News Bild Fatimafeier in der Basilika Sankt Jakob in Straubing  mit Bischof Rudolf Voderholzer

Fatimafeier in der Basilika Sankt Jakob in Straubing mit Bischof Rudolf Voderholzer

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Die päpstliche Basilika Sankt Jakob in Straubing zieht seit Jahrhunderten viele Gläubige zu den verschiedensten Gottesdiensten an. Eine überaus große Anziehungskraft hat dabei die am 13. jedes Monats stattfindende Fatimafeier, die am Donnerstag mit der Zelebration eines Pontifikalamtes durch den Regensburger Diözesanbischof Rudolf Voderholzer ganz besonders festlich geprägt war. In seiner Predigt ging der Bischof auf die Bundestagsdebatte dieses Tages über die Sterbehilfe ein und betonte: „Wer die Humanität schützen und die Freiheit des Sterbenden wahren will, muss dafür eintreten, dass die aktive Sterbehilfe ein Tabu bleibt. Dass sie unter keinen Umständen auch nur in Frage kommt“. Die christliche Verantwortung für eine Kultur des Lebens gewinne dabei eine neue Dimension und müsse Hilfe zum Leben bereitstellen.

 

Bei seiner Begrüßung erinnerte Bischof Rudolf Voderholzer an den Heiligen Papst Johannes Paul II, der als großer Verehrer der Mutter Gottes gilt. Nachdem er am 13. Mai 1981 – auf den Tag genau 64 Jahre nach der Erscheinung von Fatima -  bei einem Attentat durch zwei Pistolenschüsse schwer verletzt wurde, schrieb Johannes Paul II seine Rettung  „Unserer lieben Frau von Fatima“ zu. Bei einer Wallfahrt in den portugiesischen Pilgerort brachte er die Kugel, die ihm aus dem Bauch entfernt und vergoldet worden war der Fatimamadonna als Geschenk für ihre Krone. Und auch an die Rolle von Papst Johannes Paul II beim Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa und beim Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren erinnerte der Bischof.

 

In seiner Predigt blickte er auf das Thema Sterbehilfe, das an diesem Tag vier Stunden lang im Bundestag diskutiert wurde. „Weil es ein Thema ist, das uns gerade auch als Christen zutiefst betrifft, darf der Bischof nicht schweigen“. Intensiv beschäftigte sich Bischof Rudolf mit den Fragen, was es heißt, gerade auch im Licht des christlichen Glaubens menschenwürdig zu sterben und menschenwürdig sterben zu lassen. Es sei unbestritten, das sich viele Menschen davor fürchten, am Lebensende einsam und nicht mehr selbstbestimmt zu sein, sich vor Schmerzen fürchten und in Würde sterben möchten. Bischof Rudolf erinnerte an die politischen Vorschläge und Diskussionen seit einem guten Jahr in Deutschland und blickte aber auch ins Nachbarland Belgien, in dem aktive Sterbehilfe sogar bei Jugendlichen bereits gültiges Gesetz ist. „Wir bewegen uns auf einer schiefen Ebene, in der sich eine lebensfeindliche Initiative stetig beschleunigt“ betonte Bischof Rudolf und forderte eine entschiedene Begegnung aus christlicher Verantwortung und im Blick auf die Unverfügbarkeit des Lebens als ein Geschenk Gottes gegen diese „Kultur des Todes“. Aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtete der Prediger, warum die Duldung oder gar Legalisierung der aktiven Sterbehilfe so gefährlich ist und wies auf eine besondere Gefahr hin: „Eine gesetzliche Regelung nämlich, die derartige Angebote zur organisierten Hilfe zur Selbsttötung duldet, würde dazu führen, dass der Druck auf alle Alten, Schwerkranken und Pflegebedürftigen zunimmt, von derartigen Möglichkeiten doch auch Gebrauch zu machen und den Angehörigen nicht mehr lästig zu fallen.

Sie fühlten sich nicht mehr von einer selbstverständlichen Solidarität und Hilfe ihrer Mitmenschen getragen, sondern müssten sich doch noch mehr als Last und als unnütz empfinden, wo sie doch freiwillig und legal ihren Platz räumen und der Gesellschaft auch künftige Kosten ersparen könnten“. So würde die eingeklagte Selbstbestimmung umschlagen in eine Fremdbestimmung. Vehement trat Bischof Rudolf für die christliche Verantwortung für eine Kultur des Lebens ein.

 

Nach der Eucharistiefeier bewegte sich eine lange Prozession Lichter tragender und betender Gläubiger durch die Basilika, die der Statue der Rosenkranzkönigin Maria von Fatima folgten, die von Männern auf ihren Schultern getragen wurde. Zum Abschluss spendete Bischof Rudolf den Pontifikalsegen und bat, der Fatimamadonna die Treue zu halten, denn sie gebe Orientierung im Leben. Monsignore Jakob Hofmann dankte für die ernsten Worte der wegweisenden bischöflichen Predigt.      

 

 Bereits eine halbe Stunde vor dem Pontifikalamt hatten sich zahlreiche Gläubige versammelt, um gemeinsam vor dem ausgesetzten Allerheiligsten den Rosenkranz zu beten, wie an den Fatimatagen für alle Marienverehrer zur guten Gewohnheit geworden ist. „Meine Tochter, siehe mein Herz, umgeben von Dornen, mit denen es die undankbaren Menschen durch Lästerungen und Undankbarkeit ständig durchbohren. Bemühe wenigstens du dich, mich zu trösten und mache bekannt, dass ich verspreche, all jenen in der Todesstunde mit allen Gnaden, die für das Heil dieser Seelen notwendig sind, beizustehen, die fünf Monate lang jeweils am ersten Samstag beichten, die heilige Kommunion empfangen, einen Rosenkranz beten und mit mir eine Viertelstunde verbringen, indem sie die Geheimnisse des Rosenkranzes betrachten, in der Absicht, mir dadurch Sühne zu leisten,” so lautete die Botschaft der Mutter Gottes an die drei Seherkinder von Fatima. Und für die Bekehrung der Welt, dass die Menschen nicht mehr sündigen, Gott wieder lieben und Seine Gebote halten, dass die Menschen ihre Lebensweise ändern, beten und Buße tun, dafür beten die Verehrer der Muttergottes von Fatima auch heute noch.



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