinzuweisen. Diese, wie Jesus sagt, „Zeichen der nahenden Endzeit“ seien auch auf heute übertragbar. „Falsche Propheten sind Teil unserer Realität“, stellte der Weihbischof fest und rief die Kriege der jüngsten Zeit (Zweiter Golfkrieg, der die Gründung des „Islamischen Staates“ mit sich brachte, Krieg in Afghanistan mit dem jüngsten Sprengstoffattentat auf das deutsche Konsulat, Bürgerkrieg in Syrien seit vier Jahren) in Erinnerung. Dazu die drohende Hungersnot im Sudan und die Angst vor dem Einsatz chemischer oder biologischer Waffen durch Terroristen.

„Die Worte Jesu sind keine Endzeit-, sondern Jetztzeit-Worte, das Evangelium gilt für jede Zeit, für jede Epoche. Es will aber keine Angst machen, aber auch nicht beschwichtigen und beschwören“, brachte es Weihbischof Graf auf den Punkt und wies auch darauf hin, dass Christen – auch in einigen muslimischen Ländern – zu den am stärksten verfolgten Gruppen gehören. Doch am Volkstrauertag gelte es auch, für 71 Jahre Frieden in Deutschland und in Tschechien zu danken, für den Fall des Eisernen Vorhanges, für den Weg der Aussöhnung und freundschaftlichen Beziehungen zu den tschechischen Nachbarn, so der Weihbischof, der zusammenfassend auf die Aussage von Papst Franziskus hinwies, wonach Frieden, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zusammengehören, jeder Einsatz für Friede, Versöhnung und Gerechtigkeit also auch ein Werk der Barmherzigkeit ist.

 

Kranzniederlegung am Ehrenmal für gefallene Soldaten

Am Ehrenmal hielt nach der Europahymne und einer Gedenkminute Weihbischof Graf eine kurze Ansprache. Er erinnerte an seinen eigenen Vater, der ab 1938, zunächst im Reichsarbeitsdienst, dann beim Frankreichfeldzug und in Stalingrad eingesetzt und schließlich in Kriegsgefangenschaft war. Dem Weihbischof sind sehr viele Namen von Schulkameraden seines Vaters bekannt, die nicht vom Krieg zurückkamen. „Wir haben den Auftrag, ihr Andenken zu wahren und die Gegenwart und Zukunft in christlicher Verantwortung und als mündige Staatsbürger zu gestalten“, ermunterte er die Zuhörer. Die engen Netzwerke, in den die Menschen von heute leben, sieht er als Chance, um Gewalt, Terror und Kriege zu verhindern.

 



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