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Erntedankfest: Bischof Rudolf besucht Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Kemnath

Erntedank heißt: Schöpfer und fleißigen Landwirten danken

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Kemnath, 6. Oktober 2024

Am Sonntag, 6. Oktober 2024, besuchte Bischof Rudolf Voderholzer die Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Kemnath im Landkreis Tirschenreuth. Im Park vor dem Gesellenhaus segnete er die anwesenden Kinder. Anschließend zogen zahlreiche Vereine, Verbände, Vertreter der Gremien und des Stadtrats sowie Gläubige gemeinsam zur Stadtpfarrkirche. Dort zelebrierte Bischof Rudolf gemeinsam mit Kemnaths Pfarrer Thomas Kraus eine Pontifikalmesse zum Erntedankfest. Mit Blick auf die Landwirtschaft betonte der Diözesanbischof: „Erntedank heißt: Schöpfer und fleißigen Landwirten danken“.

„Hallo Ciao, Ciao“ – Kindersegnung und feierlicher Kirchenzug

Musikalisch begrüßte die Stadtkapelle Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Rahmen seines Pastoralbesuchs am Sonntagmorgen im Park vor dem Gesellenhaus in Kemnath. Der Kinderchor unter der Leitung von Katharina Lippert hieß ihn mit dem Lied „Hallo Ciao, Ciao“ willkommen. Anschließend nahm sich der Oberhirte Zeit, die Kinder, die sich zahlreich mit ihren Erntedankkörbchen samt Obst, Gemüse und Blumen in einer Reihe aufgestellt hatten, zu segnen. „Es ist das erste Mal, dass ich den Bischof getroffen habe“, freute sich Katha vom Kinderchor. „Der Bischof hat mir die Hand aufgelegt und uns ein Bild von sich geschenkt“. Nachdem die Böllerschützen den Salutschuss abgegeben hatten, setzte sich der Zug langsam in Richtung Stadtpfarrkirche in Bewegung. Unter anderem reihten sich der Kemnather Frauenbund, die Freiwilligen Feuerwehren aus Kötzersdorf und Schönreuth, der Kriegerverein Kemnath, die KAB Kemnath sowie zahlreiche Vertreter der Gremien, des Stadtrats und weiterer ortsansässiger Vereine und Verbände ein. Auch die Ministrantinnen und Ministranten der Pfarrei nebst Gläubigen begleiteten den Bischof auf dem Weg zur Stadtpfarrkirche.

 

Dank an Schöpfer und Landwirte

Bereits zum fünften Mal kommt Bischof Rudolf nach Kemnath, betonte Pfarrer Thomas Kraus nach der Begrüßung aller Anwesenden in der Stadtpfarrkirche. Unter anderen sei er „2013 zu den Passionsspielen, 2022 zur Betriebsbesichtigung anlässlich des Siemensjubiläums“ zu Gast gewesen. Weiter sagte der Pfarrer, es sei ein Wunsch gewesen, dass der Bischof einmal einen Sonntagsgottesdienst hier feiere. „Auch ich fand, es ist an der Zeit, einen Sonntagsgottesdienst hier zu zelebrieren. Und jetzt feiern wir gemeinsam einen ganz besonderen Gottesdienst zum Erntedank, ich bin überwältigt vom Empfang“, betonte Bischof Rudolf. Während der feierlichen Messe stellte Voderholzer eine zentrale Frage: „Stand am Anfang der Mangel, also das Bittgebet oder ist das Dankgebet der Ursprung aller Religiosität?“ Erntedank sei eines der ältesten Feste in der Religionsgeschichte und somit vermutlich „der Erntedank der Ursprung der Religiosität. Seit Menschen leben, danken sie.“ Bischof Rudolf hob in seiner Predigt weiter die Bedeutung des Erntedankfestes im Blick auf die Gegenwart hervor. Dabei verwies er auf die schlimmen Folgen, die die Menschen auch heute durch Naturkatastrophen und Kriege erleiden. Schlimm ist es, wenn ein Land nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu ernähren: „Die Rahmenbedingungen können wir für die Ernährung schaffen“, sagte er und betonte: „Aber die Ernte können wir nicht erzwingen.“ Erntedank heiße für ihn, dem Schöpfer und auch den fleißigen Landwirten zu danken. „Wir nehmen es als selbstverständlich hin, dass wir jeden Tag etwas zu essen haben“, erklärte er weiter und forderte dazu auf, die Region nicht aus dem Blickwinkel zu lassen. Seine Augen richtete er ebenso an die Jungbauernschaft. Ihr dankte er für das Tragen der Erntekrone beim Kirchenzug, ein Sinnbild für den reichlichen Segen von der Natur und der menschlichen Arbeit.

Weiter lobte er die Anordnung der Opfergaben vor dem Altar. „Das Obst und Gemüse ist in Kreuzform aufgelegt, das habe ich so auch noch nicht gesehen.“ Und dann sprach der Bischof noch ein paar persönliche Worte. „Meine Mutter und mein Vater stammen beide aus der Landwirtschaft, auf dem elterlichen Bauernhof hatten alle Kühe einen Namen. Jeder Landwirt pflegt sein Land und liebt seine Tiere.“

 

„Ab heute offiziell“ – vom Pfarradministrator zum Pfarrer

Am Ende der Pontifikalmesse überreichte Bischof Rudolf Pfarrer Thomas Kraus eine Ernennungsurkunde. „Sie haben den Antrag gestellt, vom Pfarradministrator zum Pfarrer aufzusteigen – und wir haben keine Sekunde gezögert, diesem Antrag nachzukommen“, so Voderholzer. „Rein kirchenrechtlich ist es ab heute offiziell, Sie tragen ab heute alle Rechte und Pflichten eines Pfarrers in Ihrer Pfarrei.“ Anschließend bedankte sich Pfarrer Kraus für die „beeindruckende Messe“ und lud Bischof Rudolf zu den Passionsspielen im nächsten Jahr ein. Dieser bestätigte bereits seine Anwesenheit.

 Im Anschluss an die Pontifikalmesse teilte Bischof Rudolf im Pfarrhof Geschenke an die Ministrantinnen und Ministranten aus und lud alle Gläubigen ein, auf dem festlich geschmückten Platz vor der Kirche ins Gespräch zu kommen.

Text und Fotos: Corinna Hagn
(jas und SG)



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