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Erster Ministrantentag im Dekanat Straubing-Bogen

Wenn sich Ministranten im Kloster Windberg versammeln

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Regensburg, 27. Juni 2023

Das neue Dekanat Straubing-Bogen hat seinen ersten Ministrantentag gefeiert: 350 Ministranten und Betreuer trafen sich am Samstag in der Prämonstratenserabtei Windberg im Landkreis Straubing-Bogen.

Es war ein ganz besonderer Tag für alle Beteiligten, denn zum ersten Mal gab es einen Ministrantentag für das „große neue” Dekanat Straubing-Bogen. Eine gemeinsame Aktion vom Dekanat Straubing-Bogen, von der Jugendbildungsstätte Windberg und auch für das Kloster Windberg. „Und es war einfach nur super”, so der Tenor der Jugendlichen, der Betreuer, der Referenten und nicht zuletzt der Hauptorganisatoren mit Prodekan P. Martin Müller, der Dekanatsjugendbeauftragten Gemeindereferentin Birgit Blatz, Jugendbildungsstättenleiter Franz-Xaver Geiger und seinem Stellvertreter Christian Schreiner.

Geburtstagsgäste

„Wenn man Geburtstag feiert, lädt man sich Gäste ein”, sagte Abt Hermann-Josef Kugler am Samstagvormittag in der Pfarr- und Klosterkirche Windberg, die brechend voll war. Geburtstag feiert in diesem Jahr das Kloster Windberg. Und zwar den 100. Geburtstag. Wie der Abt betonte, lädt die Klostergemeinschaft aus diesem Grund viele verschiedene Gäste ein und an diesem Tag eben auch die Ministranten aus dem großen Dekanat Straubing-Bogen. Sie waren von überallher gekommen: ob Mallersdorf-Westen oder Schwarzach, Oberschneiding oder Konzell-Rattenberg, um nur die Eckpunkte in den Himmelsrichtungen zu nennen. Nicht zu vergessen die Mitte mit den Straubinger Pfarreien. Das Vorbereitungsteam hat mit enormem Einsatz ein vielfältiges und reichhaltiges Programm zusammengestellt. Und in dieses entließ man die Jugendlichen nach dem morgendlichen Segen.

Die Qual der Wahl

Schwierig genug, sich entscheiden zu müssen für die interessanten 22 Workshops, die von kreativ über biblisch, handwerklich und nachhaltig, erlebnispädagogisch oder informativ waren. Da konnte man Nistkästen für Wildbienen bauen, Sprachen zur Zeit Jesu kennenlernen, basteln oder kneten, gestalten und die Kirche kennenlernen. Zumindest bei der ersten Auswahl schien das Highlight der Besuch des Escape-Rooms zu sein: eine unüberschaubare Traube hatte sich versammelt und im Nu waren die halbstündigen Termine vergeben. „Die Presse” wurde eingeweiht: die Hochzeit zu Kanaa wurde sabotiert und es galt in kurzer Zeit die Tischdekoration, den festlich geschmückten Saal für die Hochzeitsgäste wieder festlich vorzubereiten, aber auch die „Übeltäter” dingfest zu machen. Ein gutes Näschen war hilfreich bei der Weihrauchstation der Ministrantenpastoral des Bistums. Hier wurden die verschiedensten Weihrauchsorten mit den eigenartigsten Namen getestet. Und das coolste: man durfte sich seinen eigenen Weihrauch mischen und mit nach Hause nehmen. Vorher aber wurde gebetet und symbolisiert: „Wie Weihrauch steige mein Gebet auf zu dir, oh Herr”.  

Vier Personen

Die Hauptorganisatoren v.l. Prodekan P. Martin Müller, Dekanatsjugendbeauftragte Birgit Blatz, sowie Christian Schreiner und Franz-Xaver Geiger von der Jugendbildungsstätte Windberg freuten sich riesig über den harmonischen Tag. © Irmgard Hilmer

