News Bild Feuer des Glaubens den Kindern weitergeben – Verleihung der Missio Canonica

Feuer des Glaubens den Kindern weitergeben – Verleihung der Missio Canonica

Home / News

"Sie haben etwas Wunderbares auszurichten", sagte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer anlässlich der Verleihung der Missio Canonica an 79 Religionslehrerinnen und Religionslehrer im kirchlichen Dienst und an den Grund- und Mittelschulen aus dem gesamten Bistum. In der Pfarrkirche Sankt Mang in Regensburg legten die jungen Damen und Herren ihr Versprechen ab, danach wurden sie beauftragt, den jungen Menschen die Botschaft von Gottes Nähe und Heil an den genannten Schulen zu verkünden.

Mit ihren Angehörigen waren die Grund- und Mittelschullehrer aus allen Regionen des Bistums angereist, um im Rahmen dieses Festgottesdienstes die Missio Canonica zu erhalten. Auf die Ausbildung und die heute nicht immer leichte Aufgabe des Religionslehrers verwies in seiner Begrüßung beim Gottesdienst der Schulreferent der Diözese, Domkapitular Prälat Johannes Neumüller.

In seiner Predigt blickte Bischof Rudolf auf das ausgewählte Evangelium (Markus 16, 13-20), in dem Jesus seine Jünger fragt: "Für wen halten mich die Menschen, für wen haltet ihr mich?" und er Simon Petrus zusagt: "Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen" sowie ihm die "Schlüssel des Himmelreichs" anvertraut. Lebendig berichtete der Bischof, dass er im September an diesem bedeutungsvollen Ort in Cäsarea Philippi, am Fuße des Berges Hermon in Israel war und die Domspatzen das "Tu es" in ergreifender Weise gesungen haben. Jesus wusste an diesem Ort, dass ihm Jerusalem bevorsteht und er wollte wissen, ob seine Botschaft, seine Sendung bei den Leuten angekommen ist. Als Sprecher der Jünger bestätigte ihm Simon Petrus: "Du bist der Messias, der Sohn Gottes". Der Bischof erinnerte, dass Simon Petrus damit zu verstehen gibt, dass Jesus ein noch nie dagewesener Akt der Offenbarung ist. Und Jesus gibt an Simon Petrus zurück, dass ihm der Vater im Himmel die Augen geöffnet hat – auf diese Einsicht, auf diese Erkenntnis der neuen Etappe in der Heilsgeschichte wird die Kirche aufgebaut. Trotz aller Wankelmütigkeit und Schwäche wird Petrus zum Fels, zum Fundament für die Kirche, denn Gott selbst macht ihn stark. Und es wird auch deutlich, dass nur einer der Lehrer ist: Jesus selbst. So bleiben in der Religion alle zeitlebens Jünger und Schüler, auch als Lehrer und Bischof.

Religionslehrer müssen vom Glauben ergriffen sein

"Religionslehrer und Religionslehrerinnen werden hineingenommen in die Weitergabe des Glaubens an junge Menschen. Sie dürfen jungen Leuten helfen, sprachfähig zu werden über den Glauben, den auch die Apostel gelehrt haben" so der Bischof. Deshalb müssten die Lehrer und Lehrerinnen Beteiligte und vom Glauben Ergriffene sein. Eindringlich bat der Bischof, mit den Kindern zu beten, um nicht nur über Gott zu reden, sondern auch mit ihm. "Ich wünsche Ihnen, dass es gelingt, dass Religion das Lieblingsfach für die Kinder wird", sagte der Bischof und wünschte, dass das Feuer des Glaubens und die eigene Begeisterung wachgehalten und eingebracht wird, damit es auch auf die anvertrauten Kinder und Jugendlichen überspringen kann. Bezugnehmend auf den Gedenktag des Papstes Leo I. legte er den jungen Lehrkräften ans Herz, das Brauchtum und die Bildersprache der Kirche mit den Symbolen und Attributen zu nutzen sowie aus der Fülle des Evangeliums zu schöpfen.

"Wir versprechen vor dem dreifaltigen Gott und der Kirche, den uns anvertrauten jungen Menschen durch unser Handeln und Tun das Evangelium zu verkünden und ihnen Begleiter zu sein auf ihrem Weg ins Leben", versprachen die 79 Lehrkräfte nach dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis. Daraufhin erfolgte die Beauftragung des Diözesanbischofs. Die Eucharistie feierte Bischof Rudolf Voderholzer gemeinsam mit dem Schulreferenten der Diözese Domkapitular Johannes Neumüller und P. Jakob Seitz OPraem., dem Spiritual im Mentorat für Lehramtsstudierende am Altar.

„Seien Sie gute Begleiter“

Nach dem Gottesdienst ging es in den Spitalkeller und hier begrüßte Domkapitular Johannes Neumüller die vielen Gäste. Er meinte, dass heute vieles nicht mehr einfach sei im Religionsunterricht, gab aber den Tipp: "Wenn sie die Kinder gerne haben, dann wird es passen. Seien Sie gute Begleiter für die Ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen." Als Abteilungsdirektor der Regierung von Niederbayern sprach Josef Schätz. Er wünschte viel Freude im Beruf. Man könne sich heute nicht mehr darauf verlassen, dass Kinder religiöse Erfahrungen haben. Globalisierung, Digitalisierung, Wandel der Werte, Individualität und Freizeitverhalten tragen zur Verunsicherung von Eltern und Schülern bei. Die Kirche, der Glaube, die Religion sei dabei als Kompass mit christlichen Werten wichtig. Gerade als Religionslehrer könnten die jungen Lehrkräfte dafür sorgen, dass Religion wieder ernst genommen wird. Zu der interessanten und schönen, aber auch herausfordernden Aufgabe wünschte er Gottes Segen. Anschließend überreichte Bischof Rudolf jedem der 79 Religionslehrer und Religionslehrerinnen nach der namentlichen Aufrufung persönlich die Missio Canonica, die kirchliche Beauftragung zu Verkündigungs- und Lehraufgaben in der katholischen Kirche.



Nachrichten