Festabend mit feierlicher Überreichung des Schöpfungspreises GENESIS 2006
(pdr) Erstmals hat Bischof Gerhard Ludwig Müller den Schöpfungspreis GENESIS 2006 der Diözese Regensburg verliehen. Im Rahmen der Aktion suchte das Bistum die schöpfungsfreundlichste kirchliche Einrichtung in der Diözese. Um den Preis bewerben konnten sich unter anderem Pfarrgemeinden, Klöster, Bildungshäuser, kirchliche Jugendgruppen, Kindergärten, Altenheime in kirchlicher Trägerschaft und Verbände. Insgesamt wurden 13 verschiedene Beiträge zu diesem Wettbewerb eingereicht. Mit dem Preis sollen kirchliche Organisationen zu einem schöpfungsfreundlichen Verhalten angespornt werden. Gleichzeitig soll für Themen aus den Bereichen Schöpfung und nachhaltige Entwicklung sensibilisiert und begeistert werden. Obendrein ist der Preis eine Belohnung für erfolgreiches Wirken in diesen Bereichen.
Der Festabend begann für Organisatoren und Preisträger mit einem Abendlob in der Sankt Franziskus-Kirche Burgweinting. Bischof Gerhard Ludwig erinnerte in seiner Predigt an den Papstbesuch und an das Dankesschreiben von Papst Benedikt. Darin ließ der Heilige Vater seine Eindrücke vom Islinger Feld Revue passieren: die Donauhöhen, das gottesdienstliche Feld in der Natur, den Ausblick zur Walhalla und zum Burgweintinger Kirchturm. „Es war ein Tag des Lichtes, der Wärme und der Sonne. Die Natur hatte ihr schönstes Kleid angelegt und in der Mitte waren die Menschen im Geiste Jesu versammelt“, erinnerte Bischof Gerhard Ludwig und betonte, dass Natur nicht nur Kulisse sei, sondern eine Botschaft enthalte. „Schöpfung ist die Gabe Gottes an uns Menschen“, betonte der Bischof und forderte die Gläubigen auf, Gott als Schöpfer, Erlöser und Vollender zu sehen.
Im Anschluss an den Wortgottesdienst fand die feierliche Überreichung des Schöpfungspreises im Pfarrzentrum statt. Domkapitular Peter Hubbauer, Leiter des Seelsorgeamtes, würdigte die Auszeichnung, die entsprechend den Leitlinien für den verantwortungsbewussten Umgang mit der Schöpfung entstanden ist. Norbert Krenn, Bischöflicher Umweltbeauftragter, stellte die Leistungen der Preisträger vor, wobei dann weitere interessante Details aus Statements der Preisträger zu erfahren waren.
Bei ihrer Bewertung hatte sich die Jury auf eine Zusammenschau der verschiedensten Aktivitäten zugunsten der Bewahrung der Schöpfung gestützt, die ersten drei Preise wurden aufgrund des jeweiligen Gesamtbildes vergeben. Der erste Preis, der mit 1000 Euro ausgestattet ist, ging an das katholische Pfarramt Sinzing-Viehhausen. Die Pfarrei ist zum Beispiel an ein Biomasse-Heizwerk angeschlossen, das die Kirche, das Pfarrhaus und ein anliegendes Studentenwohnheim speist. Des weiteren verfügt das Pfarramt über eine Solarstrom-Anlage. Das Auto des Pfarrers wird mit Bio-Diesel angetrieben. Pfarrer Josef Weindl nahm die Urkunde aus der Hand von Bischof Gerhard Ludwig entgegen.
Den zweiten Preis, der mit 500 Euro ausgestattet ist, erhielt das katholische Pfarramt Sankt Ägidius in Hainsacker, vertreten durch Pfarrer Roman Gerl. Wichtige Punkte für die Zuerkennung des Preises gab es unter anderem für die Schaffung eines Besinnungsweges, der sich an den Grundlagen der Schöpfungsspiritualität des heiligen Franziskus orientiert, und die Pflege des biologischen Pfarrgartens, dessen Früchte für Apfelfeste und Marmeladenverkauf genutzt werden konnten, sowie eine gezielte Wärmedämmung der kirchlichen Gebäude zur Senkung des Gasverbrauchs.
Der mit 250 Euro ausgestattete dritte Preis ging an das Kloster Ensdorf. Pater Hans Kastl nahm ihn aus der Hand des Bischofs entgegen. Zu den Aktivitäten des Klosters gehört eine Umweltstation mit Bienenlehrpfad, ein Totholz-Lebensraum, ein Hornissenbeobachtungskasten, ein Naturerlebnispfad und ein Meditations- und Gebetsraum unter freiem Himmel.
Für das schöpfungsfreundlichste Projekt vergab die Jury darüber hinaus noch zwei Sonderpreise, die mit jeweils 500 Euro dotiert waren. Hier prämierte das Bistum Regensburg die Stiftung Kultur- und Begegnungszentrum der Abtei Waldsassen mit einer Umweltstation und mit dem Projekt „Klostermedizin – Altes Wissen neu entdeckt“. Geschäftsführer Ferdinand Sperber freute sich über diese besondere Auszeichnung. Auch die Kindergärtnerin Anita Schemm durfte einen Sonderpreis entgegennehmen: Im Kindergarten Sankt Elisabeth in Neustadt an der Donau werden regelmäßig Naturtage mit Eltern und Kindern veranstaltet. Dieses Projekt bewertete die Jury als besonders vorbildlich und wertvoll, da es mit einfachen Mitteln frühzeitig mit den Grundlagen für einen schöpfungsbewussten Umgang mit der Natur vertraut macht. Musikalisch umrahmte die Musikgruppe „Musica e vita“ unter der Leitung von Jürgen Zach die Feierstunde.