Blick hinter die Klostermauern

Viele Referenten aus den unterschiedlichsten Bereichen sorgten für Abwechslung bei den Workshops: aus dem Team der Jugendbildungsstätte, aus dem Kloster, aus dem pastoralen Dienst, von engagierten Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen der Pfarreien und der Diözese, aber auch von freiberuflichen Referenten wie beim Keramikshop, beim Porträtzeichnen oder beim Monotypie-Collage-Shop. Während sich die einen unter dem Motto „Wie wohnt Gott” für eine interessante Führung durch den Kirchenraum mit Quiz entschieden, wollten die anderen das Klosterleben durch P. Gabriel kennenlernen. Zumindest mal die Räume digital und real – und waren dann nicht zuletzt überwältigt vom herrlichen Blick von der Dachterrasse hin zum Bogenberg und hinaus in den Gäuboden, ebenso wie „rein in den Woid”. Aber auch die Social-Media Präsenz mit dem Blick hinter die Klostermauern verblüffte viele.  Viel Spaß machte die Station „Lasst das Dekanat erblühen: Bauen und verteilen von Samenbomben”. In einem Raum lief in Dauerschleife ein Imagefilm über das Kloster Windberg und Abt Hermann-Josef stand auch gerne für Fragen zur Verfügung. Er hat das Vorbereitungsteam bestens unterstützt und den ganzen Ministrantentag sehr positiv aufgenommen. Überhaupt waren an diesem Tag die Prämonstratenser im Haus unterwegs und gaben den jungen Leuten gerne Auskunft. Um 12 Uhr versammelte sich die Klostergemeinschaft wie immer zum Chorgebet und auch hier konnten die Jugendlichen klösterliches Leben kennenlernen. Durch die Betrachtung der Psalmen im Chorgebet wird den Prämonstratensern die Beziehung zwischen Gott und Mensch immer wieder vor Augen geführt. Ebenso stimmen sie aber auch durch den Gesang der Psalmen in das große Lob Gottes mit ein. Und die Ministranten und Ministrantinnen stimmten in den ihnen bekannten Passagen kräftig mit ein. Hinterher dann leckere „Rigatoni Bolognese” aus der Klosterküche – eine logistische Meisterleistung für die Küche. Überhaupt haben Kloster und Jugendbildungsstätte großartige Mehrarbeit vor, während und nach dem Ministrantentag geleistet. Schließlich ist das Haus eigentlich „nur“ für 100 Personen ausgerichtet. 

Einfach nur gigantisch

Vorher und nachher war aber auch Zeit für die „Chill out Area” oder den Hindernislauf, das „Gemeinsam sind wir stark” im Spielen, das Übernehmen von Verantwortung in der Natur oder dem Visionsboard, bei dem die Zukunft gestaltet werden konnte. Eifrig besucht wurde die Ministranten-Olympiade und die musikalische Gameshow. Es gab keinen Bereich, der nicht angesprochen wurde. Die Team-Challenge forderte wieder eine Gruppenzusammenarbeit. Und „Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen” wurde mit dem gestalten von Mosaik-Windlichtern aus vielen kleinen Steinen umgesetzt. „Es war gigantisch. Einfach toll. Ein super schöner Tag”, jubelte der 11-jährige Jonas und weitere Minis stimmten begeistert zu.

Mit DIR – in Gemeinschaft und mit Gott

Krönender Abschluss war der gemeinsame Gottesdienst, den Prodekan P. Martin Müller, der Antreiber der ganzen Veranstaltung, gemeinsam mit Dekan Johannes Plank, Abt Hermann-Josef Kugler und weiteren Konzelebranten feierte. „Mit DIR” war das Motto, das den Bogen von den Ministranten bis hin zur Verbundenheit mit Christus spannte. „Schön, dass es euch gibt, denn was wäre ein Gottesdienst ohne Ministranten, ohne Weihrauch und ohne großen Einzug”, sagte P. Martin. Heute sei ein Tag, an dem wir euch Danke sagen möchten: für euren Dienst, dass ihr Minis seid, auch wenn manchmal anderes verlockender wäre. „Danke, dass ihr am Sonntagmorgen aufsteht, wenn sich andere im Bett umdrehen und den Herrgott einen guten Mann sein lassen”. Der Ministrantendienst sei ein Dienst in der Gemeinschaft. Mit DIR unterwegs im Glauben. Gemeinsam Kirche sein, sehen, dass man als Ministrant zu einer großen Gemeinschaft gehört, ein Team ist und die Vorfreude auf die Ministrantenwallfahrt 2024 nach Rom ins Auge nehmen.

„Fürchte dich nicht, Jesus ist bei dir, er ist unsere Mitte, die uns stark macht und zusammenhält”, betonte P. Martin abschließend bei seiner Predigt, in der er sagte, dass bei der Gemeinschaft der Minis schwache und starke, kleine und große, sportliche und unsportliche, stille und aufgeweckte gleichermaßen herzlich willkommen sind. Mit DIR weist aber auch den Blick auf Jesus hin. Er selbst hat gesagt: Ich bin bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist. „Er ist mit uns auf unserem Glaubens- und Lebensweg. Und so wie sich damals die Jünger mit ihm im Abendmahlsaal versammelt haben, so ist er bei jedem Gottesdienst mitten unter uns – wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen”, betonte P. Martin.

Fürbitten und Verschiedenes mehr gestalteten die Jugendlichen mit. Bei der Gabenprozession wurden Samenbomben, Mosaiklichter, ein Ball, Weihrauch, die Bibel, das Plakat vom Ministrantentag, Wasser sowie Brot und Wein zum Altar gebracht. MAKABER heißt die Band, die mit neuen geistlichen Liedern für Furore und Begeisterung sorgte. Gänsehautfeeling pur beim Lied „Da berühren sich Himmel und Erde”, aber auch bei den kräftigen Antwortgesängen der Ministranten. Ein wunderbarer Tag voll Harmonie und eine Kirche voller junger Leute!

Text und Fotos: Irmgard Hilmer

(kw)



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