News Bild „Es gibt keinen Grund, sich von Gott und seiner Kirche zu trennen“ - Pontifikalgottesdienst mit Bischof Gerhard Ludwig Müller anlässlich des 50-jährigen Weihejubiläums der Pfarrkirche St. Barbara in Maxhütte-Haidhof

„Es gibt keinen Grund, sich von Gott und seiner Kirche zu trennen“ - Pontifikalgottesdienst mit Bischof Gerhard Ludwig Müller anlässlich des 50-jährigen Weihejubiläums der Pfarrkirche St. Barbara in Maxhütte-Haidhof

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In Maxhütte-Haidhof wurde im Juli 1923 die der Heiligen Barbara geweihte Kirche konsekriert. Doch die hier sesshaft gewordenen Heimatvertriebenen sowie die damals guten Jahre des Eisenwerks ließen die Bevölkerungszahlen in den 50er Jahren in die Höhe schnellen. So wurde eine neue Pfarrkirche erbaut, die dann 1961 fertiggestellt und vom damaligen Weihbischof Hiltl geweiht wurde. Zum 50-jährigen Weihejubiläum feierte am Sonntag Diözesanbischof Gerhard Ludwig Müller einen Pontifikalgottesdienst. „Die 40 Jahre zuvor geweihte Kirche war zu klein geworden“, berichtete die Sprecherin des Pfarrgemeinderates Christa Rinner. „Ende der 50er Jahre machte man sich Gedanken über einen Kirchenneubau“, schilderte sie. Entsanden ist eine Kirche, die 700 Gläubigen Platz bietet. Anhand einer Powerpoint-Präsentation war die Historie des Gotteshauses vom Bau über mehrere Renovierungen bis heute im Pfarrheim zu besichtigen.

Die Ausstattungsgegenstände in der Pfarrkirche wie etwa den Taufstein, die Beichtstühle, die Apostelleuchter oder die Kreuzwegbilder nahm der Bischof in seiner Predigt als Basis, um auf die alle Christen verbindenden Elemente wie die Sakramente, die Eucharistiefeier, das Fundament der Apostel oder das Leiden Jesu Christi zum Heil aller Menschen aufmerksam zu machen. Er rief einige Ereignisse in der Weltpolitik und in der Kirche in den Jahren 1961/62 in Erinnerung und machte deutlich, dass heute der Weltfriede durch Terrorismus und die Welt insgesamt durch die Wirtschafts- und Finanzkrise bedroht seien. „Aber die Grundfragen der menschlichen Existenz sind gleich geblieben: Dass etwas von der Anwesenheit Gottes sichtbar wird, das Solidaritätsgefühl unter den Menschen“, nannte der Oberhirte die Aufgabe für heute. Denn jede Epoche, jede Generation und jeder Mensch stehe in einem unmittelbaren Bezug zu Gott.

Anhand des an diesem Sonntag verlesenen Evangeliums von den törichten und klugen Jungfrauen arbeitete der Diözesanoberhirte wichtige Aspekte für das Leben als Christ heraus. Er machte deutlich, dass mit diesem Gleichnis das Zugehen auf den Bräutigam Jesus Christus, d.h. die Vorbereitung auf die letztendliche Begegnung mit ihm gemeint sei. Der Mensch müsse sich Gott gegenüber „verhalten, wie eine Braut sich liebend zu ihrem Bräutigam verhält“. Konkret bedeute das einen tiefen, festen Glauben an Gott, ein christliches, auf Gott bezogenes Leben sowie ein „kritisches Denken, dass wir uns nicht von Gegenprozessen gegen die Kirche durcheinander bringen lassen.“ Auch nicht angesichts von Mängeln und Fehlern, die es auch in der Kirche selbst immer gegeben hat und gibt. „Es gibt keinen Grund, sich von Gott und seiner Kirche zu trennen“, ermunterte der Bischof die Gottesdienstbesucher. Das 50-jährige Weihejubiläum dieser Kirche war für den Oberhirten auch Anlass, „Dank zu sagen für all das, was Gott uns geschenkt hat, und dass Jesus uns begleitet auf dem Weg des Lebens. Überlassen wir die Zukunft dem Heiligen Geist, der die Kirche führt“.
Elfriede Wolf, die sich seit 50 Jahren um die Reinigung dieser Kirche kümmert, erhielt als Dank ein Reliefbild der Heiligen Barbara. Bei der Andacht am Nachmittag segnete Bischof Müller in der nun 50 Jahre alten Pfarrkirche viele Kinder.

Vor dem Gottesdienst hatte Bürgermeisterin Dr. Susanne Plank im Rathaus den Bischof empfangen. Sie freute sich, dass er nach einem Aufenthalt im letzten Jahr in Pirkensee nun zum zweiten Mal in ihrer Kommune war. Und sie betonte die Verbindung zwischen Staat und Kirche, um „die Werte nicht nur durch die Kirche, sondern auch durch die politischen Gremien zu vermitteln.“ Die Kooperation von Staat und Kirche hob auch Bischof Müller in seinem Grußwort hervor und ermunterte dazu, den christlichen Glauben in der Öffentlichkeit zu bekennen – auch durch Engagement in den verschiedenen politischen Ebenen, in Vereinen, Gruppen und Verbänden. „Je mehr wir uns einsetzen, umso mehr werden wir selbst innerlich bereichert“.



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