News Bild „Es gibt keinen vernünftigen Grund, sich gegen die Kirche zu richten“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller trifft Priester und Laien beim Pastoralbesuch im Dekanat Landshut und feiert mit Hunderten von Gläubigen die heilige Messe

„Es gibt keinen vernünftigen Grund, sich gegen die Kirche zu richten“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller trifft Priester und Laien beim Pastoralbesuch im Dekanat Landshut und feiert mit Hunderten von Gläubigen die heilige Messe

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Zum Abschluss der großen Visitation im Dekanat Landshut-Altheim besuchte Bischof Gerhard Ludwig Müller die Region, um sich mit möglichst vielen Menschen auszutauschen, gemeinsam zu beten und die Heilige Messe zu feiern. Dabei traf er bereits am Morgen in der Kirche St. Erhard in Oberahrain rund 250 Mädchen und Buben aus der dortigen Grundschule, feierte mit den Schülern und Lehrern eine Andacht und segnete alle Anwesenden einzeln. Fröhliche Gesänge und Gedichte erwarteten den Oberhirten im ansässigen Kindergarten St. Erhard. Der Bischof nahm sich besonders viel Zeit für die Fragen der rund 100 Kinder, erklärte ihnen den Hintergrund der Segensspendung und die Aufgaben eines Bischofs bevor er auch hier jedes Kind einzeln segnete. In der Kapelle des Caritas Seniorenheimes St. Wolfgang in Essenbach feierte der Regensburger Oberhirte mit den Bewohnern eine Andacht und hob hervor, dass die Menschen jeden Alters Gott stets nahe seien. Dabei bezog er sich auf die Worte des Römerbriefes: „Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn.“ Dies zeige, dass alle Menschen in jedem Moment ihres Daseins auf Gott vertrauen könnten. Wichtig sei es, die Werte des Glaubens an unsere kommenden Generationen weiterzugeben: „Durch die Vermittlung des Glaubens an unsere Kinder und Enkel spüren wir, dass wir alle wie aneinander gereihte Glieder einer großen Kette durch die gemeinsame Liebe zu Christus hin, zusammen gehalten werden“.

Ein Besuch im Caritaszentrum Landshut zeigte die große Vielfalt des sozialen Engagements der katholischen Kirche für alle Belange und Lebensbereiche aller Menschen. Bischof Gerhard Ludwig Müller traf die Mitarbeiter der Schwangerenkonfliktberatungsstelle, die deutlich machten, warum so viele werdenden Mütter, obwohl sie oftmals bereits mit dem „Beratungsschein in der Tasche“ trotzdem die kirchliche Beratungsstelle aufsuchten: „Die jungen Frauen sagen: Wir vertrauen, dass Ihr Euch unser annehmt, uns mehr Zeit als woanders widmet und uns richtig beratet.“ Auch mit dem Team der Suchtberatung unter der Leitung von Markus Zenger und dem Leiter des Kinderheims, Robert Fischer tauschte sich der Oberhirte ausgiebig aus.

