Nur vier Tage nach seiner Weihe begrüßte Bischof Rudolf Voderholzer mit diesen Worten die Waldsassener zusammen mit den bayerischen und böhmischen Bischöfen. Bis auf den letzten Platz war die große Basilika des kleinen Ortes gefüllt, als die Bischöfe am Abend einen Pontifikalgottesdienst feierten. Die rund 600 Menschen applaudierten begeistert, als der Hauptzelebrant, Reinhard Kardinal Marx aus München den neuen Regensburger Bischof in der Freisinger Bischofskonferenz öffentlich willkommen hieß.

Bischof Rudolf nahm den Ball voller Freude auf und wandte sich mit zwei Gedanken in seiner kurzen Ansprache an die Stiftländer und die Bischöfe. Die riesige Basilika mit all den vielen Menschen vor Augen hob er die Glaubenskraft hervor, die die nördliche Oberpfalz so sehr auszeichne. Die Frucht dieses Glaubens kommt in den vielen Berufungen zum Ausdruck, die die Kirche den Familien dieser Region verdanke: „Die Region ist reich an geistlichen Berufungen. Ich erinnere nur daran, dass mein Sekretär, Bischofskaplan Michael Dreßel hier ganz aus der Nähe stammt.“ Dann wies der Bischof auf Menschen wie Therese Neumann hin. Sie belege die innere Widerstandskraft gegen Ideologien der Unmenschlichkeit, wie sie typisch ist für Menschen, die aus dem Glauben leben: „Hätten in diesen Schicksalsjahren alle Deutschen politisch so abgestimmt wie die katholischen Gebiete der Oberpfalz, wäre unseren Völkern viel Leid erspart geblieben.“

Bischof Voderholzer sagte dies vor allem auch in Richtung der tschechischen Bischöfe, die sich zum ersten Mal überhaupt mit den bayerischen Nachbarbischöfen trafen: „Unser gemeinsamer Glaube, den wir jetzt in der Eucharistie feiern dürfen, birgt tiefe Kräfte der Versöhnung; er führt Menschen aller Völker und Nationen in einem neuen Volk Gottes zusammen; in Christus, so haben wir es heut auch vereinbart, wollen wir weiter Brücken bauen zwischen den Menschen und so an den Fundamenten eines geeinten Europas bauen.“ Die Freisinger Bischofskonferenz tagt von Dienstagabend bis Donnerstagmittag in der Oberpfalz.