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Fastengebetsaktion 2025: Bischof Rudolf betet Kreuzweg in Leonberg

Zu den „Sieben Schmerzen Mariens“


Leonberg, 28. März 2025

Im Rahmen der Fastengebetsaktion 2025, die unter dem Leitsatz „Hoffnung, die uns trägt“ steht, betet Bischof Dr. Rudolf Voderholzer an verschiedenen Orten im Bistum den Kreuzweg. Am vierten Fastensonntag besuchte der Regensburger Oberhirte die Pfarreiengemeinschaft St. Leonhard Leonberg und Christ König Pirkensee. Hier machte er sich mit zahlreichen Gläubigen auf den Weg der 14 Kreuzwegstationen von Leonberg zum nahegelegenen Ort Kappl. 

Ortspfarrer Hans-Peter Greimel freute sich über den Besuch des Bischofs. Auch in unserer Zeit gibt es viel Leid und so galt das Gebet den vielen Kreuzträgern in dieser Welt. Das gemeinsame Gebet in den Pfarreien sei ihm in der Fastenzeit wichtig, sagte Bischof Voderholzer in der vollbesetzten Pfarrkirche in Leonberg. Das große Thema „Hoffnung“ ist angelehnt an das Motto des Heiligen Jahres. Angeführt von einem großen Holzkreuz, das von Mitgliedern der Kolpingfamilie getragen wurde, machten sich die Gläubigen, darunter viele Kinder und Jugendliche, auf den Weg zu den Kreuzwegstationen. Das Ziel war die Kapelle „Unterkappl“. Kappl ist ein kleiner Ort in der Nähe von Leonberg mit zwei Kirchen: der Oberkappl und der Unterkappl. Laut Kirchenführer wurde die Ortschaft erstmals in den 1370er Jahren erwähnt. Bereits damals berichtete man von einem Heilbrunnen, dem heilende Kräfte bei Augenleiden nachgesagt wurden. Im späten Mittelalter erfreute sich die Kapplwallfahrt großer Beliebtheit, und im 17. Jahrhundert wurden mehrere Wunderheilungen an den Regensburger Bischof gemeldet. Ihren Höhepunkt erreichte die Wallfahrt im ausgehenden 18. Jahrhundert. In den 1780er Jahren wurde die Unterkappl erweitert, doch mit dem Einzug des neuen Zeitgeistes zur Zeit der Französischen Revolution nahm die Wallfahrt langsam ein Ende.

 

Da die Oberkappl derzeit aufgrund eines Deckenschadens gesperrt ist, fand der Abschluss des Kreuzweges in der den „Sieben Schmerzen Mariens“ geweihten Unterkappl statt. Bischof Voderholzer zeigte sich beeindruckt von der kunstvollen Ausstattung der Kapelle. Besonders hob er die Darstellung des Kreuzes hervor, das von Engeln flankiert wird, die das Geschehen interpretieren. Ein Engel mit einer Träne im Auge soll den Betrachter anregen, sich vom Kreuz berühren zu lassen. Unter dem Kreuz ist die Gottesmutter Maria mit sieben Schwertern dargestellt, die Bezug nimmt auf die Weissagung Simeons, dass ein Schwert ihre Seele durchbohren werde. Ergänzt wird das Ensemble durch barocke Figuren des Heiligen Petrus und der Maria Magdalena. Zudem wies der Bischof auf die Figur des gegeißelten Jesus hin, die ab 1750 Einzug in viele Kirchen fand. Diese Darstellung hat ihren Ursprung in der Wieskirche im Landkreis Weilheim-Schongau.

Bischof Voderholzer ermunterte die Anwesenden, diesen Ort zu nutzen, um Dank und Freude aber auch den eigenen Schmerz vor Gott zu bringen. Zum Abschluss überreichte Pfarrgemeinderatssprecher Johann Peter Weiß dem Bischof einen Kirchenführer, der die Geschichte der Kirchen im Pfarrgebiet dokumentiert. In seinem Schlusswort dankte der Diözesanbischof allen Betern, den Lektoren, dem Vorsänger, den Ministranten sowie den Ortsgeistlichen Pfarrer Hans-Peter Greimel und Pfarrvikar Paschal Uzukwu für das gemeinsame, erhebende Gebet. „Es ist ein Trost, dass Jesus alle unsere Wege mitgeht und uns Hoffnung schenkt,“ sagte der Bischof, bevor er den Schlusssegen spendete. Alljährlich am Vormittag des Karfreitags begeht die Pfarrgemeinde den Kreuzweg nach Kappl und begleitet so betend den Leidensweg Jesu. 

Text und Fotos: Lothar Prechtl
(jas)



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