Erzbischof Gerhard Ludwig Müller beim Pfingstritt in Bad Kötzting
Nach dem Regen der vergangenen Tage bleibt festzustellen: Es war bestes Pfingstritt-Wetter, das die 910 Teilnehmer an der eucharistischen Bittprozession von Bad Kötzting nach Steinbühl und wieder zurück begleitete. Nach dem apostolischen Segen zum Jubiläum „600 Jahre Kötztinger Pfingstritt“, den Gerhard Ludwig Müller – damals noch Bischof von Regensburg – vergangenes Jahr im Namen von Papst Benedikt XVI. überbracht hatte, gab es dieses Jahr zum Beginn des Pfingstrittes eine Grußbotschaft. Dieses Mal von Erzbischof Müller und im Namen von Papst Franziskus.
Er freue sich, die Grüße und den Segen des Papstes „an alle Kötztinger und die Ritt-Teilnehmer“ übermitteln zu können, sagte der Erzbischof vor dem offiziellen Beginn des Pfingstrittes auf dem Platz vor St. Veit. Von hier aus setzte sich die Prozession in Bewegung und hier endete sie gut fünf Stunden später mit der Übergabe des Pfingst-Kranzls, das der Erzbischof bis dahin als Schmuck um die Monstranz getragen hatte.
Wie immer dicht gedrängt standen die Besucher und die teilnehmenden Pfingstreiter in der Nikolauskirche in Steinbühl beim Reiter-Gottesdienst, der von Erzbischof Gerhard Ludwig Müller – der selbst bereits zum neunten Mal an der Prozession teilgenommen hatte – zelebriert wurde.
Pfarrer Albert Melchner begrüßte den Erzbischof in der Kirche und brachte zu dieser Gelegenheit zwei Bitten vor: Zum einen, dass er auch im kommenden Jahr wieder am Pfingstritt teilnehmen sollte; „noch besser wäre aber“, sagte Melchner, „wenn Sie 25 Mal teilnehmen würden, und die Ehrenfahne dann einen Ehrenplatz in Rom bekommen würde.“ Erzbischof Müller dankte dem Pfarrer für seinen Rück- und Ausblick. In seiner Predigt stellte er die „Grundfragen der Menschen“ in den Mittelpunkt. „Wir bauen auf die Leistungen der Vorfahren“, begann der Erzbischof – und diese Erfahrungen zeigten, dass „der Glaubensweg wie eine Prozession“, deren Inhalt der Glaube ist, sei. In Bezug auf die Reiterprozession von Bad Kötzting nach Steinbühl erklärte er außerdem, dass die Menschen „vor allem in der Feier der Eucharistie“ eng mit Gott verbunden würden – so wie an diesem Tag bei der Messe in Steibühl.
„Staunend nur kann ich mich freuen“, griff er den Text des vorher gesungenen Kirchenliedes auf – „Das ist der wesentliche Inhalt dieses Tages“, so Erzbischof Müller. Viele Generationen hätten sich und sollten sich weiterhin einreihen in die Prozession, den eucharistischen Herren in ihrer Mitte, so wie es seit 2004 auch beim Pfingstritt wieder üblich sei. Mit seinem Anfang in Bad Kötzting, dem Ziel in Steinbühl mit der gemeinsamen Feier der Messe und der Heimkehr nach Bad Kötzting sei der Pfingstritt auch so etwas wie ein Sinnbild für den Anfang, den Inhalt (die Feier der Eucharistie) und die Heimkehr in die ewige Heimat. Zum Ende der Messe versammelten sich die Pfingstreiter noch in der Seitenkapelle zum gemeinsamen Andenken an alle verstorbenen Pfingstreiter, bevor es um 12 Uhr wieder zurück nach Bad Kötzting ging. (wf)