Regensburg, 19. Februar 2024
Mit 17 Jahren lernt Pater Matthäus erstmals die Karmeliten kennen. Ihn fasziniert das brüderliche Miteinander, die Einsamkeit und zugleich das Wirken in der Seelsorge. Nach dem Abitur beschließt er, in ein Kloster in der Nähe von Krakau einzutreten. Mit der Zeit wächst in ihm der Wunsch, die Mitbrüder der deutschen Provinz zu unterstützen. In der Schule hatte er bereits mit viel Mühe die deutsche Sprache erlernt. Seit bald vier Jahren unterstützt er nun die deutsche Provinz der Karmeliten in Regensburg. Im Interview erzählt er, wie er die Fastenzeit im Kloster erlebt:
Man könnte meinen, dass im Kloster die ganze Zeit Fastenzeit herrscht?
In der Benediktsregel steht wirklich, dass ein Mönch immer so leben soll wie in der Fastenzeit. Tatsächlich ist das Leben auch viel vom Verzicht geprägt. Jeder muss, egal ob im Kloster oder nicht, auf irgendetwas verzichten. Man hat nie alles. Dennoch habe ich das Gefühl, ein sehr glückliches und erfülltes Leben zu leben. Ich habe zwar auf etwas verzichtet, aber ich darf mein glückliches Leben weiterführen. Die Entscheidung für das Kloster ist sozusagen eine Entscheidung für die Freiheit. Die Freiheit für etwas, nicht die Freiheit von etwas. Ich bin frei, mich mit meinem ganzen Leben für die Liebe zu Gott und zu allen Menschen, die ich treffe, hinzugeben. Und ich glaube, dass es falsch wäre, ein Leben aus der Perspektive zu betrachten, was man alles verpasst hat.
Was sich Pater Matthäus für die Fastenzeit vorgenommen hat, hören Sie hier selbst:
Text, Foto, Audio: Jacinta Fink