Die „Landshuter Werkstätten“ geben behinderten Menschen ein wichtiges Angebot für ihr Berufsleben. Im Hauptbetrieb in Landshut/Altdorf und in den Zweigbetrieben in Landau, Kelheim, Vilsbiburg, Mainburg und Rottenburg a. d. Laaber werden Menschen beschäftigt, die aufgrund ihrer geistigen, körperlichen oder seelischen Beeinträchtigung nicht oder noch nicht eine Beschäftigung auf dem „Allgemeinen Arbeitsmarkt“ erhalten können. In allen Einrichtungen können derzeit 890 behinderte Frauen und Männer beschäftigt werden. In Landshut/Altdorf machte sich Bischof Gerhard Ludwig Müller im Rahmen eines Werkstattrundgangs ein Bild von der wertvollen Arbeit in den verarbeitenden Bereichen von Metall, Holz, Textil und Kunststoff. Die Freude der Beschäftigten war groß, als der Oberhirte sie an ihrem Arbeitsplatz besuchte. Viele suchten das Gespräch mit ihm, ein Erinnerungsfoto musste auf jeden Fall gemacht werden. Auch beim Empfang durch den Landshuter Landrat Josef Eppeneder wurden die Leistungen der katholischen Kirche im Bistum Regensburg deutlich. Er bedankte sich herzlich, im Rückblick auf den Erhalt des Maristengymnasiums in Landshut, für die damalige Übernahme der Schulstiftung des Bistums. Bischof Gerhard Ludwig Müller lobte das kooperative Verhältnis zwischen Kirche und Staat und betonte dazu, dass das Modell der Kirchensteuer kein Privileg darstelle. Vielmehr sei dieses notwendig, damit die Kirche die Aufgabenfelder für die sie Verantwortung übernommen habe, wie beispielsweise in Kindergärten, Schulen, Beratungseinrichtungen oder Krankenhäusern, weiter tragen könne.

Der Höhepunkt des ganztägigen Pastoralbesuchs zeigte sich, nach einer Konferenz mit Priestern und pastoralen Mitarbeitern aus dem Dekanat, bei der Feier der Heiligen Messe in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Pius. Anlässlich des Fatimagebetstages krönte Bischof Gerhard Ludwig Müller nach seiner Predigt die Marienstatue im Altarbereich. Nach der Eucharistiefeier trug der Regensburger Oberhirte das Allerheiligste in einer Prozession mit den Priestern aus der Region und den jungen Ministranten durch das Gotteshaus. In seiner Ansprache an die Gläubigen stellte er fest, dass viele Menschen noch unter dem Eindruck des Deutschlandbesuches des Heiligen Vaters stünden. 6.000 Gläubige aus der Diözese Regensburg, davon allein 3.500 junge Menschen, waren zur Feier der Heiligen Messe nach Berlin gepilgert. Es sei beeindruckend, mit welcher Klarheit und Wahrheit der 84-jährige Papst in seinen vielen Reden und Predigten das Evangelium verkündet habe. Es habe sich gezeigt, dass das Licht der Wahrheit Gottes immer heller scheine als die Finsternis, die gegen die Kirche arbeitet. „Was ist die Kirche, in die wir hineingerufen worden sind?“, fragte der Bischof die Gemeinde. Die Kirche bestehe zwar aus Menschen, sei aber nicht von ihnen gemacht. Die Kirche sei ein Werk Gottes, sie vertrete die große Lebensgemeinschaft mit Gott. Wir seien lediglich ein Zeichen nach außen. An uns könne man Anstoß nehmen, sei der Mensch doch fehlbar und sündig. Wer aber tiefer blicke, wisse, dass er seine ganze Hoffnung auf Jesus Christus hin setzen könne: „Wir müssen uns offen für unsere Schuld und Sünden bekennen und uns ganz Gott anvertrauen. Es gibt keinen vernünftigen Grund sich gegen die Kirche zu richten oder sich von ihr zu trennen. Gleichzeitig müssen wir alle bereit sein, uns persönlich für die Kirche einzusetzen. Sie schenkt uns das Evangelium, den Glauben und die Hoffnung“. Jeder, der für die Wahrheit sei, müsse auf die Stimme Gottes hören. Sein Reich schenke uns Freiheit, Liebe, Güte und Freude. Dies sei der einzig wahre Weg in eine Zukunft. Die Heilige Maria Gottes habe uns diesen Weg bereits in eindrucksvoller Weise vorgelebt, so ermutigte Bischof Gerhard Ludwig Müller die vielen Frauen und Männer und bezog sich abschließend auf das Motto der Deutschlandreise von Papst Benedikt XVI.: „Wo Gott ist, da ist Zukunft“.

Predigt des Bischofs im Wortlaut



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