Bischofs Besuch: Pfarrei Adlkofen
Experten der Barmherzigkeit
Am Passionssonntag hat Bischof Rudolf Voderholzer in der Pfarrei St. Thomas in Adlkofen im Landkreis Landshut einen Pontifikalgottesdienst gefeiert. Zum Einzug in die Pfarrkirche mit Monsignore Johann Schober und Dr. Konrad Ackermann erklang festliche Orgelmusik von Heike Anzeneder. „Beginne du all meine Tage, sei du bei mir jeden Augenblick; teile mit mir all meine Stunden, begleite mich durch Kummer und Glück.“ Dieses moderne Kirchenlied hatte Chorleiterin Karin Pollinger mit ihrem Chor „Momente“ für die Eröffnung des Festgottesdienstes gewählt. Mit herzlichen Begrüßungsworten empfing Monsignore Johann Schober Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Pfarrei mit 2400 Katholiken, zwei Filialen und vier Nebenkirchen. Pfarrer Schober dankte dem Bischof für die gemeinsame Feier der Eucharistie, die Höhepunkt und Quelle des christlichen Lebens ist.
„Hier muss es wunderschön sein“, habe er schon oft gedacht, wenn er im Vorbeifahren den Kirchturm hoch über dem Isartal erblickte, sagte Bischof Rudolf. Es sei ihm daher eine große Freude, in einer der ältesten und renommiertesten Pfarreien der Diözese, einer „Wohnstatt der Krippen“, gemeinsam Gottesdienst feiern zu dürfen.
Dicke Schneeflocken tanzten bei der Ankunft des Bischofs
Jesus zeigt Barmherzigkeit und Liebe
Eindrucksvoll erläuterte das Kirchenoberhaupt die Botschaft des Evangeliums vom Passionssonntag. Hier wird zum einzigen Mal davon berichtet, dass Jesus etwas geschrieben hat. Als Pharisäer und Schriftgelehrte Jesus auf die Probe stellen wollten, schrieb er mit dem Finger in die Erde. Er beugte sich in den Staub, seine Haltung zeigte Demut, Erniedrigung. Er hieß die Sünde nicht gut, aber er verurteilte nicht. Jesus gewährte die Chance, neu anzufangen. Er war gekommen, um das Gebot der Liebe und Barmherzigkeit den Menschen ins Herz zu schreiben. Seine Aufforderung, „Liebt einander so wie ich euch geliebt habe“ sei die große Herausforderung für Christen, Experten der Barmherzigkeit und Menschlichkeit zu sein.
Bischof Rudolf erklärte das Evangelium.
Vergelt’s Gott Monsignore Johann Schober!
Anliegen seines Pastoralbesuches sei es, Vergelt’s Gott zu sagen, erklärte der Bischof. An erster Stelle richte sich sein Dank an Pfarrer Johann Schober. Nach seinem 70. Geburtstag und zehnjährigem leidenschaftlichen Dienst in der Pfarrei nehme dieser sein Ruhestandsrecht nicht in Anspruch. Er habe angeboten, seine priesterliche Aufgabe in der Pfarrei weiter auszuführen, solange es ihm der Herrgott ermöglichen werde. Den Dank des Bischofs bekräftigte die Pfarrgemeinde mit lang anhaltendem, spürbar von Herzen kommendem Applaus. Bischof Rudolf würdigte außerdem den ehrenamtlichen Einsatz so vieler Pfarrangehöriger, die trotz erheblicher Einschränkungen die Pfarrei lebendig gehalten hätten. Er dankte für die wunderbare Kirchenmusik und die unzähligen Dienste in der Kirche.
Den 4 Ministranten trug er auf, den anderen 21 Ministranten zu bestätigen, wie wichtig und wertvoll ihre Bereitschaft ist. Die ersten und wichtigsten Evangelisten, Eltern und Großeltern, ermutigte er in ihrer oft nicht einfachen Aufgabe, das Feuer des Glaubens am Brennen zu halten.
Am Altar Bischof Rudolf, Pfarrer Schober, Dr. Ackermann (im Hintergrund)
Sailer-Medaille für PGR-Sprecherin Susanne Huber
In Anerkennung ihres „herausragenden Dienstes für das Reich Gottes und die Kirche“ überreichte Bischof Rudolf an Pfarrgemeinderatssprecherin Susanne Huber die Bischof-Johann-Michael-von-Sailer-Medaille. Mit großem Einsatz habe sie dem Evangelium gedient und die Liebe Jesu bei den Menschen bezeugt. 32 Jahre lang wirkte Susanne Huber im Pfarrgemeinderat, davon 28 als Vorsitzende bzw. Sprecherin. Sie prägte das Pfarreileben maßgeblich mit und war den jeweiligen Geistlichen eine wertvolle und verlässliche Unterstützung.
Nach dem Gottesdienst trug sich Bischof Rudolf in das Goldene Buch der Gemeinde ein.
2. Bürgermeister Bernhard Westermeier dankte für das gute Miteinander von Kirche und politischer Gemeinde. Er versicherte: „Wir sind sehr dankbar für Monsignore Schober und hoffen, ihn noch lange bei uns zu haben.“
Verleihung der Sailer-Medaille.