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Festgottesdienst mit Bischof Rudolf Voderholzer zum Abschluss der Kirchensanierung in Kasing

Maß der Liebe ist Hingabe

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Kasing, 16.05.2022

Ein strahlender Maisonntag bildete den Rahmen für den Pontifikalgottesdienst zum Abschluss der Sanierung der Pfarrkirche St. Martin in Kasing und für das Nepomukfest. Dazu war auch Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer angereist, der damit – wie der Ortsgeistliche Dr. Wojciech Wysocki in seiner Begrüßung feststellte – als Oberhirte des Bistums 44 Jahre nach Bischof Dr. Rudolf Graber hier wieder zu Besuch war. Gut sieben Jahre war die Pfarrei nun mit der Generalsanierung befasst, sechs Jahre davon liefen in drei Bauabschnitten die Renovierungsarbeiten. Als der schlechte Zustand des Dachstuhls offenkundig wurde, wurde dieser ab 2016 im ersten Bauabschnitt saniert. Diesem folgte ab 2018 die Sanierung des Kirchturms und schließlich ab April 2021 die Innensanierung. Während dieser Phase fanden die Gottesdienste in Kösching bzw. im Pfarrheim Kasing statt.

Dank an Nepomuk-Bruderschaft

„Die Kirche ist schön, hell und freundlich geworden“, lautete das Urteil des Bischofs in seiner Begrüßung. Er freute sich darüber, erstmals hier in Kasing mit den Gläubigen der Pfarrei die heilige Messe feiern zu können und dankte besonders der Architektin Melanie Scheugenpflug und den Mitgliedern der Pfarrgremien für die gute Zusammenarbeit. Besonders würdigte er das Engagement der Johannes-Nepomuk-Bruderschaft, die damit auch zur „Stärkung des Glaubens“ beitrage.

 

Mit Waffen allein kein Friede zu erreichen

In seiner Predigt ging er auf den Hauptsatz des Tagesevangeliums ein, Jesu Vermächtnis an seine Jünger: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander. So wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr euch auch untereinander lieben.“ Kurz vor seiner Kreuzigung habe Jesus dies gesagt. Damit habe er wohl auch auf sein Schicksal am Kreuz hingewiesen. „Das Maß der Liebe ist seine Hingabe, die bis ans Kreuz geht“, deutete der Bischof die Aussage. Zugleich sei das „neue Gebot“ für die Menschen ein „Angebot zur Nachfolge, d.h. sich ganz in ihm zu verwurzeln, sich von ihm selbst und von seiner Liebe beschenken zu lassen“. Dies geschehe vor allem in der Feier der Eucharistie, in der Jesu Liebe bis zum Tod am Kreuz gegenwärtig wird. Um dies würdig zu begehen, brauche es Kirchen. Diese müssten zu diesem Zweck immer wieder renoviert werden. Aber auch die Spende der weiteren Sakramente erfolgten hier – so das Bußsakrament, mit dem der Heilige Johannes Nepomuk besonders verbunden ist. Das „neue Gebot“ bezog der Oberhirte auch auf den Krieg in der Ukraine. Jedem Staat stehe es aus ethischen Gründen zu, so Bischof Rudolf, sich zu verteidigen. Aber mit Waffen allein sei kein Friede zu erreichen. Er blickte vielmehr nach vorne. „Vieles sammelt sich in einem Krieg an, was erst einmal versöhnt werden muss.“ Mit dem Dank an alle an der Sanierung Beteiligten und alle Mitarbeiter der Pfarrei schloss der Bischof seine Predigt.

Die Kindergartenkinder sangen für den Bischof.

10.000 Euro von der Johannes-Nepomuk-Bruderschaft

Der Festgottesdienst stand auch im Zeichen des Gedenkens an den Heiligen Nepomuk, den Märtyrer des Beichtgeheimnisses. Dessen Gedenktag ist der 16. Mai, um diesen Tag herum – heuer eben am 15. Mai - gibt es in Kasing eine Prozession, bei der das Reliquiar durch den Ort getragen wird und an der Nepomuk-Kapelle das Gelöbnis erneuert wird. Mit dem eucharistischen Segen – heuer durch Bischof Voderholzer – endete das „Kasinger Fest“, d.h. der geistliche Teil. Nach dem Mittagessen im Festzelt sprachen Bürgermeister Ralf Sitzmann, der stellvertretende Landrat Bernhard Sammiller und Kirchenpfleger Stefan Schmidt Grußworte, in denen sie besonders den beteiligten Firmen sowie den Spendern dankten. Architektin Melanie Scheugenpflug erläuterte die einzelnen Bauphasen und bezifferte die Gesamtkosten auf ca. 1,1 Mio. Euro, wovon das Bistum Regensburg 50 Prozent trägt. Die weiteren Kosten bestreiten der Landkreis Eichstätt, der Markt Kösching, der Freistaat Bayern sowie private Spender (Einzelpersonen, Vereine, usw.). So übergab Thomas Girtner, der Vorsitzende der Johannes-Nepomuk-Bruderschaft, eine Spende in Höhe von 10.000 Euro an Pfarrer Dr. Wysocki. Mit zwei beschwingten Liedern verabschiedete der Chor der Kindergartenkinder Bischof Voderholzer. Der Männergesangverein Kasing und die KaSingers hatten den Gottesdienst musikalisch gestaltet.

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und Pfarrer Dr. Wojciech Wysocki am Freialtar beim Festgottesdienst.

Die ganz "kleinen Kasinger" überreichten dem Oberhirten aus Regensburg Blumen.



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