„Euer Pate ist ein Geschenk“ – Firmung für die St. Marienschulen Regensburg
Über ein Jahr lang hatten sich die Firmlinge der St. Marienschulen in Regensburg auf diesen Tag vorbereitet, am Freitagvormittag war es dann so weit: Im Regensburger Dom spendete Bischof Rudolf Voderholzer jeder der 122 Schülerinnen das Sakrament der Firmung. Dazu sprach er sie mit ihrem Namen an, zeichnete dann jeweils mit dem Chrisam-Öl ein Kreuz auf die Stirn und legte die Hand auf. Zuvor hatten die Firmlinge ihr Taufversprechen erneuert und ihren Glauben bekannt.
Die Firmung für die St. Marienschulen im Dom war zugleich die letzte in diesem Jahr. Damit haben im Bistum Regensburg heuer rund 13.000 Mädchen und Jungen das Sakrament der Firmung empfangen.
Zwischen dem „Lachenden Engel“ und Maria
Die Verkündigungsszene gehört zu den bekanntesten Darstellungen in der Regensburger Kathedrale. An den beiden westlichen Vierungspfeilern stehen sich der Erzengel Gabriel – der „Lachende Engel“ von Regensburg – und die Jungfrau Maria gegenüber. Der Engel bringt Maria die frohe Botschaft: der Heilige Geist wird über sie kommen, sie wird ein Kind gebären.
Der Heilige Geist ist es auch, der bei der Firmung auf die jungen Christen zur Stärkung ihres Glaubens herabgerufen wird. Zum Empfang des Sakraments stellten sich die Schülerinnen in einem großen Halbkreis rund um die Altarinsel auf, also inmitten der Regensburger Verkündigungsszene. „Einen schöneren und sinnvolleren Ort für die Firmung gibt es wohl nicht“, sagte Bischof Rudolf.
Die Verkündigung des Engels an Maria sei das Urbild für das, was in der Firmung geschieht. Christsein und Gefirmtsein heißt, in dieses Geschehen einbezogen zu werden. Wie Maria berufen wurde, die Mutter Gottes zu sein, so sind auch die Firmlinge berufen, „Gott zur Welt zu bringen“. Das gelingt, so der Bischof, wenn das Handeln mit dem Glauben übereinstimmt, wenn die Jugendlichen fähig sind, anderen Auskunft über die Hoffnung zu geben, die sie erfüllt, wenn niemand an den Rand gedrängt wird, wenn Interesse für das Wohlbefinden der Mitmenschen besteht. Kurz gesagt: wenn man alle Fähigkeiten und Gaben so ausbildet und einsetzt, dass sie anderen Freude bereiten.
Das Versprechen der Paten: „Ich bin für dich da!“
Bischof Rudolf sprach ein herzliches „Vergelt‘s Gott“ an alle aus, die die Mädchen in den vergangenen Monaten auf die Firmung vorbereitet haben, an Domvikar Andreas Albert, an die Eltern und besonders an die Paten, die während der Firmspendung hinter ihren Firmlinge standen und ihnen die Hand auf die Schulter legten.
An sie richtete der Bischof die Bitte, den jungen Menschen ein Vorbild zu sein und ihnen auch im Glauben voranzugehen: „Das Wichtigste im Leben ist Halt, ein Glaubensfundament, einen Sinn zu haben, für den es sich zu leben, im Extremfall auch zu sterben lohnt.“ Für die jungen Christen sei es ein „wunderbares Geschenk“, zu wissen, dass jemand hinter ihnen steht: „Da gibt es Erwachsene, die euch heute versprechen: Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst!“
Mit der Unterstützung der Paten und der Stärkung durch das Sakrament der Firmung soll es den Mädchen gelingen, so der Wunsch des Bischofs, frohe und begeisterte Christen zu sein, Zeugen für den Glauben. Der „Lachende Engel“ im Regensburger Dom kann dazu schon mal Mut machen.