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Eucharistiefeier zu Allerheiligen im Regensburger Dom St. Peter

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(pdr) Am Mittwoch feierte Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller mit vielen Hundert Gläubigen im Regensburger Dom St. Peter ein Pontifikalamt zum Allerheiligenfest. Bereits in seiner Begrüßung betonte der Diözesanbischof, dass die Eucharistiefeier zu Allerheiligen eine Einheit zum Gedenken an die Verstorbenen zu Allerseelen bilde und rief die Gläubigen dazu auf, die Toten in ihre Mitte zu nehmen.

In seiner Predigt ging Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller auf die jüngsten Ereignisse der Totenschändung deutscher Soldaten in Afghanistan ein, betonte dabei aber, dass viele Boulevardblätter, die sich bei ihren Diffamierungskampagnen wenig um die Ehre ihrer Opfer kümmerten die öffentliche Entrüstung angeheizt hätten. Totenschändung sei eine der schlimmsten Ausdrucksformen fehlender Erfurcht vor dem Menschen, aber sie stehe erst am Ende einer langen Kette von verweigerter Ehrfurcht vor dem Leben. Die Täter seien immer Kinder ihrer Zeit, unserer Zeit, in der auch wir Mitverantwortung tragen müssten. Wer die Augen von Anfang an nicht verschließe, werde Zeuge einer schleichenden Aushöhlung des ersten Satzes unseres Grundgesetzes ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar’. Ohne die Ehrfurcht vor Gott könne die Unantastbarkeit und Würde des Lebens gar nicht begründet und gelebt werden.

„Wie kann die Heiligkeit des Lebens glaubwürdig verkündet werden, wenn wegen der angeblichen Befreiung der Frau von den Lasten der Mutterschaft, das Leben der Ungeborenen jeden Schutzes durch die Rechtsgemeinschaft beraubt wird; oder wenn Kindern im Mutterleib zynisch das Menschsein abgesprochen wird nur weil die materiellen Interessen von Forschung und Industrie die verbrauchende, das heißt tötende Nutzung von Embryonen fordern und gewählte Volksvertreter vor solcher Ungeheuerlichkeit in die Knie gehen? Nur wenn wir das Heilige, das Unverfügbare entdecken, den einen Gott als Schöpfer von Himmel und Erde, so kann die Einsicht in die Würde des Menschen auch über den Tod hinaus in unseren Herzen wieder wachsen. Wir bedürfen der Erlösung und Befreiung von einem zynischen, selbstverächtlichen Umgang mit uns selbst“, hob Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller hervor.

Nicht das Chaotische, Grausige, Morbide und Böse dürfe die Phantasie unserer Jungen und Mädchen prägen, sondern das Schöne, das Aufbauende, Freundliche und Respektvolle. Man brauche keine Anleihen beim alten Heidentum der Kelten und Germanen, der Spuk um Halloween sei unsinnig. Das Christentum hingegen sei eine Religion des Lichtes. Das wahre Licht sei in die Welt gekommen. Gott erfülle uns mit Liebe und erhelle unser Leben. Wer an die Liebe Gottes glaube, sei wahrhaft aufgeklärt. Deshalb sei der Christ ein froher und freier Mensch, den selbst der Tod nicht mehr erschaudern ließe. Vielmehr trage er die Vorfreude auf die Auferstehung in sich und habe daher Ehrfurcht vor den Lebenden und den Toten, weil unser sterblicher Leib bereits zu Lebzeiten geheiligt sei, erfüllt vom Heiligen Geist.

Wir beteten am Grab für unsere Lieben und hielten deren letzte Ruhestätten in Ehren, weil sie schon bei Gott angekommen seien. Die Toten seien nicht zu bedauern, vielmehr sollten wir uns in einer bleibenden Gemeinschaft mit ihnen bekennen, erklärte Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller. Die Regensburger Domspatzen, unter der Leitung von Chorleiter Hans-Stephan Martin, umrahmten die Eucharistiefeier musikalisch.



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